Kühnhackl, Krupp und Co.Die größten Haie-Stars aller Zeiten

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Erich Kühnhackl (l.) und Miroslav Sikora sind KEC-Legenden.

Erich Kühnhackl (l.) und Miroslav Sikora sind KEC-Legenden.

Köln – Mit einigen Zugängen versuchen die Haie mit aller Macht wieder auf den Thron der Deutschen Eishockey Liga zu steigen. Fünf der neuen Spieler kommen aus Schweden und haben das Potential sich zu den Besten des KEC zu gesellen. Der Weg ist noch weit, denn zu dieser Bestenliste zählen Spieler wie Robert Müller, Erich Kühnhackl, Peppi Heiß oder Sergej Berezin. Die Rückennummern der meisten dieser ehemaligen Stars wird nicht mehr vergeben. Zurecht, denn unsere Auflistung zeigt, welch illustre Runde da zusammengekommen ist.

Peppi Heiß, Torhüter, 1988-2001 beim KEC

Peppi Heiß, Jahrgang 1963, avancierte in den 13 Jahren, die er in Köln unter Vertrag stand, zum Publikumsliebling. 1995 feierte der in Garmisch-Partenkirchen geborene Goalie mit den Haien die deutsche Meisterschaft, insgesamt stand er 690-mal für die Haie im Tor. Seine Rückennummer, die 1, wird beim KEC seit seinem Karriereende 2001 nicht mehr vergeben.

Erich Kühnhackl, Stürmer, 1976-1979 beim KEC

Der deutsche Eishockeyspieler des Jahrhunderts, Jahrgang 1950, kam 1976 nach monatelangen Transferverhandlungen für die damals astronomische Ablösesumme von 600 000 Mark vom EV Landshut zu den Kölner Haien. Mit Kühnhackl als Kapitän gewann der KEC seine ersten beiden Meisterschaften (1977 und 1979), in 138 Spielen traf der Superstar 158-mal. 1979 wechselte Erich Kühnhackl zurück zum EV Landshut, wurde für kurze Zeit Trainer der deutschen Nationalmannschaft und war von 2008 bis 2014 Vize-Präsident des Deutschen Eishockeybundes.

Miroslav Sikora, Stürmer, 1978-1994 beim KEC

Der gebürtige Pole kam auf besondere Art zum KEC: Bei einem Trainingsaufenthalt der polnischen Nationalmannschaft in Köln setzte sich Sikora von der Mannschaft ab und versteckte sich in Köln, um schließlich bei den Kölner Haien vorstellig zu werden. 18 Monate lang wurde Sikora gesperrt und konnte erst 1979 auch in Wettkämpfen aktiv werden. Mit den Haien gewann Sikora viermal die Deutsche Meisterschaft (1984, 1986, 1987, 1988), auch seine Trikotnummer 11 wird seit seinem Karriereende 1994 nicht mehr vergeben. Nach seinem Karriereende war Sikora noch vier Jahre lang als Manager für den KEC tätig.

Welchen Spieler die Fans für den besten Profi hielten, der jemals für die Haie spielte erfahren Sie hier:

Sergej Berezin, Stürmer, 1994-1996 beim KEC

Der russische Nationalspieler, Jahrgang 1971, spielte zwei Jahre lang bei den Kölner Haien. Für viele Fans ist er der beste Profi, der je in Köln aktiv war. Sowohl in der Saison 1994/95 als auch in der Saison 1995/96 wurde Berezin Torschützenkönig, im entscheidenden Finalspiel der Saison 1994/95 traf er beim 4:0-Auswärtserfolg beim EV Landshut doppelt und führte die Haie so zur Meisterschaft. Nach seinem Engagement in Köln wechselte er in die NHL und bestritt dort 554 Spiele.

Uwe Krupp, Verteidiger, 1982-1986 beim KEC

Uwe Krupp, geboren 1965 in Köln, kam im Jahr 1982 aus dem eigenen Nachwuchs und wurde in den vier Jahren bei seinem Heimatklub zweimal Meister. 1986 wechselte Krupp in die NHL zu den Buffalo Sabres und gewann 1996 mit Colorado Avalanche gegen Florida als erster deutscher Profi den Stanley Cup. Krupp glückte dabei in der dritten Verlängerung des vierten Finalspiels das Siegtor. Von 2005 bis 2011 war Krupp Bundestrainer, anschließend übernahm er bis 2014 das Traineramt beim KEC. Seit Dezember 2014 coacht er die Eisbären Berlin.

Peter Draisaitl, Stürmer, 1990-1992 und 1994-1998 beim KEC

1990 kam Draisaitl aus Mannheim nach Köln, kehrte 1992 nach Mannheim zurück und wurde 1994 wieder ein Hai. Bei seinem zweiten Engagement in Köln gelang dem Stürmer nach zuvor drei Vize-Meisterschaften in Köln und Mannheim in der Saison 1994/95 endlich der ersehnte Gewinn der deutschen Meisterschaft. Aus dieser Saison stammt auch Draisaitls nach wie vor gültiger Rekord von 21 Spielen in Folge mit mindestens einem Scorerpunkt.

Welcher Spieler als erster Deutscher in der NHL aufs Eis ging, wird hier verraten:

Udo Kießling, Verteidiger, 1976-1979 und 1982-1992 beim KEC

Kießling, Jahrgang 1955, bestritt in seinen insgesamt 13 Jahren beim KEC 534 Spiele und gewann sechs Meisterschaften. Kießling ist der erste Deutsche, der jemals in der US-amerikanischen NHL spielte – auch wenn es 1981 bei einem Spiel blieb. Der Rekordnationalspieler (320 Einsätze) trug beim KEC die Rückennummer 4, die nicht mehr vergeben wird. Bei den Olympischen Winterspielen 1976 gewann Kießling Bronze und wurde 1987 ins WM-All-Star-Team berufen.

Detlef Langemann, Stürmer, 1963-1970 und 1971-1979 beim KEC

Der gebürtige Kölner, Jahrgang 1947, gehört zu jenen Spielern, die 1972 die Abspaltung der Eishockeyabteilung vom KEK forcierten und beim neu gegründeten Kölner EC spielten. Damit ist Langemann einer der ersten Haie. Für beide Klubs zusammen machte Langemann mehr als 630 Spiele und erzielte mehr als 300 Treffer, wurde 1977 und 1979 Deutscher Meister. Seine Rückennummer 14 wurde 2011 für künftige Spieler gesperrt.

Jörg Mayr, Verteidiger, 1989-2002 beim KEC

1989 wechselte Jörg Mayr von seinem Heimatverein EV Füssen zu den Kölner Haien – und blieb bis zu seinem Karriereende im Jahr 2002. In dieser Zeit bestritt er 641 Spiele und wurde zweimal Deutscher Meister. Nach einem Kieferbruch, den er sich als Nationalspieler bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City zugezogen hatte, beendete Mayr seine Karriere. Seine Rückennummer, die 6, wird bei den Haien nicht mehr vergeben. Er arbeitet heute als Rechtsanwalt in Köln.

Jozef Stümpel, Stürmer, 1991-1992 und 1994-1995 beim KEC

Der spätere slowakische NHL-Star wurde 1991 als 19-Jähriger von den Kölner Haien verpflichtet, erregte aber schon bald die Aufmerksamkeit der amerikanischen Top-Liga. Insgesamt kam Stümpel auf 58 Spiele und 76 Scorerpunkte für die Haie.

Robert Müller, Torhüter, 2007-2009 beim KEC

Der Nationaltorhüter spielte im Frühjahr 2008 mit den Haien im Finale um die deutsche Meisterschaft, das der KEC gegen Berlin verlor. Müller hatte eine Operation wegen eines bösartigen Hirntumors hinter sich – und schien die Krankheit überwunden zu haben. Im August 2008 erlitt der gebürtige Rosenheimer einen Rückschlag. Er wurde erneut operiert und feierte im November 2008 ein Comeback im Haie-Trikot, er spielte in den letzten acht Minuten einer Partie gegen Nürnberg. Im Dezember verschlechterte sich sein Zustand. Am 21. Mai 2009 starb Müller im Alter von nur 28 Jahren. Die DEL sperrte daraufhin ligaweit seine Rückennummer 80.

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