AusflugstippsWie Schilder per App an der Autobahn das Sprechen lernen

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Ein Auto fährt auf der A1 an einem touristischen Hinweisschild für den Altenberger Dom vorbei,

Braun-weiße Schilder weisen auch an den Autobahnen im Bergischen wie hier an der A1 auf Sehenswürdigkeiten hin. Eine App bietet nun weitere Informationen. Guido Wagner

Sprechende Ausflugsziele: Eine Smartphone-App gibt auf der Autobahn Hinweise auch auf Ausflugsziele im Rheinisch-Bergischen.

Die braun-weißen Schilder kennt wohl jeder, der ab und an auf der Autobahn unterwegs ist. Neu ist allerdings, dass die Hinweistafeln auf besondere touristische Ziele nun auch zu den Vorbeifahrenden sprechen können. Eine App fürs Smartphone machts möglich.

„Signseeing“ (Schildersehen) heißt die Applikation, die sich in den gängigen App-Stores für Handys mit Android-Betriebssystem ebenso herunterladen lässt wie für iPhones.

So funktioniert die App, die Autobahnschilder zum Sprechen bringt

Ist die App eingeschaltet und hat die Berechtigung auf den jeweiligen Standort des Handys zuzugreifen, so ertönt ein Gong, wenn man beispielsweise an der braun-weißen Hinweistafel auf den Altenberger Dom an der A1 bei Burscheid oder der entsprechenden Hinweistafel für den „Bergischen Weg“ an der A4 unweit der Abfahrt „Berg. Gladbach-Bensberg“ (früher Moitzfeld) vorbeifährt.

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Kurz darauf gibt's ein paar Infos zu hören. Bei Altenberg etwa, dass im Jahr 1133 die ersten Zisterziensermönche ins heutige Altenberg kamen oder dass der „Bergische Weg“ auf 260 Kilometern in 14 Tagesetappen vom Baldeneysee im Süden Essens bis auf den Drachenfels in Königswinter führt.

Elektronischer Beifahrer spielt Hörstücke zu Ausflugszielen ab

Praktisch für alle, die gern mehr über die Region erfahren, durch die sie reisen. Wer mehr über deren Orte und Sehenswürdigkeiten erfahren möchte, hat nun die Möglichkeit, sich während der Fahrt automatisch informieren zu lassen – von einem zusätzlichen elektronischen Beifahrer, der jeweils etwa 100 Meter vor einer braun-weißen Sehenswürdigkeiten-Tafel am Autobahnrand die zum jeweiligen Ort passende Audiogeschichte abspielt.

Vier Menschen stehen an einem Schild, auf dem Wanderschuhe und der Schriftzug „Bergischer Weg“zu sehen sind.

Seit 2017 weist an der A4 auch eine Tafel auf die Wanderroute „Bergischer Weg“ hin, die bei Moitzfeld die Autobahn auf einer Brücke quert. Kreis

Gut, nicht jedes Detail ist bereits perfekt, den Dombach wird man an der gleichnamigen Papiermühle bei Bergischen Gladbach lange suchen und Fotos sind im Bergischen Land bislang auch nur bei den Sehenswürdigkeiten Schloss Burg, Schloss Homburg und Altstadt Hückeswagen eingefügt – aber die Hörstückchen der kostenlosen App machen doch Appetit, die eine oder andere Sehenswürdigkeit einmal zu besuchen, an deren Schild man sonst nur auf der Autobahn vorbeigerauscht wäre.

Kostenlose App soll einmal alle 3400 braun-weißen Tafeln erklären lernen

Und die App lässt sich natürlich nicht nur im Bergischen nutzen, sondern auch bei Reisen in anderen Regionen Deutschlands. Mehr als 900 kurze Hörgeschichten haben die Macher der kostenlosen App aus Dresden bereits produziert. Ihr erklärtes Ziel ist es, alle 3400 braun-weißen Tafeln an Deutschlands Autobahnen hörbar zu machen.

Wer dann – beispielsweise auf der Reise in den Urlaub – einen Abstecher zu dieser oder jener an der Autobahn angekündigten Sehenswürdigkeit machen möchte, dem bietet die App eine Navigation zum jeweiligen Ziel ebenso wie weitergehende Infos, etwa zu Einkehrmöglichkeiten.

Praktisch also auch für einen Stopp auf einer längeren Reise. Aber auch für einen kleineren Ausflug ist die App ein hilfreicher Begleiter, gibt sie doch schon unterwegs im Bergischen praktische Infos auch zu Zielen wie dem Affen- und Vogelpark in Eckenhagen, der Altstadt von Bergneustadt samt Heimatmuseum, dem Industriemuseum in Engelskirchen oder dem Freilichtmuseum in Lindlar – für das die braun-weißen Schilder bereits „sprechen gelernt“ haben.


Die App „Signseeing“

Die App „Signseeing“ steht in den gängigen App-Stores für Android- und Apple-Geräte zum kostenlosen Download bereit. Entwickelt worden ist sie 2021. Ideengeber und Initiator der Signseeing GmbH ist Dr. Sebastian Michel. Im Fahrermodus wird auf eine visuelle Darstellung der Informationen verzichtet. Es gibt keine Texte und Bilder, die während der Fahrt ablenken könnten. Die Audio-Storys werden beim Passieren eines touristischen Hinweisschildes automatisch abgespielt. Haben Nutzer Wissenswertes während der Fahrt verpasst, können sie nachträglich auf die Storys in der Mediathek zugreifen. Im „Non-Driver-Modus“ außerhalb der Autofahrt kann man sich visuelle Informationen inklusive Text und Bild anzeigen lassen. Darüber hinaus beinhaltet die App einen Kalender mit Veranstaltungstipps zu der Sehenswürdigkeit sowie Freizeitangebote, Gastronomietipps, Übernachtungsangebote und eine Karte für Navigationen. (lth)

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