Zum NachlesenSo lief die Mitgliederversammlung des 1. FC Köln

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Geschäftsführer Alexander Wehrle spricht.

Geschäftsführer Alexander Wehrle spricht.

Köln – Ende, aus, vorbei - das war die Mitgliederversammlung des 1. FC Köln. Kurz und knapp: Alle 14 Kandidaten wurden in den Mitgliederrat gewählt, also auch der bisherige Vorsitzende Stefan Müller-Römer und Stadionsprecher Michael Trippel, der die meisten Stimmen erhielt. Ansonsten gab es viel gute Laune und Harmonie, aber auch mahnende Worte seitens der Klubführung, was die Erwartungshaltung betrifft. Insgesamt lässt sich festhalten: Seit dem großen Knall 2011 werden die Mitgliederversammlungen des FC immer freidlicher und friedlicher.

Wir vom Liveticker bedanken uns für die Aufmerksamkeit und verabschieden uns nach nun mehr als vier Stunden. Am Sonntag sind wir wieder für Sie da, dann mit dem Ticker zum Auswärtsspiel des FC auf Schalke. Bis dahin, gute Nacht allerseits, machen Sie es gut.

Der Liveticker von der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln am 1. Oktober 2015 zum Nachlesen:

22.44 Uhr: Das wars! Spinner bedankt sich für "konstruktive Beiträge, Disziplin, Geduld und Freude" und schließt die diesjährige Mitgliederversammlung.

22.43 Uhr: Letzter Tagesordnungspunkt: Verschiedenes. Aber niemand will mehr etwas sagen. "Freibier", schreit einer.

22.42 Uhr: Jetzt kommt der vorletzte Punkt des Tages. Allgemeine Aussprache. Aber: Es gibt keine Wortmeldungen. Fantastisch! Gleich ist das Ding durch.

22.41 Uhr: Die Satzungsänderungen sind angenommen. 606 Personen haben abgestimmt, 559 waren dafür, 37 dagegen.

22.39 Uhr: Gute Nachricht - es gibt keine Fragen zu den Satzungsänderungen, gleich wird abgestimmt.

22.35 Uhr: Die Satzungsänderungen betreffen unter anderem folgende Punkte:

- Die Mitgliederversammlung soll nicht mehr im Oktober oder November stattfinden müssen, sondern dürfe auf September terminiert werden. Außerdem muss sie laut Satzung nicht länger an einem Wochenende stattfinden - was sie in diesem Jahr ja schon nicht tut. - Die Zahl der Unterschriften, die Mitglieder für einen Wahlvorschlag für das Präsidium brauchen, soll sich erhöhen: Statt bisher 100 Unterzeichner sollen es künftig drei Prozent der Mitglieder sein. Im Vorjahr war bereits beschlossen worden, dass man drei Prozent braucht, um die Abwahl eines Vorstands zu beantragen.

22.33 Uhr: Nächster Tagesordnungspunkt: Es geht jetzt noch um Satzungsänderungen. Viele Mitglieder verlassen den Saal. Gute Heimreise.

22.31 Uhr: Da sind nun endlich die Ergebnisse:

- Walther Boecker - dabei! 85,7 Prozent Ja-Stimmen. - Fritz Guckuk - dabei! 90,42 Prozent Ja-Stimmen. - Friedhelm Henze - dabei! 63,15 Prozent Ja-Stimmen. - Christian Hoheisel - dabei! 91,74 Prozent Ja-Stimmen. - Ho-Yeon Kim - dabei! 86,37 Prozent Ja-Stimmen. - Thomas Klein - dabei! 81,21 Prozent Ja-Stimmen. - Stephan Köker - dabei! 78,65 Prozent Ja-Stimmen. - Frank Leifer - dabei! 90,05 Prozent Ja-Stimmen. - Stefan Müller-Römer - dabei! 82,10 Prozent Ja-Stimmen. - Sigrun Schilling - dabei! 72,66 Prozent Ja-Stimmen. - Fabian Schwab - dabei! 88,92 Prozent Ja-Stimmen. - Michael Trippel - dabei! 93,08 Prozent Ja-Stimmen (das ist das beste Ergebnis von allen). - Michael Tuchscherer - dabei! 76,38 Prozent Ja-Stimmen. - Carsten Wettich - dabei! 91,82 Prizent Ja-Stimmen.

22.25 Uhr: Finally! Alle Abstimmungen sind durch. Bis das Ergebnis da ist, kann es allerdings einige Minuten dauern. Hmpf.

22.15 Uhr: Der Ticker ist aus dem Sekundenschlaf aufgewacht. Gerade beginnt erst die achte von 14 Abstimmungen. Die Kollegen des Express vermuten schon, FC-Finanzchef Alexander Wehrle steckt hinter der Verzögerung mit dem Zweck, dass der FC hinterher nicht so viel Bier bezahlen muss, weil die Leute nur noch nach Hause wollen.

22.09 Uhr: Das Ganze zieht sich, die Abstimmungen enden nicht so schnell wie geplant. Dabei schreit gerade einer - etwa eineinhalb Sekunden, nachdem die Abstimmung über Fritz Guckuk begonnen hat: "Der Nächste!" Es liege jedoch am Wähler, nicht an der Technik, sagt Schönig.

22.06 Uhr: Ai, ai, ai... Probleme bei der ersten Abstimmung. Am Ende geht es aber doch. Die Ergebnisse werden für alle 14 Kandidaten gemeinsam bekanntgegeben.

22.02 Uhr: Keine Fragen! Woohoo! Es kommt direkt zur Wahl. Über alle 14 Kandidaten wird einzeln abgestimmt.

22.01 Uhr: Die Mitglieder können jetzt Fragen an die Kandidaten stellen. Der Vorstansbeauftragte Thomas Schönig bittet darum, sich kurz zu fassen. Prima.

21.57 Uhr: Es folgen Michael Tuchscherer und zuletzt Carsten Wettich, Mitglied der AG Fankultur und unter anderem meint: "Fußball muss bezahlbar bleiben." Gleich wird abgestimmt.

21.54 Uhr: Jetzt kommt Michael Trippel, 61, Stadionsprecher, der die bisherige Arbeit des Mitgliederrats, dem er ja bereits angehört, lobt. Am Ende sagt er: "Liebe Mitglieder, lasst mir meine Emotionen, sonst gehe ich vorzeitig kaputt." Zum Hintergrund: Zuletzt war da ja diese Sache mit Jörg Schmadtke, der Kritik an Trippel geübt hatte, woraufhin ein so genannter Ironie-Streit entstanden war. Das können Sie hier nachlesen.

21.53 Uhr: "Kandidat der aktiven Fanszene und des Südkurve e.V." ist, sagt er, Fabian Schwab, Informatiker aus Siegburg. "Die Mitglieder und Fans sind ein wichtiger Teil des FC und machen den FC zu dem, was er ist." Klare Ansage.

21.51 Uhr: Und da haben wir Sigrun Schilling, genannt "Siggi", sagt sie, die auch bereits zum Mitgliederrat gehört und sich dort um soziale Themen kümmert wie die Belange behinderter Mitglieder und Fans. Wir legen uns fest: Siggi is still in.

21.49 Uhr: Kurz, zwischendurch: Bis jetzt können wir uns nicht vorstellen, dass hier einer der Kandidaten nicht gewählt wird. Jetzt kommt Stefan Müller-Römer,wie erwähnt bislang Vorsitzender des Gremiums, an Mikrofon. Sichere Kiste, sagen wir.

21:48 Uhr: Next one: Frank Leifer, Bankkaufmann. Auch ein Mann, der sich für die Interessen der Mitglieder einsetzt. Steht für "einen weltoffenen, toleranten und liebenswerten Traditionsverein". Na dann.

21.46 Uhr: Und jetzt: Stephan Köker, Diplom-Mathematiker. Sagt: elitäre Arroganz gibts nicht mehr beim FC. Freut sich über die Entwicklung des Klubs.

21.44 Uhr: Nächster Kandidat: Thomas Klein, Elektriker. Setzt sich für Vorteile von Mitgliedern ein. Bedankt sich dafür, bei den letzten drei Wahlen in Gremien gewählt worden zu sein. Wir gratulieren schon jetzt zu Nummer vier.

21.42 Uhr: Nächster: Ho-Yeon Kim, Unternehmensberater, der jedes Jahr auf der Versammlung etwas sagt. Schwerpunkte unter anderem: Erweiterung am Geißbockheim, möglicher Kauf des Stadions, Beachtung der 50+1-Regel. Er verteilt noch ein paar Seitenhiebe an Werksvereine: Pillendreher, schlechte Motoren in VWs, Brause. Sie wissen schon: Leverkusen, Wolfsburg, Leipzig.

21.40 Uhr: Nächster Kandidat: Christian Hoheisel, Rechtsanwalt, seit zwei Jahren im Mitgliederrat dabei. Spricht sehr schnell, um maximale Wortanzahl in zwei Minuten zu schaffen. Sympathischer Kerl, der wird keine Probleme bei der Wahl bekommen. Spricht über Themen wie Eintrittspreise und Zusammenhalt der Fans. Schafft es unter 120 Sekunden. Nicht übel.

21.38 Uhr: Nächster Kandidat: Friedhelm Henze, Verwaltungsfachwirt im Ruhestand, 60 Jahre alt, 20 Jahre FC-Mitglied. Für ihn ist der FC eine Herzensangelegenheit. Wir haben die Zeit gestoppt: exakt zwei Minuten Redezeit, mittem im Satz abgewürgt, so gehört sich das, Disziplin jetzt.

21.36 Uhr: Nächster Kandidat: Fritz Guckuk, Spediteur, dessen Firma 30 Jahre lang die Zuschauerzahl im Stadion präsentiert hat und mittlerweile die Auswechslungen präsentiert. Seit 17 Jahren ist er in Vereinsgremien tätig. Er hat zwei Bitten: "Erste Bitte, mir wieder das Vertrauen zu schenken. Zweite Bitte, auch meinen Kollegen das Vertrauen zu schenken."

21.33 Uhr: Vorstellung Nummer eins, Walter Boecker, ab Ende des Monats ehemaliger Bürgermeister von Hürth: "Ich habe als Bürgermeister gelernt, Menschen, die sich streiten, immer wieder zusammenzubringen. Vielleicht eine Qualität, die ich gegebenenfalls beim FC mit einbringen kann."

21.32 Uhr: Jetzt geht es an Tagesordnungspunkt 10 - die Wahl des Mitgliederrats. Alle 14 Kandidaten, die zugelassen sind, weil sie mindestens 100 Unterschriften von Unterstützern bekommen haben, werden einzeln gewählt und bekommen jeweils zwei Minuten, um sich dem Plenum zu präsentieren.

21.30 Uhr: Und noch eine Entlastung - auch der Gemeinsame Ausschuss hat es geschafft. Bäm! Ach so, ja, die Zahlen, das ist sehr wichtig: 97,92 Prozent, also 943 der 978 Stimmen, sind dafür. Wir kommen hier nicht mehr aus dem Staunen heraus.

21.26 Uhr: Wow! Das ist ein dickes Ding! Die Wahlkommission wurde mit 98,57-prozentiger Mehrheit entlastet. Und falls Sie sich fragen, ob das wirklich ein dickes Ding ist: nein.

21.25 Uhr: Ritterbach zieht das Tempo an, liest roboterhaft und mit Geschwindigkeit die Formalien ab. Dafür gibt es Applaus. Die Leute wollen ans Freibier.

21.24: "Handzeichen", schreit einer aus dem Publikum, um den elektronischen Abstimmungsweg mal zu verkürzen. "Geht nicht, wir müssen durchziehen", sagt Ritterbach. Dann geht es aber doch. Per Handzeichen wird entschieden, dass die Wahlkommission geschlossen und nicht einzeln entlastet wird.

21.21 Uhr: Auch der Mitgliederrat ist für das Geschäftsjahr 2014/15 entlastet. Das Ergebnis: 890 Ja-Stimmen, 44 Nein-Stimmen, 26 Enthaltungen. Herr Müller-Römer dankt. Heile Welt beim 1. FC Köln.

21.17 Uhr: Keine Überraschung: Der Vorstand wurde mit 97,15 Prozent der abgegebenen Stimmen entlastet. 920 Personen waren dafür, 27 dagegen, 3 haben sich enthalten.

21.14 Uhr: Stimmen Sie der Entlastung des Vorstands für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014/15 zu? Es wird abgestimmt...

21.10 Uhr: Keine Wortmeldungen seitens des Plenums. Das begrüßen wir. Jetzt geht es an Tagesordnungspunkt 6, die Entlastung des Vorstands. Dadurch führt Dr. Bodo Jost, Vorsitzender der Wahlkommission.

21.07 Uhr: Die Mannschaft geht jetzt nach Hause. Gute Nacht.

21.05 Uhr: Müller-Römer bedankt sich für die Zusammenarbeit bei einigen Kollegen, unter anderem dem bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Josef Sanktjohanser und Boris Gehlen, die nicht erneut zur Wahl stehen. Dann spricht der Rechtsanwalt über Probleme mit manchen Fans: "Der Mitgliederrat geht die Linie des Vorstands, der Geschäftsführung und des Präsidenten zu 100 Prozent mit. Die Linie des Dialogs ist richtig und alternativlos. Der Verein wird, wenn es erforderlich ist, im Einzelfall komplett durchgreifen, gleichzeitig aber immer auch den Dialog suchen. Die Ausgrenzung kompletter Gruppen ist kein gangbarer Weg." Müller-Römer appelliert daran, nach wie vor gemeinsam daran zu arbeiten, das Image des Vereins weiterhin zu verbessern. Dann verlässt er das Rednerpult.

20.58 Uhr: Jetzt spricht Stefan Müller-Römer als Vorsitzender des Mitgliederrats, der nachher ja noch neu gewählt wird. "Wir waren nicht immer mit Vorstand und Präsident einer Meinung. Das schadet aber nicht, weil verschiedene Standpunkte produktiver sind, als dass man sich gegenseitig nur auf die Schulter klopft."

20.55 Uhr: Schmadtke hat die Wettbewerbssituation zwischen England mit dem bald sehr hoch dotierten TV-Vertrag und der Bundesliga analysiert. Er wollte aber, das betont er jetzt, niemanden verschrecken. "Ich freue mich auf den Rest der Saison und auf das nächste Jahr." Schmadtke wünscht noch einen angenehmen Abend und setzt sich. Jetzt geht es an den Jahresbericht des Mitgliederrats.

20.53 Uhr: Schmadtke weiter: "Wir werden in den nächsten Jahren hoffentlich auch mal jemanden möglichst lukrativ verkaufen, weil uns das ermöglichen kann, den einen oder anderen Entwicklungsschritt schneller zu gehen."

20.50 Uhr: Schmadtke erwähnt die Rahmenbedingungen bei den großen Bundesliga-Vereinen wie Bayern, Dortmund, Leverkusen - und meint: "Wenn all diese Klubs einen normalen Job machen, gehören Vereine wie wir schon nicht zu den Top 10. Das Segment, in dem wir uns bewegen, sind Vereine wie Augsburg Bremen, Mainz , Hannover und Eintracht Frankfurt." Der FC müsse "einen Schritt nach dem anderen gehen".

20.48 Uhr: Der Geschäftsführer erklärt weiter: "In zwei, drei Jahren wollen wir dazu in der Lage sein, rund 40 Millionen Euro für die Mannschaft zur Verfügung zu haben. Letzte Saison waren es rund 25. Aber die Rechnung, dass wir dann automatisch fünf Plätze weiter vorn stehen, geht so nicht auf."

20.46 Uhr: "Wir setzen auf junge Spieler, die Potenzial haben, auch mit dem Risiko, dass sie vielleicht ein paar Fehler machen. Es ist glücklicherweise auch in dieser Spielzeit gelungen, eine Truppe zusammenzustellen, die in sich gefestigt ist", sagt Schmadtke. "Im Vergleich zur Vorsaison stehen wir sogar noch besser da."

20.44 Uhr: Schmadtke sagt - "mit einem netten Gruß nach Leverkusen" und in Anspielung auf die Kritik von Bayer-04-Trainer Roger Schmidt an der defensiven Spielweise des FC vor knapp einem Jahr: "Ich glaube, es wären viele Trainer froh gewesen, diese Truppe trainieren zu können."

20.42 Uhr: Schmadtke ist gut drauf: "Wir haben unser Saisonziel, Platz 15, verfehlt." Die Mannschaft habe schließlich recht souverän Platz zwölf erreicht.

20.40 Uhr: Wehrle, der zweifellos ein guter Redner, schließt mit Zukunftsvisionen und einer Definition des FC, wie er ihn empfindet. Es folgt Jörg Schmadtke, der erst einmal die Zwischenergebnisse aus der Europa League verkündet. Schalke, am Sonntag der Gegner des FC, führt 3:0, drei Tore von di Santo.

20.37 Uhr: Das W-Lan im Stadion funktioniert, sagt Wehrle, "probieren Sie das beim nächsten Heimspiel mal aus, das macht Spaß".

20.34 Uhr: Es geht um Restaurierungen, Erweiterungen der Trainingsplatz-Kapazitäten und andere Dinge wie eine geplante Bushaltestelle am Geißbockheim. Dazu gab es vor einigen Wochen ja bereits eine Infoveranstaltung.

20.30 Uhr: Wehrle erläutert und betont den Wunsch des Klubs nach einer Verbesserung der infratstrukturellen Bedingungen: "Das Geißbockheim ist kein Grund, zum 1. FC Köln zu wechseln, sondern leider das Gegenteil."

20.28 Uhr: Wehrle meint, eines Tages sei eine größere Stadionkapazität keine schlechte Sache. Aber: "Derzeit, im Jahre 2015, ist ein Stadionausbau für den 1. FC Köln kein Thema." Vorher müsse sich der Klub stabil in der Bundesliga etablieren und sich mit der Stadt einigen.

20.23 Uhr: Die wichtigsten Zahlen (in Millionen Euro und im Vergleich zum Vorjahr):

Jahresumsatz: 89,7 statt 72,4 Ergebnis vor Steuern: 5,5?statt 1,2 Ergebnis nach Steuern: 2,7 statt 0,5? Operatives Ergebnis: 15,5 statt 10,1? Eigenkapital: 2,7 statt 0,6 Nettoverschuldung: 22,0?statt 24,2?

20.20 Uhr: Großer Applaus, denn Wehrle präsentiert das, was er als „die besten Ergebnisse der Klubgeschichte“ bezeichnet. Im Detail heißt das: Mit fast 90 Millionen Euro Umsatz hat der Klub im – der Saison gleichenden – Geschäftsjahr 2014/15 ein Rekordergebnis erzielt. Außerdem konnten die Schulden um zehn Prozent verringert und das Eigenkapital weiter aufgebaut werden. „Der Gewinn der abgelaufenen Saison wurde nicht auf Kosten der sportlichen Substanz erzielt und auch nicht durch außergewöhnliche Einnahmen, sondern er ist das Ergebnis der Weiterentwicklung des FC“, sagte Wehrle. Der Gewinn hätte sogar noch zwei Millionen Euro höher ausfallen können. Aber Investor Franz-Josef Wernze hatte noch 1,1 Millionen Euro aus seiner Beteiligung am Pedro-Geromel-Transfer zu bekommen. Details dazu finden Sie hier:

20.16 Uhr: Spinner schließt den Einstieg von Großinvestoren beim FC aus: "Wir werden die Kontrolle über diesen großartigen Klub nicht an Dritte abgeben." Kurz darauf verlässt der Präsident das Mikrofon. Es folgt Alexander Wehrle mit der wirtschaftlichen Bilanz.

20.12 Uhr: Spinner äußert sich noch einmal zu den Maßnahmen des Deutschen Fußball-Bundes wie der Personalisierung von Eintrittskarten und der Reduzierung von Kartenkontingenten, die vor und während des Derbys gegen Gladbach für Protest vieler Fans gesorgt hatten. "Für einige in der Politik und bei der Polizei scheint das eine Blaupause für die Zukunft zu sein - das werden wir als Verein nicht zulassen." Und weiter: "Wir wollen unsere Fußballkultur erhalten - und dafür kämpfen wir." In Richtung der Fans sagt Spinner, er glaube an den Dialog, aber auch: "Die Zeit des Wegschauens und die Zeit, die Schuld immer bei anderen suchen, muss vorbei sein." Ein Stimmungsboykott sei ein Affront gegen die eigene Mannschaft und gegen den Verein.

20.06 Uhr: "Wer findet, die Vereine tragen Mit-Verantwortung für diesen Teil der Fans, der muss uns unterstützten, damit wir diese Verantwortung auch wahrnehmen können." Dass etwa der Prozess gegen jene FC-Fans, die 2012 einen Mönchengladbacher Fanbus auf der Autobahn attackiert hatten, erst drei Jahre später, nämlich vor kurzem, begonnen hat, nennt Spinner "unverständlich und schädlich". Dass der Prozessbeginn in der Woche vor dem Derby gegen Gladbach lag, das kann man laut Spinner "nur noch als zynisch bezeichnen".

20.03 Uhr: Spinner lobt den Großteil der Fans - differenziert dann aber: "Wenn es Probleme mit Teilen unserer Fans gibt, und die gibt es, dann stehen wir als Verein allein im Regen." Der Dialog ende dort, wo dem Verein massiv geschadet werde.

20 Uhr: Spinner weiter über die Kritik mancher an der Unterstützung des FC für Flüchtlinge: "Was mich schockt, sind selektive Austritte aus dem Verein, Posts im Netz und Mails, die ich bekomme. Wer wegen so etwas den FC verlässt, dessen Mitgliedschaft war sowieso ein großes Missverständnis." Schon am Montag hatte der FC sich in diesem Zusammenhang sehr deutlich positioniert.

19.58 Uhr: Spinner äußert sich zum Thema Flüchtlinge. "Der FC wird sich bei dem Thema nicht zurückhalten und seine gesellschaftliche Rolle ausfüllen", sagt Spinner unter anderem. Am Ende gibt es großen Applaus. Gute Sache.

19.52 Uhr: Bis 2017 möchte der FC die 100.000-Mitglieder-Marke knacken. Das ist ambitioniert. In den nächsten Monaten wird es eine Kampagne des Klubs geben, um in Köln selbst noch mehr Mitglieder zu gewinnen.

19.50 Uhr: Der finanzielle Aspekt aus dem Jahresbericht des Vorstands: 20 Prozent Umsatzwachstum, höchster Gewinn der Klubgeschichte, Schulden abgebaut, Eigenkapital aufgebaut - läuft. Und Spinner bedankt sich besonders bei Alexander Wehrle, der als Geschäftsführer für die Finanzen zuständig ist.

19.48 Uhr: Spinner lobt allerlei, die Frauen-Mannschaft, die Tischtennisabteilung, ...

19.44 Uhr: "Für den 1. FC Köln im jetzigen Zustand ist es keine Selbstverständlichkeit, erstklassig zu sein", sagt Spinner. "Wir mussten uns das hart erarbeiten. Diesen Status müssen wir genauso hart verteidigen. Daran hat sich nichts geändert. Deshalb ist der Klassenerhalt die einzig vernünftige Zielsetzung." Die Mitglieder stimmen zu, indem sie in die Hände klatschen.

19.43 Uhr: Werner Spinner beginnt den Jahresbericht des Vorstands. "Das übergeordnete Ziel war, den Klassenerhalt zu schaffen. Das ist dank der hervorragenden Arbeit unserer gesamten sportlichen Leitung" - Spinner zählt alle auf - "gelungen. Jungs, eine super Leistung." Applaus, Applaus...

19.40 Uhr: Ritterbach fordert: "Bitte führen Sie das Wahlgerät immer mit sich." Wir denken zurück an die D-Jugend und den Trainer der sagte: "Und wenner pinkeln jeht, jehste mit." Aber, damit das klar ist: Die Geräte bleiben in der Halle.

19.37 Uhr: Eine Probeabstimmung. Werden Sie nach der Versammlung noch ein Kölsch auf diesen Abend trinken? Die überwältigende Mehrheit ist dabei. 703 Leute sind dabei, 73,31 Prozent der abstimmenden Personen. Das wird noch feuchtfröhlich hier. Fröhlich ist es schon jetzt.

19.34 Uhr: Alle Jahre wieder: Noch einmal werden die Abstimmungsgeräte erkärt. "Die Batterien sind neu und geprüft", sagt Ritterbach. Hier kann nichts schiefgehen.

19.30 Uhr: Tagesordnungspunkt zwei: Formalien. Das dauert. 75.455 Mitglieder hat der Verein offiziell. 1061 stimmberechtigte davon sind anwesend. Da ist Luft nach oben.

19.25 Uhr: Jetzt ergreift Markus Ritterbach das Wort. Es folgt eine Schweigeminute in Gedenken an jene FC-Mitglieder, die im vergangenen Jahr verstorben sind. Speziell erwähnt wird der ehemalige Präsident Albert Caspers.

19.20 Uhr: Nicht mit großer Wucht, eher andächtig wird hier gesungen.

19.17 Uhr: Spinner begrüßt das Trainerteam um Peter Stöger und die Mannschaft. Das Plenum erhebt sich und applaudiert. Die Spieler betreten die Bühne. Jetzt gibts die Hymne.

19.15 Uhr: Spinner stellt die "Menschen auf der Bühne" vor. Unter anderem: Thomas Schönig, Vorstandsbeauftragter für die AG Fankultur. Dr. Bodo Jost, Vorsitzender der Wahlkommission. Stefan Müller-Römer, Vorsitzender des Mitgliederrats. Und die laut Spinner "vernünftigen Leute" - das Plenum lacht. Gemeint sind Ritterbach, Schumacher, Wehrle und Schmadtke.

19.12 Uhr: Da ist der erste Applaus! Spinner hat verkündet, dass die Getränke auf der "Afterveranstaltungsparty" in der Arena auf Kosten des FC gehen. Prost.

19.09 Uhr: Die Veranstaltung beginnt. Werner Spinner ist Sitzungsleiter, nicht Ritterbach. Etwas mehr als 1000 Mitglieder sind wohl da. Wenn sich ein Verein in einer ruhigen Situation befindet, kommen generell weniger Mitglieder, als wenn der Baum brennt", sagt Spinner. Das stimmt. Fragen Sie mal bei Herrn Overath nach.

19.06 Uhr: Jetzt kommen die üblichen Dinge, die für Gänsehaut beim Plenum sorgen sollen. Ein von dramatischer Musik untermaltes Video mit ein paar Toren und wichtigen Szenen aus dem vergangenen Jahr. Danach, da legen wir uns fest, wird hier die FC-Hymne gesungen.

19.02 Uhr: Jeht gehts los - eben nicht. Der Beginn der Veranstaltung verzögert sich um fünf Minuten aus Rücksicht auf jene Mitglieder, die im Verkehr feststecken. Ist aber auch die Hölle los am Rheinufer und auf den Brücken.

19 Uhr: Auf dem Podium haben die Herren jetzt ihre Plätze eingenommen. Darunter das Präsidium: Werner Spinner, Toni Schumacher und Markus Ritterbach, der die Sitzung vermutlich leiten wird.

18.55 Uhr: Der 1. FC Köln hat offenbar befürchtet, dass die Halle heute leer bleibt. Und das, obwohl ja 100.000 Mitglieder das Ziel sind - da sollten sich doch ein paar der bisherigen knapp 75.000 für die Versammlung finden. Neulich hat Präsident Werner Spinner schon vor einem Heimspiel über das Stadionmikrofon darum geworben, dass die Mitglieder heute erscheinen. Und nun hat der Verein auf seiner Facebook-Seite sogar eine Art Imagevideo für die Veranstalung erstellt, in dem das gesamte Präsidium vom Mitgliederrat und von der Versammlung schwärmt. Alle, die erscheinen, bekommen zum Abschied sogar - Achtung! - einen Fanartikel-Gutschein.

18.50 Uhr: Trippel erklärt gerade - das kennen wir ja schon aus den vergangenen Jahren - sehr ausführlich die Abstimmungsgeräte, die erfahrungsgemäß mal so und mal so funktionieren. Gefragt wird, ob die FC-Frauen den Klassenerhalt in der Bundesliga schaffen. 416 Leute, das sind 79,85 Prozent der 585 Teilnehmer, stimmen für Ja. Erster Erfolg am heutigen Abend.

18.46 Uhr: Größere Widerstandsaktionen der Ultras oder anderer Fans sind, so ist zu hören, nicht zu erwarten. Mit dem Stimmungsboykott beim Sieg gegen Gladbach vor knapp zwei Wochen dürfte der Protest grundsätzlich abgeschlossen sein. Dennoch: Diskussionen über Themen wie die Sanktionen nach dem Platzsturm vergangene Saison beim Derby in Mönchengladbach (Stichwort: Kollektivstrafe), die Reduzierung von Kartenkontingenten und die Umsetzung der Forderungen des Deutschen Fußball-Bundes sind zu erwarten.

18.44 Uhr: Aber es ist ja nicht so, dass hier heute - obwohl die Verkündung von großartigen Geschäftszahlen der Profiabteilung für das Jahr 2014/15 zu erwarten ist - alles harmonisch bis zum Gehtnichtmehr ablaufen wird. Die Klubführung und die Fans waren zuletzt schließlich in vielen Dingen andere Meinung.

18.41 Uhr: Für diejenigen, die sich Fragen, was der Mitgliederrat denn so alles macht - Herr Müller-Römer sagt: „Die wichtigste Funktion ist ganz eindeutig, dass der Mitgliederrat alle drei Jahre den Vorschlag machen darf, welches Präsidium gewählt werden soll. Das ist das Kernrecht, und das überstrahlt alle anderen Nebenrechte des Mitgliederrates.“

18.40 Uhr: Gerade begrüßt Michael Trippel, der auch hier heute der Sprecher ist, die Mannschaft. Ein wenig Applaus.

18.39 Uhr: Bisheriger - und seiner Hoffnung nach auch künftiger - Leiter des Gremiums ist der Rechtsanwalt Stefan Müller-Römer, der vor Jahren die Overath-Opposition "FC Reloaded" anführte, die großen Anteil am Rücktritt des ehemaligen Präsidenten auf der Versammlung 2011 hatte. Und schon sind wir im Vergangenheitsmodus und denken zurück an jenen denkwürdigen Abend in der Arena, an dem Overath alle überraschte - und an dem es zu Turbulenzen bis hin zu Handgreiflichkeiten zwischen seinen Freunden und seinen Gegnern kam. Wir möchten uns nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, wagen aber die Prognose, dass sich hier heute niemand prügelt. Diejenigen, die sich den Verlauf der legendären 2011er-Versammlung noch einmal durchlesen möchten, können das hier tun.

18.36 Uhr: So, worum geht es denn heute? Wichtigster Punkt auf der Tagesordnung sind die Wahlen des Mitgliederrats. Etwas kurios: Nur 14 Kandidaten bewerben sich für insgesamt 15 mögliche Plätze, eine einfache Mehrheit reicht zum Einzug in das Gremium. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Josef Sanktjohanser und Mitglied Boris Gehlen treten nicht mehr an. Dafür aber zum Beispiel erneut Michael Trippel, der Stadionsprecher, der zuletzt von Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Trainer Peter Stöger geschurigelt wurde.

18.33 Uhr: Der Innenraum der Arena füllt sich sehr langsam, noch ist selbst der vorderste Abschnitt eher spärlich besetzt. Na ja, kann ja noch werden. Vielleicht.

18.30 Uhr: Einen wunderschönen guten Abend, sehr geehrte Freunde des Livetickers und solche, die das im Laufe des Abends sicher noch werden. Es ist mal wieder so weit, der 1. FC Köln hat zur Mitgliederversammlung geladen. Aus der Lanxess-Arena grüßen Philip Sagioglou und Christian Oeynhausen, die sie an dieser Stelle durch den Abend begleiten werden. Wir haben unsere Plätze eingenommen, in etwa einer halben Stunde geht die Veranstaltung offiziell los. Bis dahin berichten wir über das Treiben hier in Deutz und schildern noch einmal, was heute Abend wichtig sein wird. Auf geht's - wir wünschen allseits viel Spaß, Ihnen, und - da wollen wir mal nicht so sein - uns auch.

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