„Sind doch nicht im Kindergarten!“EM-Maskottchen Albärt stößt auf Kritik – Fans mit Namensgebung unzufrieden

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Turnierdirektor Philipp Lahm (r.) und Albärt, das Maskottchen der UEFA EURO 2024 in Deutschland

Turnierdirektor Philipp Lahm (r.) und Albärt, das Maskottchen der UEFA EURO 2024 in Deutschland

Albärt soll als Identifikationsfigur für Kinder dienen. Viele ältere Fans sind vom kindlichen Namen und Aussehen des Maskottchens irritiert.

Seit 1980 gehört stets ein offizielles Maskottchen zu einer Fußball-Europameisterschaft dazu. Auch für die EURO 2024 in Deutschland wird es bekanntlich ein putziges Wesen als Begleiter des Turniers geben, sein Name: Albärt.

Albärt ist ein brauner Teddybär und soll laut EM-Turnierdirektor Philipp Lahm besonders als Identifikationsfigur für die jüngeren Fußballfans dienen. „Was bietet sich da mehr an als ein Bär, wir sind alle glaube ich mit Teddybären aufgewachsen“, sagte der Weltmeister von 2014 am Rande eines Pressetermins. „Mit der Einführung unseres Maskottchens hoffen wir, eine lustige und sympathische Figur zu schaffen, die die Kinder für das Fußballspielen begeistern wird“, fügte der hinzu.

EM 2024: Philipp Lahm will Kinder mithilfe von Maskottchen Albärt für den Fußball begeistern 

Lahm will gezielt die jüngeren Generationen erreichen und ihnen den Sport näherbringen: „Vor allem in der digitalen Welt von heute ist es wichtig, die Kinder dort abzuholen, wo sie viel Zeit verbringen, und ihnen einen echten Mehrwert zu bieten. Und genau darum geht es beim Fußball – es geht um Bewegung und die Aufregung, auf dem Platz zu stehen, um Teamgeist und den Zusammenhalt in der Mannschaft.“

Der Name des tierischen Begleiters ist das Ergebnis einer Abstimmung von UEFA.com-Nutzern und Schulkindern in ganz Europa, die über das Schulfußball-Programm des Dachverbandes teilgenommen haben. Zur Auswahl standen außerdem die Namen Bärnardo, Bärnheart und Herzi von Bär. Albärt setzte sich schlussendlich mit rund 32 Prozent der abgegebenen Stimmen durch.

EM-Maskottchen Albärt: Internetnutzer mit Namensgebung unzufrieden

Die Reaktionen auf das Maskottchen der Heim-EM und seinen Namen waren unter deutschen Internet-Usern gemischt. Neben vereinzelten Anhängern des Teddybären fanden sich auch viele Albärt-Kritiker, die von den anderen Namensvorschlägen überzeugter waren.

Vom kindgerechten Aussehen und Namen des Maskottchens fühlten sich zudem zahlreiche Fans nicht angesprochen. Noch bevor der Entschluss über die Namensgebung gefallen war, kritisierten User die Vorschläge der UEFA. „Diese Namen OMFG. Alles Vorschläge von der lokalen Vorschulgruppe, oder was?“, schrieb ein irritierter Fan auf X (ehemals Twitter). „Oh Gott, wir sind doch nicht im Kindergarten!“, wetterte eine andere Userin auf der Plattform.

In die große Menge an kritischen Kommentaren mischte sich jedoch auch vereinzelt positive Resonanz „Aber sonst sieht das Maskottchen echt süss-knuffig aus, Kompliment“, lobte beispielsweise ein Nutzer den Teddybären.

EM 2024: Albärt beerbt Berni und Goleo

Albärt tritt damit in die Fußstapfen zweier bekannter Gesichter. Bei der letzten Europameisterschaft in Deutschland begleitete Hase Berni das Turnier im Jahr 1988 als offizielles Maskottchen. Der Name des Hasen erinnerte an die Schweizer Stadt Bern, in der die deutsche Nationalmannschaft 1954 ihren ersten Weltmeisterschaftstitel gewinnen konnte. Das gute Omen Bernis führte das DFB-Team damals bis ins Halbfinale, wo die Mannschaft um Trainer Franz Beckenbauer schließlich dem späteren Europameister aus den Niederlanden unterlag.

Während des letzten deutschen Heimturniers fungierte Goleo als WM-Maskottchen und sorgte aufgrund seines Kleidungsstils für einen kleinen Aufschrei. Der Plüschlöwe trug im Jahr 2006 keine Hose, dafür aber ein Trikot und Schuhe. Auch das als „Sommermärchen“ in Erinnerung gebliebene Turnier gestaltete die deutsche Mannschaft äußerst erfolgreich und gewann unter der Leitung von Trainer Jürgen Klinsmann das kleine Finale gegen Portugal. 

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