Verletzte und ToteAn zwei Stellen in Siegburg kommt es häufig zu Unfällen

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Tödlicher Verkehrsunfall am 26. März 2022 auf der Wahnbachtalstraße zwischen Siegburg-Kaldauen und Siegburg, zwei Jugendliche starben im Auto, das in Flammen aufging, einer wurde gerettet. Der Mercedes Vito brannte aus.

Tödlicher Verkehrsunfall am 26. März 2022 auf der Wahnbachtalstraße zwischen Siegburg-Kaldauen und Siegburg, zwei Jugendliche starben im Auto, das in Flammen aufging, einer wurde gerettet.

Nach den Zahlen des Unfallatlas 2022 für Nordrhein-Westfalen liegt das Gebiet der Kreispolizei leicht unter dem Landesdurchschnitt. 

Ganz aktuell gibt es im Bereich der Kreispolizei zwei neue Unfallhäufungsstellen. Beide liegen im Stadtgebiet von Siegburg. Es ist zum einen der Kreisverkehr Bonner Straße/Konrad-Adenauer Straße/ Pleiser Hecke, zum anderen die Landstraße 316. Das ist die Wahnbachtalstraße im Kaldauer Feld.

Letztere war nach sechs schweren Verkehrsunfällen seit März 2022 in den Fokus geraten, insbesondere nach dem tragischen Tod zweier Jugendlicher am 26. März 2022. Ein 17 Jahre alter Jugendlicher war damals mit einem Mercedes Vito gegen einen Baum gerast, das Fahrzeug ging in Flammen auf. Er und sein 17 Jahre alter Beifahrer starben. Ein 16-Jähriger konnte von couragierten Ersthelfern noch schwer verletzt aus dem brennenden Wagen gerettet werden.

In der Böschung überschlagen

Nur einen Monat später krachte, nur 200 Meter entfernt, ein 20-Jähriger gegen einen Baum. Er kam mit leichten Verletzungen davon. Zuletzt war es ein 28 Jahre alter Autofahrer, der Ende Mai 2023 gegen einen Baum stieß, sein Kombi überschlug sich in der Böschung und blieb auf einer Wiese liegen. Er wurde lebensgefährlich verletzt mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.

Nach dieser Häufung waren die Kriterien erfüllt, um den Streckenabschnitt zu den Unfallhäufungsstellen hinzuzufügen. Demnach müssen auf einer definierten Länge von 200 bis 500 Meter innerhalb eines Jahres drei Unfälle passieren, bei denen Menschen verletzt oder gar getötet werden oder bei denen erheblicher Sachschaden entsteht.

Bei einem Unfall auf der Wahnbachtalstraße ist ein 28 Jahre alter Autofahrer lebensgefährlich verletzt worden. Das Fahrzeug stürzte eine etwa fünf Meter hohe Böschung hinunter, nachdem es gegen einen Baum geprallt war.

Bei einem Unfall auf der Wahnbachtalstraße ist am 27. Mai 2023 ein 28 Jahre alter Autofahrer lebensgefährlich verletzt worden.

In der Drei-Jahres-Betrachtung sind es drei Unfälle mit Toten oder Schwerverletzten oder fünf Unfälle mit leicht- sowie schwerverletzten oder getöteten Radfahrern und Fußgängern. Die Unfallkommission beschäftigt sich mit diesen Strecken. Sie setzt sich zusammen aus Vertretern der Straßenverkehrsbehörden und örtlichen Ordnungsbehörden, die sich mit dem Verkehr beschäftigen, den Straßenbaubehörden und den Polizeibehörden.

Unfallkommission beschließt auch bauliche Maßnahmen

Gemeinsam beobachten sie ständig das Unfallgeschehen, um Unfallhäufungsstellen und –linien zu finden. Zu ihrem Instrumentarium gehören Sonderuntersuchungen. Die Mitglieder analysieren die identifizierten Abschnitte und beschließen Maßnahme, um mögliche unfallbegünstigende Faktoren zu beseitigen.

Das reicht von Geschwindigkeitsüberwachungen über Kontrollen bis hin zu Umbauten. Ein Beispiel sind die rot-weißen und reflektierenden, etwa zehn Zentimeter hohen Aufsteller an der Kreisstraße 17 durch das Derenbachtal. Nach dem sie montiert worden waren, gab es auf der kurvenreichen Strecke keine weiteren, schweren Verkehrsunfälle mehr. Es kann aber auch das Abfräsen des Asphalts sein oder ein neuer Straßenbelag.

Das Unfallgeschehen mit Personenschaden im Kreis war viele Jahre rückläufig. 2022 gab es nach dem Unfallatlas NRW dann jedoch eine Steigerung um 14,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, etwas weniger als der Landesdurchschnitt von 16,2 Prozent. Dabei gibt es die Steigerung ausschließlich bei den Leichtverletzten. Die Verteilung über die Kommunen ist sehr unterschiedlich. Gab es in Much ein Plus von 42,4 Prozent, war es in Neunkirchen-Seelscheid ein Minus von 21,7 Prozent.

Interessant ist auch ein Blick auf das erste Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei den Unfällen mit Personenschaden waren es 2022 insgesamt 546, in 2023 dann 549. Auch bei den Getöteten ist die Zahl mit vier gleich geblieben. Beim Blick auf die Karte des Unfallatlas zeigt sich, dass insbesondere in der Städteregion Troisdorf, Siegburg, Hennef und Sankt Augustin die Unfalldichte am höchsten ist.

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