Rheindorfer DamensitzungEin Abend zum Schönlachen

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Die Frauen klatschten und sangen begeistert mit. (Bild: Britta Berg)

Die Frauen klatschten und sangen begeistert mit. (Bild: Britta Berg)

Rheindorf – Gibt's eine Steigerung von „gute Stimmung“? Natürlich! Sehr gute Stimmung. Beste Laune. Und doch trifft das alles nicht auf das zu, was im Rheindorfer Traditionssaal Norhausen abging. 400 Frauen tanzten auf Tischen und Stühlen, sangen sich die Seele aus dem Hals und lachten sich schön. Der beschirmte Saal geriet zum Hexenkessel ausgelassener Weiblichkeit, und das nicht etwa erst zur vorgerückten Stunde, sondern von Anfang an. Ooh, haa! So also feiern die Ringdörperinnen Karneval, mochte da ein Veedelfremder anerkennend denken. Gleich zu Beginn offerierten die Burgknappen Schnäpschen. Rot waren sie und süß. „Zum Aufwärmen“, so Ingrid Nahl-Höfer mit einem Tablett in der Hand. Dabei waren es nicht die Burgknappen, die zu dem Spaß geladen hatten.

Der Kegelclub „De Schöngespritzte“ war verantwortlich für das glitzernde und blitzende Treiben. Seit sechs Jahren organisiert er die Damensitzung, zu Beginn eher ein wenig verhalten. Aber die Kegler steigerten sich, boten von Jahr zu Jahr ein besseres Programm an, das 20- und 60-Jährige gleichermaßen in Stimmung hievt. So was spricht sich im Dorf natürlich rasch rum. Und als Dank dafür nun eine Damensitzung, an die man sich gewiss gerne erinnern wird. „De Schöngespritzte“ tanzten sich und ihr begeistertes Publikum in Rage, schnappten zuweilen nach Luft wie ein Karpfen nach Wasser, wirbelten das Leichtgewicht Holger Fester durch die Lüfte um nach ihrer sportlichen Darbietung die Rolle des Elferrats zu übernehmen. Und der saß nicht stocksteif in Reih' und Glied da, sondern lachte sich genauso scheckig wie die Frauen, beispielsweise über den Feuerwehrmann Kresse. Dieser Redner auf seinen Roller-Skates und mit einem Kronleuchter auf dem Kopf landete bei jedem Thema immer wieder unterhalb der Gürtellinie.

Die Annahme, dass Frauen zart besaitet seien, straften die Weiber der Lüge. Egal ob jung, ob alt. Viele waren noch nicht in New York, waren noch nie richtig frei und äußerten das auch lautstark und melodiös zu den Klängen von Bruce Kapusta. Der Clown mit der Trompete komme bei Männern nicht so gut an, erzählte Hagen Norhausen locker, bei Frauen indes umso besser. Wie wahr! Schlag um Schlag nahm das Programm seinen Lauf. Das Hitdorfer Dreigestirn, „echte Fründe“ und „Engel Hetwech“ waren zu Gast, Zeit zum Luftholen blieb nicht und als Hagen die Sitzung beendete, kam Diskjockey Totte so richtig in Fahrt, denn die fünfte Jahreszeit in Rheindorf ist, Wissenschaft hin, Wissenschaft her, völlig zeitlos. (cm)

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