Frechen-Buschbell – Martin Bock, Geschäftsführer des Frechener Geschichtsvereins, ist empört: Unbekannte haben da s Ehrenmal, das sich in Buschbell an der Ecke Ulrichstraße/Brückenstraße befindet, mit pinkfarbenem Lack besprüht. Sie hinterließen auch das Symbol der Antifa auf dem Ehrenmal, außerdem den Schriftzug „Täter“.

„Das Ehrenmal ist auch ein bedeutsames Kunstwerk“, erläuterte Bock. Es besteht neben den Tafeln mit Namen von gefallenen Soldaten auch aus einer wertvollen Plastik aus Oomscher Keramik, die den Drachentöter Georg darstellt.

Wie Bock erläutert, wurde das Ehrenmal 1934 errichtet. Es erinnerte zunächst an die gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs. Nach 1945 kamen die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs hinzu.

Der Frechener Geschichtsverein verurteilt den Vandalismus scharf. „Es mag zulässig sein, ein einseitiges Gedenken nur an deutsche Opfer des Krieges negativ zu sehen“, sagt Bock. „Dagegen kann man gerne protestieren und sich mit meinetwegen mit Transparenten ans Ehrenmal stellen“, findet er. Die Beschädigung eines „Kunstwerks ersten Ranges“ aber sei nicht zu rechtfertigen.

Aus Bocks Sicht ist es auch „zu einfach“, die Soldaten zu Tätern zu erklären. Sie hätten unter größten Entbehrungen ihr Leben gelassen und vielfach junge Familien zurückgelassen. „Man muss auch bedenken, dass auf den Gedenktafeln viele Namen von Gefallenen verzeichnet sind, die heute noch Angehörige und Nachfahren in Buschbell haben“, gibt er zu bedenken. Durch die Schmierereien sei ihnen jetzt, an den Tagen um Allerheiligen und Allerseelen, ein ungestörtes Gedenken verwehrt worden.

„Wir hoffen, dass der oder die Täter ausfindig zu machen sind und an der notwendigen Reinigung des Denkmals beteiligt werden können“, erklärt Bock.

Er war von Bürgern auf die Schmierereien aufmerksam gemacht worden. Er vermutet, dass die Täter das Ehrenmal in der Nacht auf vergangenen Freitag besprüht haben.

„Wir werden auf jeden Fall Strafanzeige erstatten“, erklärte Thorsten Friedmann, Pressesprecher der Stadt Frechen. Anfang der Woche hätten mehrere Bürger die Stadtverwaltung auf die Beschädigung des Ehrenmals hingewiesen. Die Stadt werde sich um die Beseitigung der Farbe kümmern. Dazu laufen derzeit die Abstimmungen zwischen den Fachabteilungen im Rathaus.

„Wir sind natürlich an einer schnellen Beseitigung der Schmierereien interessiert“, betont Friedmann. Wann die Farbe entfernt wird, konnte er am Mittwoch aber noch nicht sagen. Zunächst müsse festgestellt werden, mit welchen Methoden die Entfernung möglich ist und welcher Aufwand dazu betrieben werden muss.