Kommentar zum Neymar-WechselSchnapszahl-Witz wird Wirklichkeit, doch keiner lacht

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Neymar der heiße Checker

Neymar da Silva Santos Júnior steht kurz vor einem Wechsel vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain. Ablöse: 222 Millionen Euro.

Weil der FC Barcelona nie den Plan hatte, den Fußballspieler Neymar jemals abzugeben, wurde im Anstellungsvertrag des Brasilianers eine Fantasieklausel verankert, nach der Neymar nur zu einem anderen Verein wechseln dürfte, falls der bereit wäre, 222 Millionen Euro für ihn auszugeben. 222 Millionen. Schnapszahl, guter Witz.

Nun aber ist der Witz einfach Wirklichkeit geworden – und keiner lacht. Doch weil die Zahlen tatsächlich einen gewissen Unterhaltungswert haben, sei noch angemerkt, dass es mit 222 Millionen Euro nicht getan sein wird. Sondern die ganze Angelegenheit inklusive Neymars rund 200 Millionen Euro Nettogehalt für die nächsten fünf Jahre, Berater-Provisionen und Steuern wohl eher eine halbe Milliarde Euro kosten wird. Oder eine ganze, aber das ist ja eigentlich dasselbe.

Zum Glück denkt keiner an den Fan

Es kommt in diesem Fall tatsächlich nicht auf ein paar Hundert Millionen Euro mehr oder weniger an. Denn Paris Saint-Germain wird gar nicht erst den Versuch unternehmen, sich das Geld vom Fußballfan zurückzuholen. Weil das Geld ja gar nicht aus dem Fußball stammt. Sondern einst als Erdöl aus dem Boden Katars geholt und anschließend in irgendeinen Staatsfonds gelenkt wurde, um es nun nach Barcelona zu überweisen, damit Neymar künftig in Paris spielen kann. Klingt verrückt, ist es auch – doch die Regeln des Financial Fairplay sind mittlerweile aufgeweicht genug, um so einen Deal irgendwie durchzuwinken.

An den Fan, und das ist in diesem Fall ausnahmsweise eine gute Nachricht, hat bei diesem Transfer tatsächlich niemand gedacht.

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