Strukturwandel im Rhein-Erft-KreisSPD für neue Regionale

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Zu den kabarettreifen Projekten der Regionale 2010 gehört diese 70 Zentimeter hohe Aussichtsplattform bei Pulheim.

Zu den kabarettreifen Projekten der Regionale 2010 gehört diese 70 Zentimeter hohe Aussichtsplattform bei Pulheim.

Rhein-Erft-Kreis – Eigentlich ist jede Region in Nordrhein-Westfalen schon einmal in den Genuss einer Regionale gekommen, und das Förderprogramm sollte auslaufen. Doch jetzt hat die Landesregierung zwei weitere Projekte für 2022 und 2025 ausgeschrieben.

Und die SPD-Landtagsabgeordneten, deren Wahlkreise von Tagebauen betroffen sind, fordern die Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) auf, sich zu bewerben. Rund 100 Millionen Euro würden bei einem Zuschlag für die IRR in die Region fließen.

Bestens vorbereitet

Die SPD-Abgeordneten Guido van den Berg aus Bedburg, Stefan Kämmerling aus Eschweiler und Rainer Thiel aus Neuss sowie Bundestagskandidat Dierk Timm aus Pulheim haben am Donnerstag in einer Pressekonferenz im Kreishaus Bergheim dargelegt, ihre Beweggründe für eine Bewerbung dargelegt. Die IRR sei, da sie bereits einen Katalog von Projekten vorlegen könne, bestens vorbereitet.

Die Gestaltung des Strukturwandels im rheinischen Revier sei zudem so nah am Ausschreibungstext, dass die Jury kaum umhin könne, sich für das Revier zu entscheiden. „Das passt wie Faust auf Auge“, sagt van den Berg.

Konkurrierende Interessen

Thiel sieht zwar konkurrierende Interessen der Region Niederrheinland und des Bergischen Landes, sieht aber auch einen klaren Vorteil für das Revier. „Eine noch wohlhabende Region muss ihre Stärke in die Zukunft transferieren, und das genau in der für die Regionalen vorgesehene Zeit.“ 2022 stehe mit dem Atomausstieg ein entscheidendes Datum bevor. Es gelte hier, die Infrastruktur zu auszubauen und moderne Siedlungs- und Gewerbegebiete zu schaffen, sagt Thiel. Für Timm gehört auch die Ertüchtigung des Digitalnetzes zu den erforderlichen Maßnahmen.

Kämmerling will, dass es auch nach der Braunkohle noch Industriearbeitsplätze in der Region gibt. Schließlich seien in Tagebauen und Kraftwerken bestens ausgebildete Menschen beschäftigt, deren Kompetenz man auch in anderen Branchen schätze.

300 Millionen Euro erhalten

Der Rhein-Erft-Kreis profitierte bereits bei der Regionale 2010 vom Förderprogramm des Landes. Die Region Köln/Bonn erhielt damals 300 Millionen Euro. Genutzt wurde das Geld einerseits zum Beispiel für die Entwicklung des Gewerbegebiets des Gewerbegebiets Terra Nova, aber auch Aussichtsplattformen bei Widdersdorf oder Pulheim.

Die Bewerbung für die Regionale 2022 oder 2025 muss bis zum 9. Dezember eingereicht werden. Der Vorsitzende der IRR-Gesellschafterversammlung, Landrat Michael Kreuzberg, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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