Werkstatt ist zu kleinFirma Kraft Rad zieht von Pulheim nach Frechen

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Ein Mitarbeiter bearbeitet die Bremsen eines Fahrrades.

Die Werkstatt in der Pulheimer Niederlassung der Kraft Rad GmbH ist zu klein geworden.

Im April hat die Firma ein Outlet in Frechen eröffnet. Zum Saisonstart 2024 eröffnet sie ein Geschäft in der ehemaligen Max-Bahr-Filiale. 

Die Kraft Rad GmbH war die erste Mieterin auf dem Gelände Am Westufer. Im März 2016 hatten Gabriele Kraft und Heinz Bussmann ihr Fahrrad-Fachgeschäft am Ortseingang von Pulheim eröffnet. Als Zweitbetrieb, da ihr Sohn das Hauptgeschäft in Euskirchen drei Jahre zuvor übernommen hatte.

Doch die Tage in Pulheim sind gezählt. Ende des Jahres schließt das Fachgeschäft. „Wir hören hier auf, weil die Werkstatt zu klein geworden ist“, sagt Geschäftsführerin Sabrina Promberger. Die rund 130 Quadratmeter reichten einfach nicht mehr aus.

Wir hatten die Werkstatt voll
Sabrina Promberger, Geschäftsführerin

Die Werkstatt am neuen Standort – in der ehemaligen Filiale der Baumarktkette Max Bahr an der Ernst-Heinrich-Geist-Straße in Frechen - sei mit 450 Quadratmetern deutlich größer, die Verkaufsfläche sei mit rund 800 Quadratmetern fast gleich groß, erläutert die Geschäftsführerin. Inklusive Lager und Büroräumen stehen dem Fachgeschäft in Frechen rund 2000 Quadratmeter zur Verfügung.

Dass die Werkstatt vergrößert werden müsse, habe sich seit Herbst 2021 abgezeichnet. „Normalerweise beruhigt sich das Geschäft ab Oktober.“ Doch davon war vor zwei Jahren offenbar keine Rede. „Wir hatten die Werkstatt voll.“ Mehrere Faktoren spielten dabei eine Rolle. „Die Umwelt ist ein großes Thema. Und sicher auch die Corona-Jahre. Diejenigen, die nicht in Urlaub gefahren sind, haben sich Fahrräder gekauft.“

Stadt Frechen half dem Unternehmen bei der Suche

Den Inhabern und der Geschäftsführerin war sehr schnell klar, dass sie sich nach einem neuen Standort umsehen und umziehen müssen. Die Stadt Frechen, wo das Unternehmen im April auch ein Outlet eröffnet hat, habe sie sehr unterstützt. „Sie hat alle Hebel in Bewegung gesetzt“, freut sich Sabrina Promberger.

Doch wie viele andere Unternehmen hierzulande ist auch die Kraft Rad GmbH stark vom Fachkräftemangel betroffen. Für Reparaturen und Inspektionen bräuchten sie fachkundige Monteure, so die Geschäftsführerin. „Das kann jeder lernen, der handwerklich geschickt ist und Lust auf das Thema Fahrrad hat. Wir bieten auch Weiterbildungen an. Mit Quereinsteigern haben wir die besten Erfahrungen gemacht.“

Aktuell seien vier Mitarbeiter in Vollzeit in der Werkstatt beschäftigt. „Wir bräuchten mindestens acht.“ Auch für Verkauf und Beratung am neuen Standort sucht das Unternehmen zusätzliches Personal. „Aktuell haben wir fünf Mitarbeiter in Vollzeit, wir bräuchten noch drei bis vier.“ Wann genau das Geschäft in Frechen eröffnet, steht noch nicht fest.

„Zum Saisonstart, das Datum wird noch bekanntgegeben“, sagt Sabrina Promberger. Das Geschäft werde komplett neu aufgebaut. „Es war spannend, das alles mit dem Architekten zu planen.“ Auf den neuen Standort freut sich das Kraft-Rad-Team. Insbesondere auf die riesige eingezäunte Fläche für Probefahrten, die auf dem Außengelände des ehemaligen Baumarktes entsteht. Geplant sei ein Parcours. Er werde nach und nach wachsen. 

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