UmweltIm Bistro „Stift’s“ werden Getränke zum Mitnehmen Mehrwegbechern ausgeschenkt

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Gastronom Volker Böttcher bietet Kaffee zum Mitnehmen nun in Mehrfachbechern aus Kunststoff an. Die Ex-und-hopp-Pappbecher hat er aus Umweltgründen abgeschafft.

Gastronom Volker Böttcher bietet Kaffee zum Mitnehmen nun in Mehrfachbechern aus Kunststoff an. Die Ex-und-hopp-Pappbecher hat er aus Umweltgründen abgeschafft.

Kerpen – Egal ob Latte Macchiato, Milchkaffee oder Cappuccino – im Bistro „Stift’s“ am Kerpener Stiftsplatz werden Kaffeegetränke zum Mitnehmen nicht mehr in den umstrittenen, mit Kunststoff beschichteten Pappbechern ausgeschenkt, die dann oft irgendwo in der nächsten Ecke als Müll landen.

Denn Gastwirt Volker Böttcher (38) hat sich nun mit Hilfe des Start-up-Unternehmens Recup mit Mehrwegbechern aus recycelbarem Kunststoff ausgestattet, die bruchsicher, super leicht, lebensmittelecht und schadstofffrei sein sollen. Wer sich im Stift’s nun seinen Coffee-to-go holt, bekommt das heiße Getränk in den neuen Bechern.

Becher wieder mitbringen

„Bei nächsten Mal gibt der Kunde diesen zurück und bekommt seinen Kaffee dann in einem neuen, frischen Becher. Den alten stecken wir in die Spülmaschine und benutzen ihn dann wieder“, erläutert Böttcher

Rund 50 bis 100 Coffee-to-go verkaufe er in der Woche, berichtet der Wirt. „Mich hat immer schon gestört, dass dabei bislang eine Menge Müll angefallen ist. Die einzelverpackten Kekse zum Kaffee haben wir deshalb schon abgeschafft.“ Laut einer Statistik sollen in Deutschland durch den Kaffeeausschank zum Mitnehmen rund 2,8 Milliarden Pappbecher im Jahr anfallen.

Umweltgedanke

„Da muss es doch etwas Umweltfreundlicheres geben“, dachte sich Böttcher und stieß auf das Angebot der Firma Recup. Über eine App auf dem Smartphone können sich die Kunden informieren, ob es im Umkreis noch andere Gastronomiebetriebe gibt, die bei Recup mitmachen. Auch dort können sie dann ihre Becher abgeben und umtauschen.

Bis jetzt allein im Kreisgebiet

Laut App steht das „Stift’s“ bislang hier im Kreisgebiet allerdings alleine dar. Böttcher hofft, dass sich noch viele andere Betriebe dem Mehrfachsystem anschließen. Um so attraktiver werde die Sache, meint er. Er selber zahlt neben dem Becherankauf an Recup nur eine geringe Lizenzgebühr. Für die Kunden, die ihren Kaffee aus Recupbechern trinken, gibt es einen Preisnachlass.

Ob die wiederverwendbaren Becker aber wirklich umweltfreundlicher als Ex-und-hopp-Behälter sind, ist allerdings noch umstritten. Schließlich müssten diese auch gespült werden, was ebenfalls Ressourcen verbrauche, meinen Kritiker. Eine wissenschaftliche Untersuchung zur Ökobilanz von Einweg gegenüber Mehrweg soll noch ausstehen.

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