„Das ist ja fast wie in Italien“Frechener Schlemmermarkt lockte viele Besucher an

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Frechen Schlemmermarkt (1)

Schon eine Stunde nach Beginn des Schlemmermarktes auf dem Rathausplatz waren fast alle Sitzplätze belegt.

Frechen – Burger, Bratwurst, Rückensteak und Gulasch – auf den ersten Blick gibt es am Imbissstand von Wolfgang Kreuser aus Kerpen das ganz normale Sortiment für Fleischfans. Doch vor dem Wagen steht ein knapp drei Meter großer, aufgeblasener Hirsch und winkt die Gäste herbei: Das Rückensteak ist vom Wildschwein, der Burger ist aus Hirschfleisch, auch alle anderen Spezialitäten sind vom Wild – und das sogar aus der Region.

Frechen Schlemmermarkt Wild

Besondere Wildspezialitäten aus der Region bot Wolfgang Kreuser aus Kerpen an. Seine Lebensgefährtin Angelika Grah unterstützt ihn beim Verkauf.

Auf der Sophienhöhe und im Hambacher Forst tummeln sich die Tiere, bevor sie von Jägern geschossen und dann im Betrieb von Kreuser zerlegt werden. „Wir wollen den Leuten Wild schmackhaft machen, etwas Besseres gibt es nicht, die Tiere fressen hier bis zu 128 verschiedene Kräuter am Tag“, verspricht Kreuser, dessen Sohn Sebastian einen Wildfleischhandel betreibt und auch für Grillfeste und Caterings spezielle Wildangebote im Programm hat.

Aktivkreis unterstützt das Schlemmermarkt in Frechen

Probieren konnten die Besucher die ungewöhnlichen Produkte auf dem Schlemmer- und Abendmarkt auf dem Marktplatz am Frechener Rathaus. Er findet nun bis September wieder an jedem ersten Mittwoch im Monat jeweils von 14 bis 22 Uhr statt. Ausgerichtet wird der Markt von Rolf Kaus und seiner Veranstaltungsagentur AVA, die Geschäftsleute vom Aktivkreis Frechen unterstützen das Event.

Frechen Schlemmermarkt Kalabrien

Annette und Umberto Mazza aus Pulheim boten an ihrer mobilen  Bar Leckereien aus der Heimat Kalabrien an. 

Schon am frühen Nachmittag streifte die Hürtherin Regine Moll mit zwei Freundinnen über den Markt: „Hier duftet es überall so gut, wir wissen gar nicht wohin.“ Doch dann entschieden sich die 57-jährige und ihre Begleiterinnen, im Schatten eines der großen Bäume vor dem Rathaus an runden, rot-weiß eingedeckten Bistrotischen Platz zu nehmen: „Das ist ja fast wie in Italien“, freuten sich die Genießerinnen.

Pizza und Wein aus Kalabrien

Tatsächlich waren die Drei beim „Gourmet Italy-Club“ von Umberto Mazza gelandet. Der Pulheimer bietet in einer mobilen Bar mit Pizzaofen Speisen und Wein aus seinem Heimatdorf in Kalabrien an. Zum allerersten Mal präsentierte sich der gebürtige Italiener mit seiner Frau Annette auf einem Markt. „Es hat damit angefangen, dass wir biozertifiziertes Olivenöl aus dem Dorf mitgenommen haben, es verkaufte sich sehr gut, dann kam immer mehr dazu“, berichtet die Pulheimerin. Mittlerweile bietet das Paar auch online alle Produkte und Präsentkörbe an, will auf Märkte gehen und wird für Veranstaltungen gebucht.

„Nur keine Experimente beim Essen“, unter dieser Maxime war Bernd Kustel aus Frechen unterwegs und stand geduldig in der langen Schlange vor „Reibekuchen Heinz“, dessen Spezialität besonders knusprige Mini-Reibekuchen sind. „Dazu noch ein frisches Kölsch und einen freien Platz auf der Bierbank, mehr brauche ich nicht“, bekundete der 35-jährige.

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Für alle, die etwas wagemutiger sind, bietet der Schlemmermarkt reichlich Gelegenheit, Neues zu probieren. Im Angebot sind unter anderem bayerische Knödel mit verschiedenen Füllungen, „Touareg-Rollos“ aus Nordafrika, spanische Pintxos oder auch frisch zubereitete „Spirälchen“ aus Kartoffeln. Der nächste „Abend- und Schlemmermarkt“ ist für Mittwoch, 1. Juni, geplant.

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