Denkmal in Neunkirchen-SeelscheidDie Retter des alten Wegekreuzes an der Zeitstraße

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Am alten Wegekreuz bei Straßen trafen sich Bernhard Nüchel, Elisabeth Pützstück, Leo Kinzel und Hans-Jürgen Parpart (von links).

Am alten Wegekreuz bei Straßen trafen sich Bernhard Nüchel, Elisabeth Pützstück, Leo Kinzel und Hans-Jürgen Parpart (von links).

Neunkirchen-Seelscheid – Denkmal Elisabeth Pützstück und Hans-Jürgen Parpart vom Heimat- und Geschichtsverein Neunkirchen-Seelscheid liegt ein Wegekreuz an der Zeitstraße in Höhe der Ortschaft Straßen am Herzen. „Um das Jahr 1700 herum soll es errichtet worden sein“, sagt der Vorsitzende. Das Kreuz hat die Jahrhunderte überdauert. „Allerdings ist es in den letzten Jahrzehnten so richtig in die Jahre gekommen“, ergänzt seine Stellvertreterin. Der Verein möchte das Denkmal bald restaurieren lassen.

Es ist ein zweiter Anlauf. Im September 1985 wurde das Kreuz nach einer umfangreichen Restaurierung wieder eingesegnet. „Das wurde damals nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen gemacht“, berichtet Parpart, der auch Diplom-Ingenieur ist. Doch 31 Jahre später sieht man, dass dies nicht für die Ewigkeit war. Wasser ist in die äußere Schicht des Sandsteines eingedrungen und hat die Inschrift abplatzen lassen. Auch fehlen Ecken am Sockel.

Um dem Kreuz Standfestigkeit zu verleihen, waren damals die alten Träger durch neue aus Flugzeugstahl ersetzt worden. Die halten bis heute perfekt. Doch die damalige Behandlung des Steins konnte die Beschädigung durch Wind und Wetter nicht verhindern.

Das bewegt auch Leo Kinzel aus Straßen. Jahrelang hat er die beiden Betonkästen vor dem Denkmal mit Tagetes bepflanzt. „Wenn es heiß war, musste ich dreimal in der Woche zum Gießen kommen“, berichtet Kinzel. „Die gelb-orangen Blüten haben hier sehr gut hingepasst“. Dem stimmt Bernhard Nüchel zu. Er wohnt auch in Straßen und übernimmt in diesem Sommer die Blumenpflege.

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Geld für Renovierung fehlt

Tausende Autos fahren täglich an dem Wegekreuz kurz hinter Lohmar vorbei. Auffällig ist die große Linde, die neben dem Kreuz steht. Sie ist ein Naturdenkmal und wohl ebenso alt wie das Kreuz. Sie wird Drei-Kronen-Linde genannt. Der Name stammt von einem speziellen Schnitt auf drei Kronen, der die Dreifaltigkeit darstellen sollte. Heute ist er jedoch nicht mehr zu erkennen.

Das Kreuz wurde laut Inschrift im Jahre 1710 von den Eheleuten Adolf Büscher gestiftet. Sie lebten, das hat der Heimat- und Geschichtsverein herausgefunden, steuer- und abgabefrei, waren jedoch im Kriegsfalle verpflichtet, „Roß und Reiter zu stellen“.

„Wir möchten nun das Wegekreuz mit modernsten Mittel erneut restaurieren lassen“, sagt Elisabeth Pützstück. Allerdings fehlt dem Verein dafür noch Geld. Wer das Projekt unterstützen will, kann sie gerne anrufen: 02247/692 28.

www.hgv-nks.de

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