Kommentar zum 1. FC KölnWegfall der Grundlage

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Die Defensive des 1. FC Köln um Dominique Heintz (l.) zeigt in der Rückrunde erhebliche Schwächen.

Köln – Theoretisch hätten die Kölner mit einem Sieg am Karsamstag ihr Saisonziel erreichen können: Mit 43 Punkten nach dem 29. Spieltag wäre die Leistung der Vorsaison wiederholt gewesen. Mehr hatten sie sich zu Saisonbeginn nicht vorgenommen.

Dabei schien der FC nach einer bemerkenswerten Hinrunde den eigenen Zielen zu entwachsen. 26 Punkte zur Saison-Halbzeit: Hätten die Kölner neu überlegt und sich darauf geeinigt, anstatt der Vorsaison einfach ihre eigene Hinrunde zu wiederholen – sie hätten klar Kurs auf Rang fünf genommen.

Doch die Rückrunde gerät mehr und mehr zu einer Serie verpatzter Chancen. 15 Tore kassierten die Kölner in 17 Hinrundenspielen, in den zwölf Partien der Rückrunde waren es bereits 21. Seit Mergim Mavraj für Geld, das den Kölnern nicht weiterhilft, nach Hamburg gewechselt ist, tritt die FC-Verteidigung in immer neuen Besetzungen auf. Die Sicherheit ist dahin.

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In Augsburg war es wieder die Defensive, die das Spiel verlor: Vor dem 0:1 verzichteten die Kölner bei einem Eckball auf jede Form der Selbstverteidigung und kassierten ein absurdes Kopfball-Gegentor. Das 0:2 löste Frederik Sörensen aus, indem er den 18-jährigen Innenverteidiger Kevin Danzo am Strafraumeck von den Beinen holte.

Indem sie dem Gegner die Führung schenkten, beraubte sich Stögers Männer einmal mehr ihres Erfolgskonzeptes. Denn eigentlich sind sie eine Kontermannschaft, die sich auf ihre Defensive verlässt und darauf, aus wenigen Chancen ausreichend Tore zu erzielen.

Diese Grundlage ist nun weggefallen. Und für eine andere Spielweise fehlt dem FC die Mannschaft. Denn seine Offensive besteht nach zahlreichen Verletzungen weiterhin fast ausschließlich aus Anthony Modeste. Große Ziele sind in dieser Konstellation tatsächlich nicht anzugreifen.

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