Wander-KolumneVom Finger auf der Karte zum blauen Punkt

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Eine Wanderkarte, ein Navigationsgerät, ein Handy mit Wander-App und ein Kompass liegen auf einer Wanderkarte.

Warum die gute alte Wanderkarte angesichts von Navis und Wander-Apps noch nicht ausgedient hat, erläutert unser Autor.

Warum das Navi die gute alte Wanderkarte nicht komplett ersetzen kann – der Autor unserer Wandertag-Serie nennt seine Einstellung. 

Ich mag sie ja sehr, kann in ihnen abends vor dem Zubettgehen manchmal stundenlang schmökern wie in einem Krimi. Die Rede ist von Wanderkarten, Papier gewordenen Landschaftsabbildern mit schier endlos vielen Informationen. Immer häufiger jedoch haben digitale Wanderbegleiter wie Navi oder Wander-App auf dem Handy die gefalteten Landkarten abgelöst. Ich nutze beides – und keineswegs aus Nostalgiegründen.

Guido  Wagner

Guido Wagner

Leiter der Redaktion Rhein-Berg von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Bergischer Landeszeitung/Kölnischer Rundschau“. Bereits während des Studiums hat er als freier Journalist gearbeitet und nach dem Exame...

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Klar, die Suche nach dem aktuellen Standort hat sich ungemein vereinfacht, seitdem man nicht mehr mühselig den bereits zurückgelegten Weg auf der Karte verfolgen, Bäche, Wege und Höhenlinien mit der Umgebung abgleichen muss, um dann mit dem Finger auf der Karte sagen zu können: „Hier sind wir jetzt.“

Der blaue Punkt in der Wander-App zeigt den eigenen Standort auf der digitalen Karte im Handumdrehen ganz automatisch per Satelliten-Navigation an – vorausgesetzt man hat Empfang. Und Weglänge und Höhenmeter und sogar die voraussichtliche Dauer der noch vor einem liegenden Tour berechnet der kleine Computer auch ziemlich gut.

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Mehr Überblick als im elektronischen „Mäusekino“ des Mobiltelefons

Trotzdem hat die gute, alte Wanderkarte meines Erachtens nicht ausgedient. Sie bietet einen Überblick über die gesamte Tour, zeigt – weit übersichtlicher als das „Mäusekino“ des Handy-Displays – auch Orte, Haltestellen, gegebenenfalls Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten außerhalb des Touren-Kartenausschnitts.

Eine Hand hält ein Handy mit Navi-App im Wald.

Macht nicht immer glücklich: Der blaute Navi-Punkt in der Wander-App.

Klar, bei der digitalen Karte im Navi oder Handy kann man auch herauszoomen, aber in Sachen Übersicht ist die Wanderkarte im Maßstab 1:25 000 nicht zu schlagen. Also am besten beides mitnehmen. Vielleicht sogar gleich auf dem folgenden kleinen Tour-Tipp fürs Wochenende: dem 15,6 Kilometer langen Overather Panoramaweg, der am Wanderbahnhof in Overath startet (Bahnhofplatz, 51491 Overath) und mit einem großen „O“ markiert ist.

Die passende Karte ist die von „Das Bergische“ herausgegebene Wanderkarte Bergisches Land Nr. 5, die GPS-Daten fürs Handy gibt's hier im Internet.

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