Gerüst bleibt stehenStreit um Fassade an Bergheimer Fortunaschule geht weiter

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Ein Schulgebäude ist eingerüstet.

Noch immer nicht behoben sind die Probleme mit der Fassade an der neugebauten Fortunaschule in Oberaußem.

Teile der Fassade sind laut Stadt nicht richtig befestigt. Der Betrieb der Schule sei dadurch aber nicht beeinträchtigt.

Vor mehr als einem Jahr nahm die neue Fortunaschule in Oberaußem ihren Betrieb auf – und noch immer ist das rund 17 Millionen Euro teure Gebäude eingerüstet. Die Stadt und das Bauunternehmen streiten über mutmaßliche Mängel in der Fassadenbefestigung. Und solange die Auseinandersetzung nicht beigelegt ist, bleibt das Gerüst stehen. Nach Angaben der Stadtverwaltung hat ein Gutachter die Mängel bei der Bauabnahme festgestellt.

„Die Fassadenelemente wurden nicht fachgerecht angebracht, insbesondere die Abstände der nicht sichtbaren Fassadenbefestigung waren augenscheinlich nicht fachgerecht gewählt“, teilt die Verwaltung mit. Das habe zwar nicht zu einer verspäteten Eröffnung der Schule geführt, „gleichwohl musste unmittelbar nach der Mängelfeststellung die Fassade des Gebäudes aus Sicherheitsgründen eingerüstet werden, um der Gefahr, dass insbesondere bei Wind Elemente von der Fassade fallen könnten, entgegenzuwirken.“

Mehrere Fristen zur Mängelbeseitigung verstrichen

Laut Stadtverwaltung hat die Fassadenfirma, die die Arbeiten ausgeführt hatte, die Mängel zunächst nicht anerkannt und mehrere Fristsetzungen zur Mängelbeseitigung verstreichen lassen.

„Auf mehrfache Aufforderung konnte erst im Spätsommer 2023 unter juristischer Begleitung beider Seiten eine Abstimmung stattfinden, bei der man sich auf einen gemeinsamen Kontrolltermin in den Herbstferien einigen konnte“, teilt die Verwaltung mit. „Hierbei sollte nicht nur festgelegt werden, wie die Befestigung nachbearbeitet werden kann, sondern diese auch unmittelbar in der Folge beginnen.“

Doch bei dem Termin tauchten weitere Probleme auf. Es sei festgestellt worden, „dass nicht nur die Abstände, sondern auch die Größe der eingebauten Befestigungsanker nicht mit den laut Statik festgelegten Vorgaben übereinstimmen“. Die Arbeiten seien sofort abgebrochen worden, weil zunächst eine neue Statik vorgelegt werden musste.

„Es handelt sich hierbei um einen hochkomplexen Sachverhalt, wenngleich augenscheinlich nur ein paar falsch angebrachte Fassadenplatten neu befestigt werden müssen“, sagt Bürgermeister Volker Mießeler. „Doch oft ist eben nichts, wie es scheint. Natürlich geht es in erster Linie mit höchster Priorität um die Sicherheit, daher ist es auch so wichtig, dass der Prüfstatiker die gesamte Statik, und zwar vollständig, erhält und im Vorfeld prüft.“ Dabei müsse die Stadt „rechtssicher agieren, damit am Ende die entstehenden Kosten nicht bei uns hängen bleiben. Erst dann kann es weitergehen“.

Gerüst an der Bergheimer Fortunaschule bleibt vorerst stehen

Ein solcher Prozess könne sich wie im Fall der Fortunaschule lange hinziehen. „Und ärgerlicherweise liegen erst seit kurzem die Unterlagen komplett vor“, sagt Mießeler. Es werde alles darangesetzt, dass das Verfahren so zügig wie möglich abgeschlossen und das Gerüst endlich abgebaut werden könne. Für den laufenden Schulbetrieb würden sich keine Einschränkungen durch das Gerüst ergeben.

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