WesselingCDU erfuhr von der Ablösung des Antikorruptionsbeauftragen aus der Zeitung

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Symbolbild

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Wesseling – Verärgert reagierte Sascha Jügel von der Fraktion Soziales Bündnis Wesseling am Dienstag im Stadtrat über die Berichterstattung zur Amtsenthebung des Antikorruptionsbeauftragten Wolfgang Weik.

Weik, der auch Leiter des Rechtsamtes im Rathaus ist, war am Mittwoch vergangener Woche ins Bürgermeisterbüro gerufen worden, wo Bürgermeister Erwin Esser mit sofortiger Wirkung seine Bestellung zum Antikorruptionsbeauftragten widerrief. Jügel gab sich zudem verwundert darüber, dass das Thema überhaupt in die Öffentlichkeit gelangt war.

CDU-Fraktionschef Manfred Rothermund erklärte, die CDU-Fraktion habe erst aus der Zeitung von der Sache erfahren. Bürgermeister Esser verwahrte sich jedoch entschieden gegen den Vorwurf, die Fraktionen nicht rechtzeitig informiert zu haben.

E-Mail nicht weitergeleitet

Am Mittwoch räumte Rothermund dann ein, dass der Fehler im Sekretariat der CDU lag, das eine E-Mail des Bürgermeisters nicht an die Fraktionsmitglieder weitergeleitet hatte. In diesem Punkt kamen Esser und Rothermund überein, wichtige Mails künftig direkt an die Fraktionsmitglieder zu schicken.

Die Abberufung Wolfgang Weiks begründete Esser damit, dass ihm der Landrat dringend empfohlen habe, die Leitung des Rechtsamtes und der Antikorruptionsstelle nicht in einer Hand zu belassen.

Von einem Geschmäckle war am Dienstagabend die Rede, vor allem vor dem Hintergrund, dass Weik im Februar dieses Jahres Anzeige gegen Esser bei der Staatsanwaltschaft erstattet hatte, weil er der Tochter seines Bürgermeisterkollegen aus Brühl ohne Bewerbungsgespräch zu einer Ausbildungsstelle im gehobenen Dienst verholfen haben soll. Zunächst hatte sich der Bürgermeister selbst an die Staatsanwaltschaft gewandt. Das Verfahren laufe noch und könne sich hinziehen, teilte Esser mit.

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Die CDU meint allerdings, Esser hätte mit der Personalie warten müssen, bis die Staatsanwaltschaft eine Entscheidung getroffen hat.

Die weitere Diskussionen des Themas war nicht öffentlich.

Weik erklärte gestern auf Anfrage dieser Zeitung, er werde gegen die Entscheidung Essers vorgehen und beim Verwaltungsgericht eine einstweilige Anordnung gegen seine Amtsenthebung beantragen.

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