Flugsicherung klagt gegen Windräder in Hürth

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Hürth – Der geplante Windpark in der Berrenrather Börde bekommt Gegenwind: Nach Auskunft der Verwaltung hat die Deutsche Flugsicherung Klage gegen das Projekt erhoben. Damit könnte sich der Bau zumindest verzögern – womöglich dürfen auch gar keine Windräder dort errichtet werden.

Die Stadt Hürth hat den Bereich der Wilhelmshöhe als Konzentrationsfläche für Windkraftanlagen ausgewiesen. Damit soll auch verhindert werden, dass anderswo im Stadtgebiet Windräder genehmigt werden müssen. Auf einer 3,5 Hektar großen Fläche will das Unternehmen Energiekontor aus Bremen, das zu den Pionieren der Branche zählt, drei Windräder errichten. Die Hürther Stadtwerke wollen die Anlagen anschließend für rund 16 Millionen Euro übernehmen und Einnahmen mit dem Verkauf von Windstrom erzielen.

Der Rhein-Erft-Kreis als zuständige Behörde hat den Bau der Windkraftanlagen bereits genehmigt. Dagegen klagt jetzt die Deutsche Flugsicherung vor dem Verwaltungsgericht. Sie fürchtet, dass die Windräder die Navigation von Flugzeugen behindern könnten.

Der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Stephan Renner, äußerte sich enttäuscht. „Damit verzögert sich ein ökologisch sinnvolles Vorhaben“, so Renner. „Wir wollen mit den Windkraftanlagen auch Geld verdienen und die Energiewende wirtschaftlich für uns nutzen. Das alles ist jetzt gefährdet.“ Er setze darauf, so der Sozialdemokrat, dass das Verwaltungsgericht die Klage abweisen werde. Es gebe „zahlreiche Gutachten, die die Störfunktion für die Navigation des Flugverkehrs bezweifeln“, behauptet Renner.

Folgen für den Bürgerpark

Mit dem drohenden Aus für den Windpark ist auch die geplante naturnahe Erweiterung des Bürgerparks hinter dem Familienbad in Hermülheim gefährdet. Das Projekt soll mit Ausgleichszahlungen für den Flächenverbrauch in Berrenrath finanziert werden. Rund 300 000 Euro werden dafür veranschlagt. Saleh Mati (FDP-Piraten) bedauert, dass der Ausbau nun in Frage gestellt sei. „Der Spiel- und Freizeitpark liegt uns besonders am Herzen“, so Mati. „Wir hoffen, dass die Ausgleichszahlungen für den Bau der Windkraftanlagen vereinnahmt werden können.“

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