Stundenlang gefesselt im Kofferraum

Lesezeit 2 Minuten

Kidnapper fuhren vom Ruhrgebiet über Düsseldorf ins Bergische. Dort konnte sich das Opfer befreien.

Overath / Oberhausen - Unverletzt überstand ein 34 Jahre alter Mann seine spektakuläre Entführung. Der 34-Jährige konnte sich am Samstag in Hentgesnaaf bei Overath aus dem Kofferraum seines Wagens befreien.

Er war nach ersten Ermittlungen der Polizei am Freitag gegen 4.30 Uhr auf den Weg von Oberhausen zu seiner Arbeitsstelle am Flughafen Düsseldorf. Dort ist er im Frachtbereich beschäftigt. An einer Straßenkreuzung wurde er von zwei Unbekannten mit einer Pistole bedroht. Die beiden Täter werden von der Polizei als „südländisch aussehend, im mittleren Alter“ beschrieben. Die beiden seien ins Auto gestiegen und hätten den 34-Jährigen unter vorgehaltener Pistole zur Weiterfahrt zum Düsseldorfer Flughafen gezwungen. Dort habe man sich kurz aufgehalten, dann sei die Fahrt weiter in Richtung Köln gegangen. An einer Baustelle habe das Opfer aussteigen und in den Kofferraum klettern müssen. Vorher sei es mit Kabelbindern gefesselt worden. Anschließend sei man noch eine Weile weiter gefahren, bis plötzlich der Wagen gestoppt habe.

Der 34-Jährige berichtete den Polizeibeamten später, dass er noch eine Stunde gewartet habe. Dann sei es ihm gelungen, über sein Handy aus dem Kofferraum heraus seine Frau in Oberhausen und auch die Polizei anzurufen.

Noch bevor die Beamten gegen 13.30 Uhr eingetroffen seien, hätten Passanten ihn aus dem Kofferraum befreit.

Der Wagen wurde sichergestellt, die kriminaltechnischen Untersuchungen dauern an. So suchen die Beamten etwa nach Fingerabdrücken. Wie die Polizei in Essen gestern auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mitteilte, gibt es über das Tatmotiv noch keine Erkenntnisse. Ein Sprecher der Polizei in Essen sagte: „In diesem Fall gibt es noch viele offenen Fragen.“ Es werde in alle Richtungen ermittelt.

KStA abonnieren