Investition von 50.000 EuroHürther Feuerwehr erhält eine Drohne

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Die Feuerwehr in Sankt Augustin hat bereits Erfahrung mit dem Einsatz einer – allerdings einfach ausgestatteten – Drohne.

Die Feuerwehr in Sankt Augustin hat bereits Erfahrung mit dem Einsatz einer – allerdings einfach ausgestatteten – Drohne.

Hürth – Die Hürther Feuerwehr will sich künftig bei Großeinsätzen auch aus der Luft ein Lagebild vom Einsatzort verschaffen. Als erste Wehr im Rhein-Erft-Kreis bekommen die Hürther eine professionelle Drohne mit Video- und Wärmebildkamera. Ein Schadstoffmessgerät soll später noch angeschafft werden, das unter das Fluggerät montiert werden kann. Billig ist die neue Technik nicht: Der Hauptausschuss bewilligte mehr als 46.000 Euro für die Beschaffung eines „unbemannten Luftfahrtsystems“.

„Der Blick aus der Vogelperspektive ist von unschätzbarem Wert bei größeren Einsätzen“, erklärt Matthias Fink, Sachgebietsleiter bei der Feuerwehr. Aus der Luft könnten schwer erreichbare Einsatzstellen begutachtet werden, ohne Einsatzkräfte in Gefahr zu bringen.

Entdeckung von Glutnestern

Bei Großbränden könnten Glutnester entdeckt oder die Ausbreitung des Feuers eingeschätzt werden. Auch bei Bombenfunden sei es möglich, die Umgebung gefahrlos zu erkunden. Von der Drehleiter aus habe die Feuerwehr dagegen nur einen eingeschränkten Überblick.

Ein weiteres Einsatzfeld für Drohnen ist die Personensuche. Aus der Luft könnten schnell und mit wenig Personal große Gebiete und Wasserflächen abgesucht werden, so Fink. Mit dem Fluggerät könne die Feuerwehr auch Zeit gewinnen. Fink nannte als Beispiel einen Badeunfall aus dem Jahr 2009. Damals ertrank ein 15-jähriger Junge im Otto-Maigler-See.

Neue Fahrzeuge

Der Hauptausschuss beschloss weitere Investitionen für die Hürther Feuerwehr. So sollen drei Mannschaftstransportfahrzeuge, ein Rüstwagen und ein Abrollcontainer als Ersatz für altes Gerät beschafft werden.

Die Transporter sollen beim Löschzug Gleuel und bei der Jugendfeuerwehr zum Einsatz kommen. Die alten Fahrzeuge sind 15 und 16 Jahre alt, eines blieb 2012 mit einem Motorschaden liegen. Kosten: 216 000 Euro.

Der Ersatz für den Rüstwagen mit Containern und Werkzeugen kostet insgesamt gut 165 000 Euro. (aen)

Allein zehn bis 15 Minuten dauere es, bis ein Boot im Wasser sei, die Suche sei langwierig. Die Drohne dagegen sei „innerhalb kürzester Zeit in der Luft“. Mit der Wärmebildkamera seien Personen auch in schlecht einsehbaren Gebieten schnell zu entdecken.

Die Drohne wird auf Sicht geflogen, Flughöhen bis 100 Meter seien kein Problem, sagt Brandinspektor Fink. Die Kamera liefere ihre Bilder per Funk auf Displays am Boden, von dort aus können Feuerwehrleute die Kamera schwenken und ins Bild zoomen.

Besondere Anforderungen

Den hohen Preis erklärt Feuerwehrchef Michael Mund mit den besonderen Anforderungen an die Drohne. Das Fluggerät soll auch bei Wind einsetzbar sein und müsse gewisse Lasten wie Wärmekamera oder Schadstoffmessegeräte tragen können. Die Beschaffung wird nun ausgeschrieben; der Hersteller soll auch einen Trupp von Feuerwehrleuten schulen. Mund rechnet damit, dass die Drohne im kommenden Frühjahr in Dienst gestellt werden kann.

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