Neue LigaSpieler des Siegburger SV lehnte „Baller League“-Angebot ab – und rät das auch anderen

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Babak Rafati, ehemaliger Bundesligaschiedsrichter, spricht auf dem Spielfeld in der „Baller League“ in Köln mit dem ehemaligen Bundesligaspieler Sascha Bigalke von Streets United.

Babak Rafati, ehemaliger Bundesligaschiedsrichter, spricht auf dem Spielfeld in der „Baller League“ in Köln mit dem ehemaligen Bundesligaspieler Sascha Bigalke von Streets United.

Im Fokus des ARD-Berichts der Tagesthemen über die „Baller League“ stand vor allem auch der Siegburger SV 04.

Die „Baller League“ sorgt weiter für Gesprächsstoff. Die neu gegründete Amateurliga war jetzt sogar Thema in den Tagesthemen vom Montagabend (4. März). Im Fokus des ARD-Berichts stand auch der Siegburger SV 04.

Zwei Spieler aus dem Team der Oberliga setzte der Siegburger Sportclub wegen der „Baller League“ vor die Tür. Darunter sogar ein Stammspieler. Wir unterstützen sowas nicht, sagte Mehemet Dogan, sportlicher Leiter des Mittelrhein-Ligisten, gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Spieler hätten Verträge, an die sie sich halten müssten.

Sportdirektor des Siegburger SV in Tagesthemen zur „Baller League“

Hauptgrund für die klare Linie gegen die Baller League sei aber das Verletzungsrisiko, betonte nun Oliver Bonato, Sportdirektor des Siegburger SV in den Tagesthemen: „Wenn die ausfallen, müssen wir sie weiter bezahlen.“

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Sein Amateurverein müsse jeden Cent zweimal umdrehen. Die Baller League zahlt ihren Spielern 250 Euro pro Spiel. Mehr als der Siegburger SV, bei weniger Aufwand. Einen Verein aus Bonn verließen zeitweise sogar sechs Spieler in Richtung „Baller League“ und auch aus Hennef mischt ein Spieler-Duo mit.

Oliver Bonato verliert Spiel gegen „Baller League“ am heimischen Küchentisch

Die neu gegründete Liga verbreite „Budenzauber“, so der historische Vergleich, den ARD-Moderatorin Jessy Wellmer anbringt. Ein Zauber, vor dem offenbar auch die Familie Bonatos nicht ganz gefeit ist. Denn der Siegburger Sportdirektor habe ausgerechnet am heimischen Küchentisch das Spiel gegen die „Baller League“ verloren, wie der Tagesthemen-Bericht passend kommentiert.

Seine Töchter, zwischen 15 und 20 Jahren, interessierten sich „null“ für Fußball, berichtet Oliver Bonato gegenüber der ARD. Auch zu den Spielen des Siegburger SV 04 würden sie nie kommen. Die „Baller League“ hingegen würden beide gucken. „Weil da irgendwelche Typen rumhängen, die ‚In‘ sind, ich aber nicht mal kenne. Aber deswegen gucken die sich diese ‚Baller League‘ an.“

ARD-Tagesthemen über den „Budenzauber“ der „Baller League“

Der Star-Appeal der „Baller League“ ist natürlich auch von den Tagesthemen nicht unentdeckt geblieben. Am Spielfeldrand in der Halle in Köln mischen regelmäßig Social-Media-Stars mit, die ihre jungen Fans für die „Baller League“ begeistern.

Doch schon mit der Gründung verbinden sich prominente Namen wie Mats Hummels und Lukas Podolski. Als Team-Manager fungiert mit Christoph Kramer ein weiterer Nationalspieler. Gegenüber der ARD betont Kramer, dass es in der „Baller League“ einfach um den Spaß am Spiel gehe, der in der Bundesliga vielleicht etwas verloren gegangen sei.

Stürmer des Siegburger SV lehnte Angebot der „Baller League“ ab

Der „Budenzauber“ der „Baller League“ zieht aber längst nicht alle in ihren Bann. Auch beim Siegburger SV sind die meisten Spieler ihrem Verein treu geblieben. Einer von ihnen, der Stürmer Manuel Kabambi, kam auch in dem Tagesthemen-Bericht zu Wort.

Ich glaube nicht, dass das bei professionellen Vereinen gern gesehen wird.
Mauel Kabambi, Stürmer Siegburger SV

Kabambi sei auch von der „Baller League“ angeworben worden. Er habe aber abgelehnt – und das rate er auch anderen Spielern.

„Jeder sollte halt auch daran denken, was in der Zukunft passiert“, so der Stürmer vom Siegburger SV gegenüber der ARD. „Du hast dann in deiner Vita ‚Baller League‘ drin stehen. Aber so junge Spieler wollen halt auch mal höher spielen. Und wenn du sowas halt drin hast – ich glaube nicht, dass das bei professionellen Vereinen gern gesehen wird.“

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