Antrag der FDPErftstadt stellt 50.000 Euro für Integrationsprojekte bereit

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Symbolbild

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Erftstadt – Viele haben noch die Bilder vor Augen: Hunderttausende Menschen flüchteten nach Deutschland. Bund, Land und Kommunen hatten Mühe und Not, den vielen Menschen ein Dach über dem Kopf zu geben. Ist diese Aufgabe bewältigt, kündigt sich eine weitere, wohlmöglich noch größere Herausforderung an: die Integration der Menschen ins Alltagsleben.

„Sie haben das Bedürfnis nach Frieden und Sicherheit und wollen sich Perspektiven für ihr Leben schaffen“, erläutert FDP-Stadtverordnete Gabriele Molitor. Die Erftstädter hätten im Gegenzug die Erwartung, dass man einander mit Respekt begegnet und die Kultur demokratischer Werte auch anerkennt.

Spracherwerb und Arbeit spielten bei der Integration eine wichtige Rolle, so Molitor. Das alleine reiche aber nicht, wie Konflikte in der Vergangenheit gezeigt hätten. Integration brauche „begleitende Maßnahmen“. Handlungsbedarf besteht jetzt, damit nicht später Versäumnisse beklagt werden müssten.

Die FDP hatte daher beantragt, dass die Stadt im Haushalt 50.000 Euro bereitstellt und mit dem Betrag weitere Projekte für Integration gezielt fördert. „Zielgruppe soll neben den bereits anerkannten Flüchtlingen auch diejenigen mit Bleibeperspektive sein“, betont Molitor.

Der Stadtrat hatte für den FDP-Antrag grünes Licht gegeben und im Sozialausschuss wurde nun über das weitere Verfahren beraten. „Wir werden uns als Stadtverwaltung mit den infrage kommenden Menschen und Organisationen in Verbindung setzen, sie anschreiben und um Vorschläge für Integrationsprojekte bitten“, erläutert Sozialamtsleiter Jürgen Schlender.

Die Verwaltung habe mit Unterstützung vieler Bürger sowie Erftstädter Institutionen beachtliche personelle und finanzielle Anstrengungen unternommen, um den Flüchtlingen Orientierungs- und Integrationshilfen zu geben, heißt es in dem offiziellen, von den Fraktionen beschlossenen Ausschreibungstext für die Förderung der Integrationsprojekte. Beispiele für gelungene Aktionen seien Sprachkurse, Spielkreise, regelmäßige Gesprächsrunden und vieles mehr.

Zwischenzeitlich hätten viele der Flüchtlinge einen Schutzstatus zuerkannt bekommen. Andere, die aus Ländern mit einer guten Bleibeperspektive kämen, würden in nächster Zeit ebenfalls anerkannt werden. Sie alle hätten in Erftstadt eine neue Heimat gefunden, Freundschaften seien geschlossen worden. Sie alle brauchen aber gerade jetzt unsere nachhaltige Unterstützung, um sich (weiter) integrieren zu können und gesellschaftlich anzukommen.

Zu den vielen Menschen, die sich bereits seit längerem erfolgreich engagieren, zählen neben dem städtischen Fachdienst Migration und Integration die Organisationen Pro Asyl in Lechenich und der Ökumenische Arbeitskreis Flüchtlingshilfe in Liblar.

Hinzu kommen die Kirchengemeinden, aber auch Vereine (seien es sportlich orientierte oder kulturell engagierte), wie auch eine Reihe von Einzelpersonen, die sich um einzelne Flüchtlingen und auch ganze Familien kümmern.

Bis zur gesetzten Frist für die Erarbeitung und Einsendung der Bewerbungsvorschläge bleiben jetzt noch etwa zehn Wochen Zeit übrig. Über die Auswahl der besten Konzepte wird der Sozialausschuss dann auf einer Sondersitzung beraten. Ein Termin ist für Ende April geplant.

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