BriefStadt warnt vor Überflutung – Irritation über Planung von Gebiet bei Unterauel

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Lieblich und still wirken die Overather Flüsse wie hier die Agger, doch bei Hochwasser richten sie erheblichen Schaden an.

Lieblich und still wirken die Overather Flüsse wie hier die Agger, doch bei Hochwasser richten sie erheblichen Schaden an.

Overath – Der Overather Bürgermeister Jörg Weigt (SPD) hat in einem Brief an rund 350 Overather Gewerbetreibende in hochwassergefährdeten Gebieten auf deren Möglichkeiten zur Vorsorge hingewiesen.

„Die Auswirkungen des Klimawandels lassen einen Anstieg der Intensität und Häufigkeit von Hochwassern erwarten. Wo und wann das nächste Mal ein Hochwasser entsteht, ist kaum vorhersehbar“, schreibt der Verwaltungschef.

Bauliche Vorsorge empfohlen

Auch mehrere Jahre ohne Hochwasser dürften nicht zu dem „Trugschluss verleiten, dass die Gefahr gebannt sei“, schreibt Weigt weiter. Er empfehle daher, „sich mit der potenziellen Gefahr zu befassen und bauliche Vorsorge zu betreiben“.

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Ziel sei, im Hochwasserfall für die Herausforderung „gewappnet zu sein“. Gegen das Eindringen von Oberflächenwasser böten sich sowohl Schutzanlagen im Außenbereich in Form von Wassersperren als auch Abdichtungs- und Schutzvorrichtungen unmittelbar am Gebäude an.

Stirnrunzeln im Rathaus

Bei einigen Bürgern im Sülztal hat der Hochwasser-Hinweis aus dem Rathaus für Stirnrunzeln gesorgt, plant die Stadt doch gleichzeitig die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes bei Unterauel – und wird dafür unter anderem mit Hinweis auf den Hochwasserschutz kritisiert. Dabei geht es den Kritikern zum einen um eine Gefährdung neuer Bauten, zum anderen auch um eine befürchtete stärkere Belastung durch Hochwasser flussabwärts.

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Hans Herbert Müller, der Leiter des Overather Ordnungsamtes, sagte auf Anfrage, seine Behörde erfülle mit dem Brief eine Aufgabe, die sich aus dem Hochwasserrisikomanagement der Kölner Bezirksregierung ergebe. Dieser Plan sehe eine Anregung der Gewerbetreibenden vor, für ihre Unternehmen Objektschutz zu betreiben.

Als „Risikogewässer“ zählen in Overath nicht nur die Flüsse Agger und Sülz, sondern darüber hinaus auch der Holzbach, die Lennefe und der Dresbach.

Hinweise auch für Bürger

Bei den 350 Empfängern handelt es sich laut Müller um die Unternehmen im Gebiet eines „HQ 100“, eines Hochwassers, wie es im Durchschnitt alle 100 Jahre zu erwarten ist.

Auf Nachfrage ergänzte Müller, dass die Stadtverwaltung selbstverständlich nicht nur die Gewerbetreibenden vor den Gefahren durch Hochwasser warne, sondern die gesamte Bevölkerung. „Auf der Homepage der Stadt weisen wir generell und ständig auf das Thema und wo Informationen zu finden sind hin.“

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