BezirksligaBlau-Weiß Köln und SpVg Rheindörfer Nord trennen sich nach elf gelben und zwei gelb-roten Karten 2:2

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Bezirksligaspiel zwischen Blau-Weiß Köln und Rheinörfer Nord

Die Spieler von Blau-Weiß Köln (l.) und Rheindörfer Nord lieferten sich ein intensives Duell.

In keinem anderen Spiel dieser Staffel sprach ein Unparteiischer mehr Verwarnungen aus. 

Im Spitzenspiel der Fußball-Bezirksliga 1 zwischen dem SC Blau-Weiß Köln und der SpVg. Rheindörfer Nord ging es am 25. Spieltag ziemlich bunt zu. Dabei schenkten sich die Kontrahenten nichts und führten in einem insgesamt fairen Derby durchaus entschlossen ihre Zweikämpfe, in deren Verlauf es zu einer regelrechten Kartenflut kam. Mit elf gelben und zwei gelb-roten Karten. Am Ende stand ein 2:2 (1:1). Ein leistungsgerechtes Ergebnis, wie beide Trainer später meinten.

Blau-Weiß erwischte am heimischen Fort Deckstein den besseren Start und ging nach einer Standardsituation durch Lennart Belke (11.) in Führung. Es war sein erster Saisontreffer. Für den spielstarken Mirko Wiersch war es bereits die achte Torvorlage. Rheindörfer antwortete allerdings prompt und kam keine 60 Sekunden später zum Ausgleich. Emre Aydogan hatte Blau-Weiß-Keeper Sandrio Singh überlistet.

Unentwegtes Vorwärtsstreben münde auf beiden Seiten mitunter in Hektik

In der Folge legten sich beide Mannschaften vor allem körperlich ordentlich ins Zeug. Bisweilen ging es wild zu. Das wirkte sich nicht zuletzt auf die Fehlerquote aus. Das unentwegte Vorwärtsstreben mündete auf beiden Seiten mitunter in purer Hektik. Ruhe und Klarheit waren Fehlanzeige. Tore fielen bis zum Pausenpfiff jedenfalls keine mehr. Dafür begann das große Kartenspiel. Nach 45 Minuten hatte der Unparteiische Patrick Heeg mit einer konsequenten Linie bereits sieben gelbe Karten verteilt. Bis zum Spielende sollten noch einige hinzukommen.

Schon gegen Mitte des ersten Durchgangs verteilte Heeg auf einen Schlag gleich dreimal Gelb. Vorausgegangen war ein Schubser von Rheindörfer-Kapitän Tom-Luca Klein gegen Paul Niefer. Eigentlich ein vergleichsweise harmloser Zweikampf, wenn dieser nicht im Vollsprint und nur ein paar Zentimeter vor der Torauslinie verübt worden wäre, wo Niefer unsanft in den dort abgestellten Aluminium-Minitoren landete und sich schwer hätte verletzten können. Die Frage muss an dieser Stelle erlaubt sein, welcher Gedanke die Person geritten hat, genau an dieser Stelle ein Hindernis hinzustellen?

Niefer jedenfalls war berechtigterweise sauer und teilte dies dem wuchtigen Innenverteidiger mit. Kopf an Kopf natürlich. Beide sahen dafür Gelb. Nils Sonder bot dem keineswegs hilfebedürftig wirkenden 1,90 Meter-Mann Klein seine Hilfe an und holte sich in dieser Szene ebenfalls eine Verwarnung ab. Nach 90 Minuten, einem bisschen was an Nachspielzeit und den zwischenzeitlichen Treffern von Maik Spiekermann (47./2:1 für Blau-Weiß) und erneut Aydogan (85./es war seine 18. Torbeteiligung) kamen auf diese Weise insgesamt elf gelbe Karten, beinahe gleichmäßig verteilt, zusammen. Niefer (78.) und Simon Celik (90+3.) holten sich gleich zwei Mal Gelb ab und wurden folgerichtig des Feldes verwiesen.

Es war schon ein hitziges Spiel. Beide Mannschaften haben alles versucht, um dieses eigentlich faire Duell für sich zu entscheiden. Die Linie des Unparteiischen war mir ein wenig zu streng
Sebastian Tillmann, Trainer der SpVg Rheindörfer Nord

„Es war schon ein hitziges Spiel. Beide Mannschaften haben alles versucht, um dieses eigentlich faire Duell für sich zu entscheiden. Die Linie des Unparteiischen war mir ein wenig zu streng, auch wenn es für den Spielausgang nicht entscheidend war. Kompliment aber nicht nur an meine Jungs, sondern auch an Blau-Weiß, die eine wirklich spielstarke Truppe stellen. Bester Mann des Spiels war aus meiner Sicht Emre (Aydogan; d. Red.), und das nicht nur wegen seiner beiden Tore“, meinte Sebastian Tillmann (33), Trainer der SpVg. Rheindörfer Nord.

Heiko Dietz (43), Trainer von Blau-Weiß Köln, trauerte einmal mehr den vergebenen Chancen nach: „Das 1:1 zur Halbzeit entsprach dem Spielverlauf. In der zweiten Halbzeit versäumen wir es aber, noch das dritte und bestenfalls das vierte Tor nachzulegen. Die Chancenverwertung bleibt unser Manko. Insgesamt haben wir es aber über weite Strecken gut gemacht.“


Türkischer FC verabschiedet sich aus dem Aufstiegsrennen

Endgültig verabschiedet aus dem Aufstiegsrennen hat sich in der Fußball-Kreisliga A der Türkische FC Köln. Nach der 1:2 (0:1)-Heimniederlage gegen Adler Dellbrück hat die Mannschaft von Salvatore Trovato inzwischen sieben Punkte Rückstand auf Tabellenführer Bergfried Leverkusen, der zudem noch ein Spiel weniger bestritten hat. Schwarz-Weiß Köln liegt fünf Zähler vor dem TFC. Für Dellbrück trafen Felix Eich (41.) nach einem schweren Torwartfehler von Beytullah Akduman und Silas Mitze (86.). Der türkische Torhüter wurde nach einer Stunde ausgewechselt. Ob eine Verletzung vorgelegen hat, war nicht ersichtlich.

Per Handelfelfmeter hatte TFC-Kapitän Anil Capkin (82.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich getroffen. Insgesamt agierten beide Teams auf schwachem Niveau. Während Dellbrück es in der Schlussphase versäumte, einen der zahlreichen Konter zur Entscheidung zu nutzen, wirkte beim TFC vieles zusammenhanglos. Das Einzelspiel wurde einmal mehr übertrieben. Hierdurch blieb vieles Stückwerk.

Aber vor allem das Defensivspiel von Travotos Elf war ein einziges Desaster. Zu allem Überfluss verletzte sich TFC-Stürmer Patrick Nyassa offenbar schwer an der Schulter. Zur genaueren Untersuchung wurde er noch in der Halbzeitpause ins Hospital gebracht. Mit Leistenbeschwerden musste auch Tolga Kiracti vorzeitig aus dem Spiel.

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