Friedhof Buschbell-NeuPlatz für Bestattungen nach muslimischem Ritus

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Statt auf dem Friedhof St. Audomar könnte das muslimische Gräberfeld nun auf dem Friedhof Buschbell-Neu entstehen.

Statt auf dem Friedhof St. Audomar könnte das muslimische Gräberfeld nun auf dem Friedhof Buschbell-Neu entstehen.

Frechen – Die Stadt Frechen richtet auf dem Friedhof Buschbell-Neu ein Gräberfeld für muslimische Bestattungen ein. Der Stadtrat hat diesem Vorschlag der Verwaltung nun einstimmig stattgegeben. Die Bestattungs- und Friedhofssatzung wurde entsprechend verändert. Demnach kann die Beisetzung auf dem dafür ausgewiesenen Areal in Buschbell auch ohne Sarg in einem Leinentuch erfolgen, wie es nach muslimischem Ritus üblich ist.

Vorgesehen für die muslimischen Bestattungen ist eine bislang freie Fläche auf dem Friedhof Buschbell-Neu, der sich an der Straße Am Apostelhof. befindet. Auf dem Areal ist Platz für 54 Grabstätten. Das Grabfeld soll in drei Bauabschnitten entstehen, sodass man sich der Nachfrage anpassen kann.

Streit um Grabflächen auf St. Audomar

Ursprünglich war für die muslimischen Bestattungen ein Areal auf dem Friedhof St. Audomar in der Innenstadt vorgesehen gewesen. Da sich jedoch Hinweise darauf ergaben, dass sich dort einst die historische Burg Hochsteden befand und der Denkmalschutz gegen eine Nutzung als Gräberfeld sprach, wurde nach einer Alternative gesucht. Freie Grabfelder, die die Voraussetzungen erfüllten, gab es nur in Buschbell und auf dem Friedhof Königsdorf-Nord. Der Arbeitskreis Friedhofsentwicklung hatte beide Standorte genauer untersucht. Wie es hieß, weise der Friedhof in Königsdorf seit Jahren eine sehr hohe Belegungsquote auf. Zudem gebe es dort entgegen des allgemeinden Trends immer noch recht viele Erdbestattungen.

Auf dem Friedhof Buschbell-Neu hingegen sei die Belegungsquote in den vergangenen Jahren gesunken, Es sei davon auszugehen, so die Stadtverwaltung, dass der Flächenbedarf in Buschbell in den kommenden Jahren geringer sein wird als in Königsdorf. Die Fläche, die dort für muslimische Bestattungen zur Verfügung stünde, sei zudem erheblich kleiner; sie biete nur Platz für 24 Grabstätten.

Während der Ratssitzung übten einige Politiker Kritik daran, dass die Grabfläche auf dem Friedhof St. Audomar zu schnell ad acta gelegt wurde. Jetzt habe man zwar eine Alternative gefunden, doch die Hinweise auf schützenswerte Denkmäler seien doch eher vage. Schließlich habe man den Friedhof nicht erweitern wollen; die Fläche, auf der man die muslimischen Gräber anbieten wollte, gehöre seit eh und je zum Friedhof. Doch erst jetzt werde bekannt, dass sich dort einmal die Burg Hochsteden befunden haben soll. Andere Stadtverordnete entgegneten, dass auch die Denkmalschutzbehörden von einer Nutzung als Grabfeld abraten, um archäologische Relikte nicht zu zerstören.

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