ÖFB-Chef bestätigt AngebotBayern lockt Ralf Rangnick wohl mit besonderem Versprechen

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Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick.

Ralf Rangnick soll der neue Top-Favorit auf die Nachfolge von Thomas Tuchel beim FC Bayern München sein.

Xabi Alonso und Julian Nagelsmann mussten von der Trainerliste gestrichen werden. Nun könnte Ralf Rangnick Bayern-Coach werden.

Plötzlich könnte es in der Trainersuche des FC Bayern München ganz schnell gehen. Der deutsche Rekordmeister soll Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick zu seinem Favoriten auserkoren und ihm nach Darstellung des ÖFB-Sportdirektors Peter Schöttel bereits ein konkretes Angebot unterbreitet haben. Bei der Entscheidung des Trainers könnte ein Versprechen der Bayern-Bosse den Ausschlag geben.

Rangnick soll am Mittwoch die Führungsetage des ÖFB über die Offerte der Bayern informiert haben, so berichtete Schöttel in einem ORF-Interview. „Wenn ein Verein wie Bayern München anklopft, ist es verständlich, dass man über das Interesse dieses Vereins nachdenkt“. 

Damit dürfte Rangnick in der Pole Position für die Nachfolge von Thomas Tuchel sein, der die Münchner ein Jahr vor dem eigentlichen Ende seines Vertrags schon in diesem Sommer verlässt. Für den aktuellen Favoritenstatus des 65-Jährigen beim FC Bayern haben aber auch Xabi Alonso von Bayer Leverkusen und Bundestrainer Julian Nagelmann gesorgt. Alonso will nach der Meisterschaft mit Bayer zumindest noch die nächste Saison in Leverkusen trainieren, und Nagelsmann möchte beim DFB sogar die WM 2026 in Angriff nehmen.

Ralf Rangnicks Frage: „Will ich das überhaupt?“

Rangnick selbst hatte zunächst eine Kontaktaufnahme der Münchner bestätigt, ehe Schöttel weiterging. „Im Moment gibt es keinen Grund, mich intensiv und konkret damit zu beschäftigen“, sagte er dem Portal 90minuten.at in einem am Mittwochnachmittag veröffentlichten Interview.

Auf die Nachfrage, wann das denn der Fall sei, antwortete der Schwabe: „In dem Moment, wo die Bayern sagen würden: Wir wollen Sie. Und dann muss ich mich fragen: Will ich das überhaupt?“ Und offenbar will ihn der FC Bayern tatsächlich, offizielle Aussagen gab es von den Münchnern in der Personalie zunächst aber nicht.

Laut Berichten der „Süddeutschen“ sollen Sportvorstand Max Eberl und Christian Freund dem umworbenen Rangnick sogar versprochen haben, entscheidenden Einfluss auf den angekündigten Kaderumbruch und die damit verbundenen Transfers nehmen zu dürfen. Keine Selbstverständlichkeit beim deutschen Rekordmeister.

FC Bayern München: Ist die Personalie in „ein, zwei Wochen“ geklärt?

Alle Beteiligten dürften „zeitnah eine Entscheidung“ wünschen, wie der ÖFB-Sportchef formulierte. „Wir sind kurz vor der EM mit großen Zielen. Auch von Bayern München wird es natürlich eine Deadline geben, weil sie auch Bescheid haben wollen“, sagte Schöttel. In „ein, zwei Wochen“ werde die Angelegenheit erledigt sein müssen.

Der ÖFB geht fest davon aus, dass Rangnick, der einen Vertrag bis 2026 besitzt, auf jeden Fall die EM durchzieht. „Wir haben in den letzten zwei Jahren ein sehr vertrauensvolles Verhältnis gepflegt. Das werden wir auch so weiterführen. Je nachdem, in welche Richtung seine Entscheidung geht, werden wir gemeinsam besprechen, wie es weitergeht“, sagte Schöttel, der Rangnick Kompetenzen und ein funktionierendes Umfeld zu bieten hat.

Der neue Bayern-Coach soll „längerfristig“ arbeiten

Reicht das aber Rangnick? Der FC Bayern übt einen ganz eigenen Reiz aus. Hannover 96 TSG Hoffenheim, RB Leipzig oder Schalke 04 gehörten zu den Bundesligastationen des Analytikers. Eine Chance wie in München zum Ende der Karriere dürfte sich kein zweites Mal mehr bieten.

„Wir wollen einen Trainer haben, der ein Stück weit Bayern München längerfristig begleitet“, sagte Eberl, der zusammen mit Sportdirektor Freund, dem ehemaligen Zuarbeiter Rangnicks bei Red Bull Salzburg, den Trainermarkt sondiert. „Wir wollen eine Kontinuität aufbauen. Das ist ein entscheidender Fakt, um erfolgreich zu sein.“

Rangnick, detailversessen und stets weitreichende Kompetenzen einfordernd, könnte dafür der richtige Mann sein. Dann steigt der „weiße Rauch“, von dem Eberl so gerne spricht, ja vielleicht doch noch im Wunschmonat April auf. (nis mit dpa)

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