Denkmal in BornheimBau schützt empfindliche Villa

Lesezeit 2 Minuten
Die Präsentation der Villa Fortuna in Botzdorf war der Deutschen Stiftung Denkmalschutz 15 000 Euro wert.

Die Präsentation der Villa Fortuna in Botzdorf war der Deutschen Stiftung Denkmalschutz 15 000 Euro wert.

Bornheim – Allein hätte die Stadt Bornheim die Präsentation ihres römischen Badehauses in Botzdorf nicht umsetzen können. „Es war eine ideale Idee, das ins Grüne C aufzunehmen“, sagt Bürgermeister Wolfgang Henseler. Damit war schon ein guter Teil der Kosten gedeckt, der Schutzbau und der Park auf dem Grundstück werden durch Mittel aus dem regionalen Naherholungsprojekt Grünes C gefördert. Dazu kommen weitere 15 000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz aus Bonn.

Das Geld wurden nun von Michael Vangerow, Ortskurator der Stiftung, überreicht. „Das ist zwar nicht besonders viel, aber auch mit so einer Summe können wir solchen Projekten unseren ideellen Stempel aufdrücken“, sagte er.

Die Bornheimer Villa Rustica war 2002 entdeckt worden. Als besonders markant stellte sich das römische Badehaus heraus, das nun unter einem Schutzbau präsentiert wird. Als Teil der Ausgrabung wurde auch eine Statue der Fortuna gefunden. Diese Statue ist nun auf Vorschlag des SPD-Ratsherren Harald Stadler als Namensgeberin der Villa Fortuna herangezogen worden, denn „es wird in Bornheim nicht nur die eine Villa Rustica geben“, begründete Henseler.

Während die Stadt nach Finanzierungsmöglichkeiten suchte, lag die Villa lange brach. Lediglich eine Plastikplane schützte das fast 2000 Jahre alte Gemäuer vor der Witterung. Der Ausgrabungsleiter Cornelius Ulbert musste, bevor die Arbeiten am Schutzbau begannen, erst einmal unter die Plastikabdeckung schauen, „ob das Denkmal überhaupt noch ein Denkmal ist“.

Zumutung für die Anwohner

Die Villa Fortuna liegt mitten im Neubaugebiet „Auf der Profffläche“. Dadurch wurde das Denkmal überhaupt erst entdeckt. Die Lage führt aber auch dazu, dass bei der Präsentation besonderes Fingerspitzengefühl nötig ist. Es könne den Anwohnern nicht zugemutet werden, aus dem durchaus bedeutsamen Fund eine touristische Attraktion zu machen, erläutert Laura Schneidenbach vom Amt für Stadtplanung.

Deswegen sei es durchaus gewollt, dass die Radwegeverbindung des Grünen C nicht direkt an der Villa Fortuna vorbeiführt, sondern dass die Villa am Ende eines Abstechers liegt. Von dort aus müssen Ausflügler entweder wieder zurück, um auf dem Weg des Grünen C weiterzufahren, oder können durch Bornheim beispielsweise mit der Bahn nach Hause fahren. Dementsprechend gibt es auch lediglich einen Behindertenparkplatz vor Ort.

Nachdem die Bauarbeiten am Weg und an dem Schutzbau nun weitgehend fertig sind, gibt es noch viel am Badehaus selbst zu tun. So soll die Heizungsanlage des Badehauses teilweise rekonstruiert werden. Außerdem soll möglicherweise ein Nachbau der Fortuna-Statue aufgestellt werden. Auch einige Informationstafeln fehlen noch.

KStA abonnieren