Widerstand gegen US-Pipeline und TrumpLakota-Indianer zu Gast im Hambacher Forst

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Waldführer Michael Zobel stellte die Water Saver Nataanii Means und Rafael Gonzales vor, hier mit Eva Töller (v.l.).

Waldführer Michael Zobel stellte die Water Saver Nataanii Means und Rafael Gonzales vor, hier mit Eva Töller (v.l.).

Kerpen-Manheim – „Wir kämpfen um dieselbe Sache, nämlich Mutter Erde zu verstehen und für sie einzustehen“, sagte Rafael Gonzales neben seinem Freund Nataanii Means auf einem Kieshügel am Hambacher Forst, nicht weit vom Tagebau Hambach. Als „Water Saver“ (Wasserschützer) stellten sich die zwei vom Stamm der Lakota-Indianer zum mittlerweile 39. Waldspaziergang des Waldführers und -pädagogen Michael Zobel vor.

Teils unter Einsatz ihres Lebens hätten sie an den Protesten gegen den Verlauf der Dakota Access Pipeline mit friedlichen Mitteln protestiert, sagte Gonzalez.

Kampf gegen Pipeline scheint verloren

Der Protest gegen den Verlauf der Öl-Pipeline scheint verloren, per Dekret hatte der amerikanische Präsident Trump im Januar den von Obama erwirkten Baustopp und die erneute Prüfung auf Umweltverträglichkeit aufgehoben. Seit Anfang Juni fließt Öl durch die umstrittene unterirdische Pipeline, die am Standing Rock Reservat unter dem Missouri River hindurchführt.

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Früher oder später werde ein Leck auftreten und das Wasser der Lebensader für die Region vergiften, befürchteten die Umweltaktivisten. Dies erläuterte Milan Schwarze von der Protestgruppe gegen den Braunkohlenabbau, „ausgeco2hlt“, die die „Water Saver“ ins Rheinland einluden. Auf einer Europatour mit den nächsten Stationen in Paris, Brüssel und Spanien wollten Gonzalez, Means sowie Rachel Heaton und Waste Win Young Solidarität mit europäischen Klimaschützern zeigen, an Orten, wo die Erde zerstört werde, sagte Schwarze.

Konzert gegen Umweltzerstörung

Zum anschließenden Konzert mit Gonzales und Means, die sich in ihren Texten als Hip-Hop-Musiker gegen Umweltzerstörung und Rassismus richten, luden Waldführer Michael Zobel und Eva Töller mehr als 220 Menschen in das nahe Wiesencamp der Braunkohlengegner ein.

Dorthin führte der Weg der Waldspaziergänger durch den verbliebenen Hambacher Forst, den RWE-Power für die Gewinnung von Braunkohle im Tagebau Hambach fällen lässt, vorbei an Wegsperren der Wiesenbewohner und alten Baumriesen. Etwa ein Drittel der Spaziergänger hob die Hand, als Zobel fragte, wer zum ersten Mal dabei sei. Mehr als 7500 Menschen hätten an den Waldspaziergängen bislang teilgenommen, sagte Zobel.

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