Profit für KommunenBergheim und Bedburg pochen auf Ausgleichsflächen für Microsoft-Ansiedlung

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Ein Schild zeigt das Ende eines Gewerbeparks an, dahinter fahren Autos und ein Lastwagen durch einen Verkehrskreisel.

Gleich neben dem Gewerbepark Bergheim will das US-Unternehmen Microsoft ein riesiges Rechenzentrum errichten. Die Bürgermeister von Bergheim und Bedburg drängen auf weitere Gewerbe- und Industrieflächen, um noch mehr Firmen anzusiedeln.

Weil die geplanten Rechenzentren in Bergheim und Bedburg landesweite Bedeutung haben, sollen die Kommunen einen Flächenausgleich erhalten.

Die Ansiedlung von Microsoft im Rheinischen Revier gilt als Coup. Doch mit dem Bau von hochleistungsfähigen Rechenzentren durch das US-Technologieunternehmen in Bergheim und Bedburg ist es nach Ansicht der beiden Bürgermeister noch lange nicht getan. „Die großen Herausforderungen kommen erst noch“, sagt Volker Mießeler, Bürgermeister von Bergheim.

Die milliardenschwere Investition haben beachtenswert viele Mütter und Väter, stellt Mießeler fest. „Das zeigt natürlich aber auch, dass es ein gutes Projekt ist.“ Nun werde es jedoch darum gehen müssen, dass nicht nur das Land NRW, sondern auch die beiden Kommunen, in denen der Weltkonzern sich niederlassen wolle, davon profitieren könnten.

Bedburg und Bergheim geben wertvolle Flächen her

Jeweils 20 Hektar wertvoller Industrie- und Gewerbefläche geben die beiden Kommunen her. Auf denen jedoch sollen jeweils nur 150 Arbeitsplätze in den sogenannten Hyperscalern entstehen. Um nun auch Firmen ansiedeln zu können, die auf die unmittelbare Nähe zu den Rechenzentren angewiesen sind, hoffen sowohl Bedburg als auch Bergheim auf die Ausweisung weiterer Flächen.

„Die Ansiedlung hat landesweit Bedeutung“, sagt Mießeler. Daher hoffe die Stadt Bergheim auch auf die von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur zugesagte Unterstützung in der Form von Ausgleichsflächen. „Sie hat gesagt, wir können sie beim Wort nehmen - und das tun wir auch.“ 

Ähnlich äußert sich sein Bedburger Kollege Sascha Solbach. „Das Land NRW sieht die Ansiedlung von Microsoft als Ansiedlung von landesweiter Bedeutung - wir nehmen die Landesregierung daher auch beim Wort, dass es für die Inanspruchnahme großer Flächen einen Ausgleich in gleicher Höhe geben wird“, sagt Solbach. „Nur so können wir Nachzugseffekte und damit verbundene Arbeitsmarkteffekte wirklich nutzen.“

Laut Mießeler gibt es bereits zahlreiche Anfragen von Firmen, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft von Microsoft ansiedeln wollen. Sie wollen die Infrastruktur mitnutzen, sei es für die Datenübertragung, sei es, weil sie die Prozesswärme aus den Rechenzentren nutzen wollen, sei es, weil sie die Stromsicherheit, die ein Hyperscaler bietet, ebenfalls benötigen.

Ich bin zuversichtlich, aber ein Selbstläufer ist das nicht.
Volker Mießeler, Bürgermeister von Bergheim

Im Juni soll die neue Fassung des Regionalplans in die Offenlage. Mießeler hofft, dass die Ausgleichsflächen, im Falle Bergheims gleich hinter dem Rechenzentrum zwischen Paffendorf und Glesch gelegen, dann schon mit eingearbeitet sind. „Ich bin zuversichtlich, aber ein Selbstläufer ist das nicht.“

Der symbolische erste Spatenstich für den Hyperscaler in Bergheim soll bereits im Oktober gesetzt werden. Noch allerdings muss der Bebauungsplan beschlossen werden.

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