Gewerbegebiet in Much/Neunkirchen-SeelscheidWarten auf den Bau-Boom in Bövingen-West

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Much – Das Schild weist den Weg, doch statt prosperierender Betriebe finden sich im Gewerbegebiet Bövingen-West bislang nur abgestellte Lastwagenhänger. Will da niemand hin? Ist das mit den Nachbarn aus Neunkirchen-Seelscheid geplante Gewerbegebiet ein Fehlschlag? Keineswegs, betont der Mucher Bürgermeister Norbert Büscher.

Sechs Grundstücke sind verkauft

„Das sieht nur so aus“, räumte er auf Anfrage ein. Tatsächlich aber seien sechs der Grundstücke an der L 312 bereits verkauft. Weitere sieben Parzellen – im insgesamt 3,5 Hektar großen Gewerbegebiet Bövingen-West sind die Grundstücke zwischen 500 und 3000 Quadratmeter groß – sind nach Angaben Büschers reserviert. Mit den Kaufverträgen hätten die Erwerber aber auch eine Verpflichtung unterschrieben, binnen zwei Jahren mit dem Bau zu beginnen, der nach weiteren zwei Jahren fertig sein muss. „Wir wollten nicht an Spekulanten verkaufen“, sagte der Bürgermeister, der bislang auch Vorstand des Gemeinsamen Kommunalunternehmens Much-Neunkirchen-Seelscheid war, diese Aufgabe aber demnächst an seinen Nachfolger im Amt des Beigeordneten abgeben wird. „Entspannt“ betrachte er den Vermarktungsstand in Bövingen, versicherte Büscher. Eine Zusage für Baubeginn im Frühjahr liegt ihm vor. „Sehr entspannt“ schaut der Verwaltungschef unterdessen nach Bitzen an der Gemeindegrenze bei Oberheister: „Wir haben dort nur noch zwei Grundstücke zur Verfügung.“ Allerdings habe es dort auch einen „gewissen Leidensdruck“ gegeben. Zu den Käufern und Bauherrn zählt dort beispielsweise der Busunternehmer Wolfgang Willms, der dem Boom der Fernbusse Wachstum, aber auch Platznot am Standort Seelscheid verdankt. In Bitzen lässt Willms eine neue Fahrzeughalle errichten, begonnen hat auch der Neubau für die Tischlerei Wirges, die aus Porz nach Bitzen kommt. Auch die Air-Fresh-Service Industriefilter GmbH kommt aus Porz und lässt in Bitzen bauen; auf der anderen Seite der Erschließungsstraße entsteht die GTÜ-Prüfstelle des Ingenieurbüros Gadau aus Much-Hevinghausen.

„Wir haben einen kostendeckenden Preis gemacht“, sagte Norbert Büscher im Gespräch: Damit sei der Quadratmeterpreis zwar höher als beispielsweise in Ruppichteroth, der bei 37 Euro liege, aber auch wesentlich günstiger als in Nachbarkommunen, die 120 Euro berechneten. „Wir wollten eine Punktlandung machen“, Gewinn ist nicht angestrebt. Bis 2018 sollen alle Grundstücke verkauft sein. Ob die Rechnung aufgeht, werde die Schlussabrechnung zeigen. So oder so wird gerecht geteilt: 50/50 haben die beiden Kommunen sich den Aufwand geteilt, die gleiche Formel wird auch für die Aufteilung der Gewerbesteuer gelten.

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