Tödlicher UnfallGymnasium trauert um Mitschülerin

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Bei einem Unfall an der Bonnstraße in Höhe Gleuel geriet ein Kleinwagen von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum.

Bei einem Unfall an der Bonnstraße in Höhe Gleuel geriet ein Kleinwagen von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum.

Hürth/Frechen – Das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Hürth trauert um eine Mitschülerin, die in der Nacht zum Donnerstag an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls gestorben ist. Am Mittwochmittag waren fünf Schüler der Oberstufe nach Schulschluss in einem Wagen unterwegs nach Frechen, als sich um 13.40 Uhr der schwere Unfall ereignete. Aus noch ungeklärten Gründen kam der Wagen von der Fahrbahn ab und prallte frontal gegen einen Baum. Sekunden später fing der Motorraum Feuer. Die Flammen breiteten sich schnell aus.

Zwei 18 Jahre alte Schülerinnen, die vorn saßen, und drei Mitschüler im Alter von 17 und 16 Jahren im Fond des Wagens, waren so schwer verletzt, dass sie sich selbst nicht befreien konnten. Nachdem einige Fahrzeuge an der Unfallstelle vorbeigefahren sein sollen, stoppten zwei junge Frauen und zwei Männer ihre Autos. Darunter die 22-jährige Kerstin K. aus Hürth. „Ich kam gerade von der Arbeit, als ich das brennende Auto sah“, berichtet die Auszubildende zur Altenpflegerin. Sie zögerte keine Sekunde und hielt an. Mit ihr stoppen weitere Fahrzeuge. Darunter zwei Männer einer Möbelspedition. Kerstin K.: „Die Türen klemmten, da haben wir gemeinsam versucht, mit aller Kraft die Scheiben einzuschlagen. Wir brauchten einen Feuerlöscher, aber niemand hatte einen“, erinnert sich die Hürtherin.

Schließlich ging eine Tür auf. Die 18 Jahre alte Fahrerin habe zunächst noch stehen können. Weitere Ersthelfer kümmerten sich um das Mädchen. Die drei Jugendlichen auf der Rücksitzbank waren eingeklemmt. „Einer schrie vor Schmerzen. Seine Hose brannte, wir hatten aber nichts zum Löschen“, berichtet die angehende Altenpflegerin. Erst mit einer Decke gelang es den Rettern die Flammen zu ersticken. Schließlich konnten die Jungen durch den Heckklappe nach draußen gezogen werden. Kerstin K.: „Ich war froh, als die Retter eintrafen.“

Zunächst wiederbelebt

Ein leitender Feuerwehrmann: „Als wir die Einsatzstelle erreichten, stand der Wagen bereits im Vollbrand. Wenn die Ersthelfer die Verletzten nicht befreit hätten, wären vermutlich alle fünf im Fahrzeug verbrannt.“ Die 18 Jahre alte Beifahrerin musste zunächst wiederbelebt werden. Mit lebensgefährlichen Verletzungen wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Doch alle Versuche der Mediziner das Leben der Schülerin zu retten, scheitern. Die 18-Jährige starb am Donnerstag in den Morgenstunden. Die drei Schüler und die Fahrerin wurden mit Rettungswagen und Hubschraubern in Krankenhäuser gebracht.

Im Albert-Schweitzer-Gymnasium saß der Schock gestern tief. Schulleiter Georg Fischer „Die Betroffenheit ist groß, jetzt müssen wir sehen, wie wir damit umgehen. Wir werden gleich eine Stufenversammlung mit dem Schüler abhalten.“ Laut Polizei sind die vier verletzten Schüler alle außer Lebensgefahr. Kerstin K.: „Ich habe noch am Abend viel mit meinen Freund darüber gesprochen. Das hat mir bislang geholfen, die schrecklichen Bilder zu verarbeiten.“ Aber eines steht für die 22-Jährige fest: „Ich würde es wieder machen. Ich wünsche mir, dass mir in einer solchen Situation auch geholfen wird.“

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