GroßeinsatzContainer auf RSAG-Gelände in Sankt Augustin geplatzt – Mehrere 100.000 Euro Schaden

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Feuerwehrfahrzeuge stehen in einer Reihe.

Die Feuerwehr war am Dienstag mit einem Großaufgebot auf das Gelände gefahren.

Am Kompostwerk der RSAG in Sankt Augustin ist am Dienstag ein Behälter geborsten, ein säurehaltiger Stoff trat aus.

Letztlich ging der Vorfall glimpflich aus: Auf dem Gelände der Rhein-Sieg-Abfallgesellschaft (RSAG) in Sankt Augustin-Niederpleis ist am Dienstagnachmittag ein Behälter an der Biogasanlage geplatzt. Dabei trat ein säurehaltiges Gemisch aus, was zu einem Großeinsatz mit 80 Feuerwehrleuten führte. Ein Mitarbeiter wurde leicht verletzt.

Um 17.42 Uhr war die Feuerwehr zum Kompostwerk alarmiert worden, weil es dort eine Verpuffung eines Chemikalienbehälters gegeben haben soll. Dennis Schwellenbach, Pressesprecher der Feuerwehr, sprach vor Ort von einer Explosion eines drei Kubikmeter großen Containers. Ein Mitarbeiter sei dadurch verletzt worden und selbstständig ins Krankenhaus gefahren.

Es sei eine unbekannte, säurehaltige Flüssigkeit ausgetreten. Wie bei diesen sogenannten ABC-Lagen üblich, trug ein Teil der Feuerwehrleute spezielle Schutzanzüge, außerdem wurde ein Dekontaminationsplatz zur Reinigung der Uniformen errichtet. „Ein Fachberater der Feuerwehr Hennef kam hinzu, um dabei zu helfen, den Stoff zu bestimmen. Die Flüssigkeit wird in einer baulichen Wanne aufgefangen“, sagte Schwellenbach.

Mitarbeiter nach Überdruck-Reaktion ins Krankenhaus gefahren

Die RSAG nahm am Mittwoch Stellung zu dem Vorfall. Pressesprecher Joachim Schölzel sprach von einem technischen Defekt in der Entschwefelungsanlage. „Wir vermuten, dass das Ganze bei Wartungsarbeiten passiert ist. Dabei ist ein Gemisch aus Mikronährstoffen, die bei der Gärung entstehen, und Schwefeldioxid ausgetreten“, sagte er.

Es handele sich um 100 Liter einer säurehaltigen Flüssigkeit, die sich aber nicht entzünden könne. „Das aber musste die Feuerwehr mit ihrem Fachberater erst feststellen“, so Schölzel. Nach etwa zwei Stunden hätten die Einsatzkräfte Entwarnung geben können. Zu keinem Zeitpunkt habe eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden.

Eine Explosion, wie zunächst befürchtet, habe es nicht gegeben

Wie es zu dem Störfall kam, sei noch nicht abschließend geklärt. Vermutlich hätten Monteure eines Anlagenbauers beim Wiederanfahren der Anlage einen Schieber nicht geöffnet, wodurch ein Überdruck entstanden und die Entschwefelungsanlage geborsten sei, teilte die RSAG mit. Eine Explosion, wie Feuerwehrsprecher Dennis Schwellenbach es erst kommuniziert hatte, habe es nicht gegeben.

„Ein Mitarbeiter der Fachfirma wurde von einem Teil des geplatzten Kunststoffbehälters getroffen und ist mit einem Kollegen selbstständig ins Krankenhaus gefahren. Er wurde aber nach ambulanter Behandlung wieder entlassen“, sagte Schölzel.

Ein Schild im Grünen ist zu sehen.

Das Unglück geschah auf dem Gelände des Entsorgungs- und Verwertungsparks in Niederpleis.

„Die Höhe des Schadens könnte sich auf mehrere 100.000 Euro belaufen.“ Die Biogas-Gewinnung sei in den kommenden Wochen voraussichtlich nicht möglich. „Die Verarbeitung des Biomülls ist davon aber nicht betroffen, da die übrigen Verfahrensstufen getrennt von der Gasaufbereitung weiterbetrieben werden können“, so der Unternehmenssprecher.

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