Erftbrücke GötzenkirchenKeine weiteren Verzögerungen bei Brückenbau im Parrig

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Die Bagger stehen still: Die Bauarbeiten an der Brücke über den Erftflutkanal ruhen immer noch.

Die Bauarbeiten an der Brücke über den Erftflutkanal ruhen immer noch.

Es soll aber keine weiteren Verzögerungen beim Brückenbau im Parrig geben, wegen Frost und Schnee ruhen die Arbeiten nur kurz.

Schon wieder stehen die Bauarbeiten an der Brücke in der Nähe der alten Waldschänke still. Laut Stadt ist das aber kein Grund zur Sorge. Die aktuelle Wetterlage mit Frost und Schnee mache Bauarbeiten schlicht nicht möglich, sagt Claudia Seidenpfennig vom Bürgermeisterbüro der Stadt Kerpen. „Grundsätzlich gibt es keinen Stillstand. Die Bauarbeiten sind wahrscheinlich in den nächsten Monaten abgeschlossen, spätestens bis Ostern“, sagt Seidenpfennig.

Noch vor Kurzem beobachteten Spaziergänger im Parrig, dass sich nichts an dem Bauwerk über den Erftflutkanal tat. Das hatte aber einen anderen Grund als das Wetter: Naturschutzbehörde, Forstverwaltung und Stadt stimmten sich mit dem zuständigen Unternehmen ab. Das hatte nämlich Auflagen aus dem Genehmigungsbescheid der Bezirksregierung Köln nicht erfüllt. Im Wesentlichen ging es um „Naturschutzrechtliche Belange“ – laut Stadt nutzte der Bauunternehmer Flächen im Naturschutzgebiet Parrig zum Abstellen von Baumaterial und Fahrzeugen. Außerdem sei für die Arbeiten ökologisch wertvoller Waldboden abgetragen worden. Die Stadt untersagte die Arbeiten also.

Fahrbahn soll 3,50 Meter breit werden

Im November ging es dann zunächst weiter bis Anfang Januar wieder ein Stopp folgte. Das Unternehmen musste sich erneut mit Stadt, Forstverwaltung und Naturschutzbehörde abstimmen.  Wie wichtig der Neubau der Brücke über den Erftflutkanal ist, belegt ein Blick in einen drei Jahre alten Bericht des Försters Florian Claßen. In diesem bezeichnet er den Zustand der Kerpener Waldbrücken als „nahezu durchgehend nicht akzeptabel“. Claßen forderte Neubauten mit einer Fahrbahnbreite von mindestens 3,50 Metern. Neue Brücken sollten zudem für 40 Tonnen schwere Lastwagen ausgelegt sein.

Nach Angaben des Försters sind diese nötig, um schwere Schäden durch Stürme und Starkregen in den Kerpener Wäldern zu beheben. Der Neubau der Brücke über den Erftflutkanal ist bereits seit 2021 geplant. Der ursprüngliche Bautermin verschob sich aber immer wieder. Noch im Sommer 2023 hieß es, dass die Brücke im Dezember fertiggestellt werde.

Über den Stillstand wurden Politik und Öffentlichkeit zunächst nicht informiert. Das war vor allem für Radfahrer ein Problem, weil die Brücke am Erftradweg und an der Erlebnisroute Kerpen liegt. Als die SPD das Thema aufgriff, reagierte die Stadt schnell. Sie beauftragte das zuständige Bauunternehmen, die Umleitungsschilder anzupassen.

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