Niederlage gegen IserlohnDie Kölner Haie geraten außer Balance

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Und wieder jubeln die Anderen: Iserlohner Spieler nach dem erneuten Erfolg gegen die Kölner Haie. 

Köln – Eine Eishockey-Mannschaft muss es erst einmal schaffen, fünf Tore zu schießen – und trotzdem keine Punkte einzufahren. Den Kölner Haien passierte dieses Malheur am Mittwoch im DEL-Spiel in Iserlohn, das sie mit 5:6 verloren. Es war die dritte Niederlage in Serie, nach ihrem ansprechenden Saisonstart sind die Haie ein wenig aus der Balance geraten. Woran es lag, dass sie aus dem Sauerland ohne Punkte nach Hause fahren mussten, war nicht schwer zu ergründen: Das Unterzahlspiel war eine kleine Katastrophe.

Nachdem die Kölner mit Tempo, gutem Forechecking und James Sheppards Treffer zum 1:0 in der siebten Spielminute gestartet waren, schoss Iserlohn von der 15. bis zur 28. Minute insgesamt vier Powerplay-Tore. „Unser Unterzahlspiel war das größte Problem“, sagte Trainer Uwe Krupp. „Bei fünf gegen fünf war unser Spiel in Ordnung.“ Nachdem Iserlohn in der 30. Minute das 5:1 erzielt hatte, diesmal bei Gleichzahl, nahm Krupp seinen Torhüter Justin Pogge vom Eis und setzte Hannibal Weitzmann ein. Gemäß einer Eishockey-Weisheit, die besagt, dass der Goalie bei Unterzahl der wichtigste Spieler einer jeden Mannschaft ist.

Pogge war im Eisstadion am Seilersee kein Rückhalt für die Haie. Überhaupt hat der 34-jährige Kanadier, der im Sommer von den Eisbären Berlin als Nachfolger von Gustaf Wesslau nach Köln gekommen ist, noch nicht die Form gefunden, die sich die Haie von ihm erhoffen. Pogges Gegentorschnitt von 4,65 in fünf Partien und die Fangquote von 86,49 Prozent sind verbesserungswürdig. Weitzmann kann bessere Werte bieten: 2,45 und 92,71 Prozent bei vier Einsätzen. 

Vergeblicher Kampf um den Ausgleich

Nach seiner Einwechslung in Iserlohn kassierte der 25-Jährige aber in der 44. Minute einen unglücklichen Gegentreffer zum 6:3 durch Joe Whitney, der per Rückhandschuss aus kurzer Distanz traf. An einem perfekten Abend hätte Weitzmann diesen Schuss wohl gehalten.

Nicht so in Iserlohn, wo das sechste Tor der Gastgeber in einem ungünstigen Moment fiel, nämlich nachdem die Haie eine Aufholjagd gestartet hatten. Sheppard traf insgesamt dreimal, Jason Akeson und Alexander Oblinger waren die weiteren Kölner Torschützen. Sie stürmten und drückten bis zum Ende, der Ausgleich wollte jedoch nicht gelingen.

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„Kampfgeist und Moral waren wieder gut bis zur letzten Sekunde. Und in der Offensive waren wir auch präsent, aber es ist einfach schwer, von einem 1:5 wieder so ins Spiel zurückzukommen, dass man Punkte gewinnt“, bilanzierte Krupp. Kapitän Moritz Müller zog ein ähnliches Fazit: „Auch wenn wir verloren haben, war nicht alles schlecht. Wir müssen aber besser in Unterzahl spielen und nicht so viele Strafen nehmen.“

Die Haie haben nun bis zum Heimspiel am Sonntag (19.30 Uhr) gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven Zeit, an ihren Schwächen zu arbeiten. Eventuell wird dann bereits der vom Zweitligisten Frankfurt Lions nachverpflichtete Stürmer Landon Ferraro (29/Kanada) den KEC verstärken. Am Samstag soll er zum ersten Mal mit dem Kölner Team trainieren. Haie-Angreifer Sebastian Uvira, der sich vor dem Saisonstart eine Leistenverletzung zuzog, soll in der kommenden Woche ins Mannschaftstraining einsteigen.

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