SchicksalsschlagOverather Politik reagiert schockiert auf den Rückzug von Bürgermeister Nicodemus

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Auf der Wahlparty im Jahr 2020 feierte Christoph Nicodemus zusammen mit den Parteien, die ihn unterstützten – CDU, Grüne und FDP – seinen Sieg. Jetzt kündigte er an, aus gesundheitlichen Gründen nicht erneut zu kandidieren..

Auf der Wahlparty im Jahr 2020 feierte Christoph Nicodemus zusammen mit den Parteien, die ihn unterstützten – CDU, Grüne und FDP – seinen Sieg. Jetzt kündigte er an, aus gesundheitlichen Gründen nicht erneut zu kandidieren.

Christoph Nicodemus (parteilos) leidet an den Folgen zweier Corona-Infektionen und tritt nicht wieder als Bürgermeisterkandidat an.

Dass Bürgermeister Christoph Nicodemus (parteilos) so schwer krank ist, scheint niemand in der Overather Politik gewusst zu haben. Nicodemus hatte angekündigt, nicht erneut als Bürgermeister zu kandidieren, da er unter den Folgen zweier Corona-Infektionen leide. Die Vorsitzenden der Fraktionen zeigten sich auf Anfrage dieser Zeitung jedenfalls überrascht von der Nachricht. „Wir waren darüber alle sehr schockiert. Es tut uns sehr leid für ihn, dass er so ein Schicksal erleidet“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Oliver Hahn.

Seine Fraktion sei mit der Arbeit von Nicodemus sehr zufrieden gewesen. „Wir hätten ihn für eine weitere Amtszeit unterstützt“,   sagt er. Wie die Fraktion mit der neuen Situation umgehe, werde sich in den nächsten Wochen zeigen. Sie habe noch keinen Bürgermeisterkandidaten aus ihren eigenen Reihen im Auge: „Wir dachten, Herr Nicodemus macht weiter und haben uns über seine Nachfolge keine Gedanken machen müssen.“

Overather Politik sorgt sich um den Bürgermeister

Auch die FDP hat die Neuigkeit mit großer Sorge aufgenommen: „Uns hat das sehr betroffen gemacht. Die Gesundheit geht immer vor, wir haben vollstes Verständnis für seinen Schritt“, sagt Vorsitzender Hermann   Küsgen. Auch seine Fraktion habe bisher noch nicht über einen potenziellen Nachfolger gesprochen, da sie Christoph Nicodemus ebenfalls für eine weitere Amtszeit unterstützt hätte. Dafür würden sich die Liberalen jetzt ausreichend Zeit nehmen: „Die Situation ist taufrisch. Wir lassen das in Ruhe sacken und setzen uns dann zusammen“, erklärte er.

Auch Grünen-Fraktionschefin Dagmar Keller-Bartel überraschte die Ankündigung des Bürgermeisters – „von der Krankheit haben wir nichts gewusst“. Die Politikerin bedauert es, dass Nicodemus nicht mehr antritt. Die Themen der Grünen seien noch nie so gut vertreten gewesen wie bei ihm. Sie hoffe aber, dass er die aktuelle Legislaturperiode noch beendet. „Ich verstehe natürlich, dass die Gesundheit im Vordergrund steht und dass er wieder gesund werden möchte“, sagt sie.

SPD hat schon einen Bürgermeisterkandidaten

Hans Schlömer, Vorsitzender der SPD-Fraktion, hat nach eigenen Worten noch keine Gelegenheit gehabt, mit seinen Kollegen über dieses Thema zu sprechen, weil sie gerade in der sitzungsfreien Zeit seien. Auch er zeigte sich angesichts der Krankheit des Bürgermeisters betroffen: „Es ist schlimm, wenn es einem Bürgermeister so schlecht geht. Er hat das nie gesagt. Ich wünsche ihm gute Besserung“, sagt er. Im Gegensatz zu den Fraktionen, die Nicodemus unterstützen, habe die SPD bereits einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt im Kopf. Offiziell solle dieser aber noch nicht bekannt werden.

FDP und Grüne sehen große Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Kandidaten. „Geeignete Bürgermeisterkandidaten findet man nicht auf der Straße“, sagt Küsgen. Die Grünen haben laut Keller-Bartel das Problem, dass niemand aus ihren Reihen ein Verwaltungsprofi sei. Es sei schwer, jemanden zu finden, der dies ist und gleichzeitig Ziele für Overath umsetzen wolle. Eine Möglichkeit wäre, einen Bürgermeisterkandidaten außerhalb von Overath zu suchen.

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