22 Standorte betroffenSparkasse Köln-Bonn schließt jede fünfte Filiale

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Köln – Die Sparkasse Köln-Bonn schließt bis Ende 2017 rund 20 Prozent ihrer bestehenden Filialen. Von derzeit 106 Niederlassungen in Köln und Bonn sollen 84 weitergeführt werden. An jedem der aufgegebenen Standorte werden den Kunden Automaten zur Abwicklung ihrer alltäglichen Bankgeschäfte angeboten, sagte ein Sprecher.

Gemessen an der derzeitigen Filialdichte sind Köln und Bonn gleichermaßen betroffen. In Köln schließen 15 von 75 Filialen, in Bonn sind es sieben von 31 (siehe Tabelle). Alle rund 100 betroffenen Mitarbeiter werden auf benachbarte Filialen verteilt, sagte der Sparkassen-Sprecher. Da man im Vertrieb Personalbedarf habe, müsse niemand um seinen Arbeitsplatz fürchten: „Die Mitarbeiter werden perspektivisch gebraucht.“

Die durchschnittliche Entfernung zu einer Sparkassenfiliale wird größer. Stößt man derzeit auf dem Stadtgebiet im Schnitt alle zwei Kilometer auf eine Niederlassung des kommunalen Instituts, so werden es künftig rund 2,5 Kilometer Distanz sein. Das ist jedoch ein Mittelwert: Durch den Wegfall von Filialen in Randlagen wie der in Köln-Stammheim werden die Wege zu einer Alternative deutlich länger.

Gewinne im Kerngeschäft Brechen weg

Die Sparkasse steht unter Zugzwang, weil ihr infolge des Niedrigzinses die Gewinne im Kerngeschäft wegbrechen. Im vergangenen Geschäftsjahr fiel ihre Haupteinnahmequelle, das Zinsergebnis, um rund zehn Prozent auf 406 Millionen Euro. Mit den Einschnitten im Filialnetz reagiert sie wie viele andere Kreditinstitute auch. Die Kreissparkasse Köln zum Beispiel hatte schon vor vier Jahren 43 Filialen geschlossen und auf mobile Lösungen per Sparkassen-Bus gesetzt.

Die Sparkasse Köln-Bonn möchte vor allem den Telefon-Service ausbauen, um den Wegfall der Filialen zu kompensieren. Daneben soll aber auch mit Beginn der Zusammenlegungen ein Bargeld-Bringdienst angeboten werden. Kunden könnten sich dann Beträge bis zu 1000 Euro per Bote nach Hause liefern lassen.

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