Politik kritisiertHoffnung für Mountainbiker – „Dirt Stylers“ planen neuen Parcours

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Im Wald beim Lüderich will der Verein „Dirt Stylers“ eine neue Anlage aufbauen, die andere Waldnutzer nicht stören soll.

Im Wald beim Lüderich will der Verein „Dirt Stylers“ eine neue Anlage aufbauen, die andere Waldnutzer nicht stören soll.

Rhein-Berg – Nach dem anstehenden Ende des Mountainbike-Parcours im Bergisch Gladbacher Stadtteil Nußbaum gibt es für die rheinisch-bergischen Extremsportler neue Hoffnung: Von der Öffentlichkeit bisher unbemerkt arbeitet der Verein „Dirt Stylers“ seit längerem intensiv daran, einen neuen Parcours zu schaffen – und zwar vom Lüderich in Overath bergab in Richtung Sülz.

„Bikerpark Fuchsberg“ lautet der Titel des Projekts. Das Overather Rathaus unterstützt das Projekt hinter den Kulissen schon seit zwei Jahren tatkräftig, verhandelt mit der Kreisverwaltung und vermittelt – und wurde dafür jetzt heftig vom Rat kritisiert.

Dafür, dass die „Operation Fuchsberg“ im Rathaus bislang als Geheimsache ohne Wissen des Rates behandelt wurde, setzte es gleich an zwei Tagen hintereinander Watschen: Am Dienstagabend im Bauausschuss musste Bau-Beigeordneter Wolfgang Bürger (CDU) die Wangen hinhalten, am Mittwoch im Hauptausschuss sein Chef, Bürgermeister Jörg Weigt (SPD).

Am Ende der Hauptausschuss-Sitzung zogen die Politiker die Notbremse: Bei einem „Runden Tisch“, bei dem am 14. Februar Biker, Behördenvertreter, Waldeigentümer, Nachbarn, Förster und Jäger im Rathaus zusammentreffen sollen, werden nun die Fraktionsvorsitzenden mit am Tisch sitzen. Grünen-Ratsherr Eric Jens Renneberg rang dem Bürgermeister durch penetrantes Nachfragen dieses Zugeständnis ab.

Der Verein plant nach einem ersten Konzept, das er bereits im Mai 2016 bei der Stadt eingereicht hat und das der Redaktion vorliegt, dass am Hang des Lüderich in Richtung Sülz vier Mountainbike-Trassen entstehen sollen: drei Bergab-Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sowie eine „Cross Country“-, also Querbeet-Strecke, bei der auch bergauf gefahren wird.

Alle vier Strecken sollen nach den Worten von Markus Siebertz höchst naturnah geschaffen werden, an Betonrampen, wie man sie vom Skateboardfahren kennt, denkt der Verein nicht. Die Öffnungszeiten sollen sich nach den Kapazitäten des Vereins richten, illegale Nutzung außerhalb der Öffnungszeiten soll verhindert werden. Um eine Gefährdung von Spaziergängern auszuschließen, werden die Strecken abseits von Wanderwegen geführt.

Bremsgatter sollen die Radfahrer an Kreuzungspunkten verlangsamen. Die Vereinsmitglieder sollen gegen Unfälle versichert sein, Besucher eine befristete Versicherung kaufen.

Bei der zunächst von Grünen-Ratsfrau Ulla Maaßen im Bauausschuss und tags drauf maßgeblich von CDU-Fraktionschef Oliver Hahn im Hauptausschuss angestoßenen Debatte blieben allerdings eine Reihe Fragen offen, auf die Vereinsvertreter Siebertz auch am Donnerstag auf Nachfrage keine verbindlichen Antworten geben konnte. Dies betrifft etwa die Frage nach der Größe des Gebietes . Auch auf die Frage nach Parkmöglichkeiten, einem Shuttlebus-Verkehr oder und Überlegungen, eine gebrauchte Seilbahn anzuschaffen, wollte Siebertz nicht abschließend antworten.

Zum einen wisse der Verein noch nicht, mit wie viel Zuspruch er zu rechnen habe, zum anderen wolle er dem Termin am 14. Februar noch nicht vorgreifen.

Bürgermeister Weigt hatte am Mittwoch auf die Frage, wieso die Vorarbeiten und Verhandlungen dem Rat so lange Zeit vorenthalten worden seien, nach längerer Debatte eingeräumt: „Ich wollte nicht, dass das Thema in der Öffentlichkeit zerredet wird.“

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