KarnevalssitzungDie Fidele Flotte lud zur närrischen Seefahrt in die Halle Meiersheide ein

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Die Fidele Flotte hatte zur närrischen Seefahrt in die Mehrzweckhalle Meiersheide eingeladen. Rhythmussportgruppe.

Die Fidele Flotte hatte zur närrischen Seefahrt in die Mehrzweckhalle Meiersheide eingeladen, mit dabei die Rhythmussportgruppe.

Der Saal war ausverkauft, die 21 aktiven Flottenmädchen hatten ein attraktives Programm ohne die ganz großen Namen zusammengestellt.

Schon am Eingang in den Saal der Meiersheide zeigte sich: Die Sitzung des Damenkomitees Fidele Flotte ist ein kleines bisschen anders. Die Gäste erhielten an der Tür ein kleines Tütchen Bonbons, mit dem Anker als Symbol der aktiven Crew. Die 21 in schicke Kostüme gekleideten Gastgeberinnen begrüßten die Besucherinnen und Besucher ausnehmend freundlich, mit viel Charme.

Literatin Uta Kugland hatte für ihre Präsidentin Anne Dietrich ein durchaus exquisites Programm zusammengestellt, ganz ohne Brings, Cat Ballou, Kasalla und Co. Doch in der vermeintlich zweiten Reihe hatte sie so manche Perle ausgemacht. Die vier Bands jedenfalls sorgten für ordentlich Alarm im Saal. Und gleich vier Garde- und Showtanzgruppen setzten einen weiteren, eben nicht so üblichen Akzent.

Die Funken Grün-Weiß vom Zippchen brachten den Saal auf Betriebstemperatur.

Die Funken Grün-Weiß vom Zippchen brachten den Saal auf Betriebstemperatur.

Los ging es allerdings nach dem Einzug der Hennefer Gesellschaften mit einem Film, das kennen die Gäste schon. War es im vergangenen Jahr Landrat Sebastian Schuster (CDU), der die Flottenmädchen aus dem Polizeigewahrsam befreite, so war heuer Landtagsabgeordneter Björn Franken (CDU) an der Reihe.

Zehn Stunden lang war die Frauentruppe für den Dreh unterwegs. Franken hatte sie am Tag ihrer Sitzung zum Sektfrühstück eingeladen, doch bei der Busfahrt feierten die Jeckinnen zu doll. So blieb's beim Kurzbesuch in Düsseldorf. Damit sie noch pünktlich in die Meiersheide kamen, setzte sich der Politiker selbst ans Steuer und zog schließlich mit ein in die Halle. Ein bisschen viel CDU? Vielleicht.

Auf den Moment des Einzugs hatte Prinzessin Kathrin I. monatelang gewartet

Filmemacher Stefan Stevéé Ornowski hatte die Geschichte aber äußerst unterhaltsam in Szene gesetzt. Und böse sein kann der charmanten Präsidentin eh niemand. Die Grün-Weiße Funken vom Zippchen brachten die Närrinnen und Narren dann auf Betriebstemperatur. Was folgte, war der Moment, auf den Prinzessin Kathrin I. schon seit Monaten gewartet hatte.

Mit ihrem Prinzen Jörg IV. zog sie auf der Sitzung ihrer eigenen Gesellschaft ein, ein sehr emotionaler Moment. Denn sie ist selbst ein Flottenmädchen. Drei der Kolleginnen sind im Gefolge, fallen für die Flotte aus. Für sie gab es von der prinzenstellenden 1. Hennefer Karnevalsgesellschaft lebensgroße Pappfiguren mit den Konterfeis der drei Frauen als Ersatz.

Prinzessin Kathrin I., selbst Flottenmädchen war sichtlich gerührt, als sie endlich auf der Bühne stand.

Prinzessin Kathrin I., selbst Flottenmädchen war sichtlich gerührt, als sie endlich auf der Bühne stand.

Die Hennefer Stadtsoldaten zeigten, dass ihr Training im vergangenen Jahr sie richtig nach vorne gebracht hat. Anschließend war Zeit für den ersten Musik-Act. Die Rhythmussportgruppe mischte mit ihrer Melange aus Bläsern, fetten Beats und viel Bewegung auf der Bühne ordentlich auf. Julie Voyage führte dagegen Evergreens à la „Oh wie schön“ ein. Zündeten die ersten Sprüche - Draußen ist es so kalt, da wird der Mutterkuchen zur Eissplittertorte - nur mäßig, ging der Saal beim Gesang eifrig mit.

Das Publikum war begeistert vom Konzept, lernte ganz andere Künstler aus dem Kölner Karneval kennen. Auerbach zum Beispiel, eine der neuen Gruppen, hatte schon im Vorjahr mit „1Million“ einen veritablen Sessionshit. Auch die neue Nummer, „Liebe gegen Kriege“ kommt nicht nur bei den Jüngeren gut an - eine gelungene Mischung aus Partymusik und Haltung.

Als Damenkomitee war es natürlich Pflicht, Frauen auf die Bühne zu holen. Mit Kempes Feinest und Frontfrau Nici Kempermann gab es gleich ein im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubendes Schauspiel. Wie ein Flummi titschte die Sängerin bei „Wenn du nit danze kann's“ herum. Fürs Auge gab's noch die „Fauth Dance Company Ladies& Gentlemen“, fürs Ohr Stadtrand, bevor sich die Fidele Flotte mit ihrem Eigenbeitrag verabschiedete.

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