BahnhofWenige Radfahrer nutzen die sicheren Parkhäuser in Frechen-Königsdorf

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Auf dem Bild sind Fahrräder am Bahnhof Königsdorf zu sehen.

Die Ende des vergangenen Jahres installierten Radabstellanlagen am Bahnhof Königsdorf werden wenig genutzt, die Stadt will nun die Auslastung erhöhen.

Die neuen Abstellanlagen am Bahnhof Königsdorf sind nicht ausgelastet. Die Stadt will die Nutzerzahlen steigern.

 Als eine „attraktive und klimafreundliche Kombination aus Fahrrad und Bahn“, mit der gemeinsam mit der Deutschen Bahn die Verkehrswende angetrieben werde, lobte Frechens Bürgermeisterin Susanne Stupp im September des vergangenen Jahres die neuen Fahrradabstellanlagen an der Nordseite des Bahnhofs in Königsdorf.

Auf dem Bild sind die neuen Abstellanlagen zu sehen.

Plätze in zwei neuen Abstellanlagen können gebucht werden.

Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche eröffnete sie damals mit dem Technischen Beigeordneten Robert Lehmann und Vertreten der Deutschen Bahn, der Politik und des ADFC die neu geschaffenen 84 gesicherten Abstellplätze für Fahrräder. Die Sammelschließanlage konnte aufgrund verspäteter Lieferung und Installierung des Schließ- und Buchungsterminals erst Monate nach den Anlagen an der Südseite in Betrieb genommen werden. Doch noch werden die Anlagen nicht wie gewünscht genutzt – es fehlen Radfahrer, die ihre Räder dort unterstellen.

Oft seien nur ein oder zwei Räder in den Sammelschließanlagen zu sehen, berichtet die Frechenerin Agnes Nickel, die sich nach Auflösung der Frechener Lokalen Agenda 21 weiter um Umweltthemen kümmert. Im Gegensatz dazu sei der einfache Fahrradständer daneben aber immer wieder überfüllt. Zu sehen sind am Bahnhof auch Räder, die an die Geländer von den Treppen zu den Bahnsteigen angeschlossen oder einfach willkürlich abgestellt wurden.

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Eine Jahresbuchung kostet 50 Euro

Auch die Stadt Frechen gibt an, sich zurzeit mit der Deutschen Bahn im Austausch zur weiteren Steigerung der Nutzerzahlen zu befinden. Von Oktober 2023 bis zum 23. April seien insgesamt zwölf Jahres-, 17 Monats- und 75 Tagesbuchungen für die beiden Abstellanlagen verzeichnet worden. Die Sammelschließanlagen können mithilfe eines elektronischen Buchungs- und Zugangssystem der App „rad-safe“ genutzt werden. Mithilfe eines PIN-Codes lässt sich die Tür öffnen, eine freie Platzwahl ist möglich. Für eine Jahresbuchung müssen 50 Euro und für einen Monat 5 Euro gezahlt werden. Wer die Anlage spontan nur für einen Tag nutzen möchte, muss dafür einen Euro bezahlen. Im Rahmen der Bike&Ride-Offensive der Deutschen Bahn wurden 2021 Flächenprüfungen für eine Erweiterung der Fahrradabstellanlage am Bahnhof Königsdorf vorgenommen.

Die Kosten beliefen sich insgesamt auf 80.000 Euro

Die Deutsche Bahn als Eigentümerin hat der Stadt zur Entwicklung des Standorts die Flächen mietfrei zur Verfügung gestellt. Für die Beschaffung von zwei Sammelschließanlagen und der dafür notwendigen Flächenherrichtung auf der Nordseite sowie einer Doppelstockanlage auf der Südseite wurde 2022 ein Antrag für Bundesfördermittel über den Projektträger „Zukunft – Umwelt – Gesellschaft“ (ZUG) gestellt. Es wurde eine Förderung der Maßnahme mit bis zu 85 Prozent aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz bewilligt. Die Kosten beliefen sich auf insgesamt rund 80 000 Euro.

„Wenn das sichere Fahrradparkhaus nicht angenommen wird, sollte man ergründen, woran das liegt“, wünscht sich Agnes Nickel. Sie schlägt vor, dass man vielleicht wenigstens eine der zwei neuen Anlagen ungesichert freigeben könne, um sie nicht ungenutzt zu lassen.

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