Viktoria-KinoEin Abschied mit Wehmut

Lesezeit 2 Minuten

Bergisch Gladbach – Wehmut lag in der Luft, als sich im Viktoria-Kino zum letzten Mal der Vorhang schloss. Aufgrund sinkender Besucherzahlen hat der Betreiber Helmut Brunotte das kleine Filmtheater an der Hauptstraße in Bergisch Gladbach geschlossen. Das Kino entspricht schon lange nicht mehr den technischen Standards des heutigen digitalen Zeitalters, so Brunotte.

"Die Entscheidung kam urplötzlich", erzählt der langjährige Theaterleiter Helmut Hüttig, der schon beinah zum Inventar des Kinobetriebs zählt. Gestern, am letzten Spieltag, fanden sich noch einige Menschen in den drei Sälen des beschaulichen Lichtspieltheaters ein, um dem fast 100 Jahre alten Kino bei einer der elf Vorstellungen die „letzte Ehre“ zu erweisen.

„Alles verändert sich irgendwann“, stellte eine Besucherin bedauernd fest, als sie das Kino verließ. Mit der letzten Abendvorstellung des neuen Kino-Hits „Life Of Pi“ im beinah historischen Kino geht damit eine Ära zu Ende, der wohl Generationen von Gladbachern nachtrauern werden. Mit dieser Schließung gibt es in der Innenstadt von Bergisch Gladbach kein Kino mehr. In Bensberg betreibt die Brunotte Filmtheater GmbH das Cineplex-Kino an der Schlossstraße. Das Unternehmen hatte das Kinogebäude an der Hauptstraße seit 30 Jahren gemietet. Da das Gebäude zum Verkauf steht, lohne es sich nach Ansicht von Brunotte nicht, in das Objekt zu investieren. Die Stadt beabsichtigt Immobilien an der Hauptstraße zu kaufen, für den Ausbau der Kreuzung Haupt-/Odenthaler Straße. Die Kaufverhandlungen laufen bereits.

KStA abonnieren