KreisverkehrDüsseldorfer Künstlerin gestaltet Skulptur für die Brühler Innenstadt

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Die Düsseldorfer Künstlerin Bettina Meyer kreiert eine Skulptur für den Kreisverkehr an der Liblarer Straße in Brühl.

Die Düsseldorfer Künstlerin Bettina Meyer kreiert eine Skulptur für den Kreisverkehr an der Liblarer Straße in Brühl.

Brühl – Das Tonmodell der Skulptur ist fast fertig. Es misst, ohne Sockel, 2,60 Meter in der Höhe, 1,90 Meter in der Länge, 50 Zentimeter in der Breite und wird ab Herbst Besucher der Brühler Innenstadt am Kreisverkehr Liblarer Straße/Uhlstraße begrüßen. Die Düsseldorferin Künstlerin Bettina Meyer, die die Plastik kreiert, ging siegreich aus dem Wettbewerb hervor, den die Stadt Brühl zur Gestaltung des dortigen Kreisverkehrs ausgelobt hatte.

Ihr Budget lag nach ihren Angaben bei 25.000 Euro.  In der Ausschreibung hieß es, das Kunstwerk „Tor für Brühl“ solle einen Bezug zum einstigen Brühler Uhltor haben.

Was der 48-Jährigen bei der künstlerischen Gestaltung von Kreisverkehren in den Sinn kam, entsprach so gar nicht ihren eigenen Vorstellungen einer solchen Verkehrsinsel. Daher habe sie sich stärker auf den Begriff „Tor“ eingeschworen. „Was ist ein Tor?“, habe ich mich gefragt. Menschen kommen durch ein Tor oder verabschieden sich an einem Tor. Das waren meine Assoziationen“, erläutert die Düsseldorferin.

Von einem architektonische Gebilde wollte sie jedoch Abstand nehmen. „Architektur gibt es in diesem Bereich Brühls genug. Was fehlt, sind Menschen.“ Also entwickelte sie eine abstrakte Plastik, die Assoziationen an eine tor-ähnliche Situation und zugleich an einen Menschen erlaubt.

Wirklich menschliche Züge haben allerdings nur die Wade und der Fuß. „Es ist ein schreitender, ankommender Mensch“, sagt Meyer. Die surrealistischen Elemente eines „Kopfes“, eines „Beins“ und eines „Organs“ sind sowohl angedeutete Körperteile als auch Bauelemente, die sich zu einem dynamischen Bild eines Menschen zusammenfügen, der in einer Stadt ankommt oder durch ein Stadttor schreitet.

Zunächst skizzierte sie einige Ideen, schuf dann ein zwölf Zentimeter großes Modell und übertrug es auf den Computer. Erst dort konnte sie feststellen, „ob es auch als großes Werk funktioniert“. Es funktionierte, so ihr Urteil. Das angewinkelte Bein schafft eine Toratmosphäre. „Man kann hindurch blicken und gleichzeitig ist es wie eine Rahmung.“

Nun folgte die Kraftanstrengung: Mit Eisen bog sie ein Gerüst, das mit Kaninchendraht umwickelt und mit einer Tonmasse beschichtet wurde. Doch auch dies ist nur ein Modell. In Kürze wird eine Negativform mit Gips geschaffen und mit Hilfe dessen das eigentliche Werk aus Polyester gegossen. Polyester sei wetterbeständig, leicht und sehr stabil, sagt Meyer. In Anlehnung an patinierte Bronze erhält das „Tor für Brühl“ einen türkisfarbenen Anstrich.

Der ein Meter hohe Sockel wird aus weiß gefärbtem Beton mit angedeuteten Längsvertiefungen gegossen. Fast wirkt er wie eine Anspielung auf die Sockel der griechischen Antike, von dem der „Schreitende“ springen möchte.

Der unter der Skulptur angepflanzte Thymianteppich soll einen farblichen Kontrast bilden und die Skulptur optisch schweben lassen. „Außerdem verbreitet er Wohlgeruch“, sagt die Düsseldorferin. Die Arbeit soll im Oktober aufgestellt werden.

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