Rhein-Erft-KreisIn diesen Restaurants wird Spargel serviert

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Spargel

Auch im Rhein-Erft-Kreis kann man in den Restaurants Spargel schlemmen.

Rhein-Erft-Kreis – Eine Speisekarte, die sich am Wechsel der Jahreszeit orientiert, gilt vielen bewussten Genießern als  Kriterium für den Besuch eines Restaurants. Das Frühjahr bringt viele saisonale Schlager auf den Tisch, aber spätestens im Mai dominiert der Spargel. Wir stellen heute drei Restaurants vor, in deren Küchen in den kommenden Wochen besonders viele weiße und grüne Stangen des edlen Gemüses zubereitet werden.

Ewige Lampe

Frank Wedow blickt auf eine 25-jährige gastronomische Laufbahn zurückt. Als Koch und Sommelier verfügt er über profunde Kenntnisse des Gastgewerbes. Er war sechs Jahre Oberkellner „Em Ahle Kohberg“ in Köln-Merheim und drei Jahre Betriebsleiter auf der Burg Konradsheim in Erftstadt. Im vergangenen November hat Wedow die Ewige Lampe in der Brühler Fußgängerzone übernommen.

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Chefkoch Ralph Thomas ist seit Juli 1996 für die kulinarische Ausrichtung des Bedburger Landhauses Danielshof verantwortlich. Fotos: Sachse

Ihm zur Seite steht Peter Zuwieja als Küchenchef. Seine Ausbildung  absolvierte Zuwieja im Alten Wartesaal am Dom, später wurde er stellvertretender Küchenchef im Restaurant „Kap am Südkai“ im Kölner Rheinauhafen und war zuletzt Küchenchef im Bonner Restaurant „La Cigale“.

Wedow hat mit der Ewigen Lampe eine gastronomische Einrichtung übernommen, die auf eine wechselvolle Geschichte zurückblickt. Vielen Brühlern ist das Lokal als Kneipe ein Begriff. Der neue Hausherr hat ein völlig anderes Konzept. „Die Räumlichkeiten waren ziemlich dunkel und verraucht“, sagt Frank Wedow. „Wir haben alleine fünf Farbschichten von den Wänden entfernt und die Theke restauriert.“ Der Aufwand hat sich gelohnt: Der frische hellgraue Anstrich harmoniert gut mit den Butzenfenstern. Die gesamte Atmosphäre besticht durch eine Mischung aus alten und modernen Elementen.

Wedow und Zuwieja favorisieren eine gehobene gutbürgerliche Küche, die sich mit Vorliebe auf regionale Produkte stützt. Zu diesem Konzept passt der Spargel hervorragend. Das Saisongemüse beziehen sie von den Domhöfen in Fischenich. Augenblicklich bereitet Peter Zuwieja zum Beispiel eine Spargelcremesuppe mit Lachsklößchen für 5,90 Euro, Saltimbocca mit Stangenspargel und Bärlauchrisotto (21,90 Euro) oder eine Portion Dom-Spargel mit Salzkartoffeln, Sauce hollandaise und Kochschinken für 22,90 Euro zu.

Neben dem edlen Gemüse beweisen aber auch weitere Kreationen wie rosa gebratenes Filet vom Eifeler Glücksschwein an Bärlauchbéarnaise mit grünen Bohnen und Kartoffelgratin (17,90 Euro) oder Felchenfilet aus dem Laacher See auf Erbsenpüree mit Zuckerschoten und Weißweinschaum (19,50 Euro) den regionalen Einfluss.

Zudem stammen das Lammfleisch aus dem Ahrtal und die Kartoffeln vom Bauern aus der unmittelbaren Nachbarschaft. „Zu unseren Lieferanten gehört die Firma Deliteam aus Sinzig, die Produkte von kleinbäuerlichen Höfen aus der Eifel bezieht“, erklärt Wedow. Das Weinangebot des Restaurants lässt wenige Wünsche offen. Alleine im offenen Ausschank stehen jeweils fünf weiße und rote Tropfen sowie zwei Roséweine zur Auswahl. Zum Spargel empfiehlt der Gastgeber einen Silvaner aus der Pfalz vom Weingut Eymann oder einen Blanc de Noire vom Weingut Steitz aus Rheinhessen.  Ewige Lampe, Uhlstraße 69, 50321 Brühl, 02232/ 9288080,  dienstags bis donnerstags von 17.30 bis 22 Uhr und freitags bis sonntags von 12 bis 15 Uhr sowie von 17.30 bis 22 Uhr. www.ewige-lampe.eu

De Kannenbäcker

„Früher wollte ich immer der erste Gastronom sein, der Spargel anbietet“, spricht Alain Vindal über vergangenen Ehrgeiz. „Die Herkunft war dabei nicht immer entscheidend.“ Der Gastgeber des Frechener Restaurants De Kannenbäcker verhält sich inzwischen anders: „Der Spargel aus der Region schmeckt am besten, aber die Zeit für die höchste Qualität beginnt erst im Mai so richtig.“ Da der April eher kalt und nass war und die Ernte entsprechend dünn, nimmt die Spargelsaison bei Vindal erst jetzt Fahrt auf. Seit 35 Jahren betreibt der aus Belgien stammende Hausherr sein Restaurant in einem reinen Wohnviertel, in dem man solch eine gute Stube kaum vermutet. An seiner Seite leitet Ehefrau Gundi Nuding den Service.

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Alain Vindal, De Kannenbäcker:  „Der Spargel aus der Region schmeckt am besten.“

Schon beim Betreten des Restaurants macht sich ein wohliges Gefühl breit. Für die Gemütlichkeit sorgen unter anderem viele Kissen,  Lampen im Art déco-Stil und nicht zuletzt die selbst gemalten Bilder des Hausherrn an den Wänden.

Alain Vindals Prinzip nach all den Jahren ist ebenso simpel wie einleuchtend: „wenige Variationen, aber gut“. Seine Gäste danken es ihm. Geschätzte 95 Prozent wählen ein Menü über drei Gänge für 22,90 Euro. Das ist bei der gehobenen Qualität ein bestechendes Angebot. Man wählt aus sieben Vorspeisen und vier Hauptgerichten und lässt den kulinarischen Abend anschließend bei hausgemachtem Tiramisu mit frischen Erdbeeren, Eis und Sahne ausklingen.

Zu den Konstanten zählt die französische Fischsuppe mit Croûtons, Aioli und geriebenem Käse. Aktuelle Alternativen sind zum Beispiel Avocado mit Nordseekrabben auf Salat oder Käsekroketten mit Ardenner Schinken und Salat. Als Hauptspeise bereitet Vindal augenblicklich unter anderem ein Wiener Kalbsschnitzel mit Pommes frites und Salat oder Lachs & Zander an Sherrytomaten mit Rosmarinkartoffeln und Salat.

Auch der Spargel lässt sich in ein Menü einbetten. Eine Spargelcremesuppe oder Schinkenspargelröllchen mit Salat garniert sind ein guter Einstieg. Im Hauptgang kann der Gast zwischen Lachs mit Spargel, Rosmarinkartoffel und Sauce hollandaise sowie einem Kalbswiener mit Spargel, Sauce hollandaise und Röstkartoffeln wählen. Den Weg in die Friedenstraße finden nicht nur Gourmets, sondern auch die Liebhaber leckeren belgischen Bieres. Frisch gezapftes Leffe, Valdieux oder Tongerlo beweisen, was belgische Braukunst ausmacht. Natürlich sind auch die französischen Weine eine gute Alternative. Zum Spargel empfiehlt Alain Vindal vor allem seine weißen Tropfen von der Loire. De Kannenbäker, Friedenstraße 76d, 50226 Frechen, 02234/ 57838,  ist mittwochs bis sonntags von 18 bis 24 sowie sonntags zusätzlich von 12 bis 14 Uhr geöffnet.   www.dekannenbaecker.de

Landhaus Danielshof

Personalwechsel in der Küche gehören in der Gastronomie zum Alltag. Eine Kontinuität wie im Bedburger Landhaus Danielshof findet man selten. Chefkoch Ralph Thomas ist seit Juli 1996 für die kulinarische Ausrichtung des Hauses verantwortlich. Familie Brünker, die das Landhaus seit 1995 betreibt, hatte bei der Wahl ein gutes Händchen. „Unsere Küche gibt sich mediterran, ohne regionale Einflüsse zu vernachlässigen“, skizziert Thomas die Marschrichtung.

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Der Koch und Sommelier Frank Wedow hat  im November die Ewige Lampe in der Brühler Fußgängerzone übernommen.

Viermal jährlich wechselt die Karte. Natürlich gewährt man dem Spargel augenblicklich viel Raum. Beim Einkauf setzt Thomas dabei auf Qualität aus der Nachbarschaft. Das saisonale Gemüse kommt vom Hof Nagelschmitz in Bedburg-Pütz. Da die Felder mit Fernwärme beheizt werden, hat die Ernte hier schon Ende März begonnen. Entsprechend früh schält man in der Küche des Danielshofes die ersten Spargelstangen.

Die Gäste können sich unter anderem auf einen Spargelsalat mit Sauce Vinaigrette, Ei, Schnittlauch und Radieschen an Frühlingssalaten (9,80 Euro) oder auf eine Spargelcremesuppe mit Schinkenstreifen (5,50 Euro) freuen.

Bei den Hauptspeisen beweist Ralph Thomas reichlich Phantasie. So bereitet er den Stangenspargel in Bärlauchcrêpes mit Sauce Choron und kleinen Kartoffeln (14,50 Euro), kombiniert ihn mit Penne Rigate, Basilikum und Mini-Tomaten in Käse-Sahnesoße (17 Euro) oder überbackt das Gemüse mit Schinken und Käse und serviert dazu kleine Kräuterbratlinge (16,50 Euro). Als optimalen Begleiter zum Spargel hat man im Danielshof einen badischen Tropfen auserkoren. Der Seefelder Maltesergarten ist ein feinherber Gutedel, der als Flasche für 24 Euro angeboten wird. Das Landhaus Danielshof, Hauptstraße 3, 50181 Bedburg-Kaster,  02272/ 9800 ist täglich von 12 bis 14 Uhr und von 18 bis 22 Uhr geöffnet. www.danielshof.de

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