Tierische Chef-TypenIst Ihr Chef eher ein Pfau oder ein Kamel?

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Typ Kamel – ausdauernder Leistungsträger mit extrem gutem Gedächtnis. Oder: Typ Pfau – selbstverliebter Möchtegern-Star mit Hang zur Drama Queen. Welcher Spezies gehört denn Ihr Boss an?

Typ Kamel – ausdauernder Leistungsträger mit extrem gutem Gedächtnis. Oder: Typ Pfau – selbstverliebter Möchtegern-Star mit Hang zur Drama Queen. Welcher Spezies gehört denn Ihr Boss an?

Stellen wir uns unseren Arbeitsplatz doch mal als einen großen Zoo vor. Die Sekretärin bewacht das Vorstandsbüro, zeigt die Krallen und faucht wie eine Katze, wenn man dem Boss ohne Termin zu nahe kommt. Die Praktikantin piepst schüchtern und mausartig, wenn sie eine neue Aufgabe oder ein Feedback braucht. Und der Pförtner wacht schläfrig über den Eingang, aus dem Winterschlaf erwacht dieser Bär nur dann, wenn er den Türöffner betätigen muss.

Wo reiht sich in diesen Zoo das Alphatier, unser Chef, ein? Eine lustige Tier-Typologie hat das Buch „Wilkommen in der Bürohölle“ (Eden Books), herausgegeben von Heike Abidi und Anja Koesseling, verfasst. Im Kapitel „Keine Angst vor hohen Tieren“ wird erklärt, wie man bestimmte Vorgesetzte zähmen kann. Denn: den Umgang mit schwierigen Chefs kann jeder Mitarbeiter lernen, so die Autoren, „ganz einfach, indem man erkennt, mit welchem Typ Chef man es zu tun hat, und ihn (oder sie) dann entsprechend behandelt.“

Wir stellen die häufigsten Chef-Spezies vor:

Neben den augenzwinkernden Tipps, wie man die hohen Tiere erfolgreich zähmt, hat das Buch aber noch mehr zu bieten. So gibt es viele Erfahrungsberichte aus der „Bürohölle“, etwa den lustig geschriebenen, aber auch nachdenklich stimmenden Text „Nennt mich Joker“, den eine anonyme Zeitarbeiterin verfasst hat. Sie schildert ihre Karriere vom Callcenter über Kfz-Werkstatt bis hin zur Film-Statistin und später (zumindest kurzfristig) erfolgreichen Assistentin in einer Unternehmensberatung. Bei ihrer Suche nach dem Traumjob muss sie viel einstecken, um am Ende zu realisieren, dass ihr Freunde und Freizeit wichtiger sind als eine 80-Stunden-Woche und ein dickes Konto.

Ganz ohne Klischees und teilweise ausgelutschte Sprachbilder kommen die Geschichten nicht aus, etwa bei der Beschreibung der Unternehmensberatung („Von außen glitzerte und schimmerte das Hochhaus verheißungsvoll. Innen, direkt vorm Eingang, saß ein überschminktes Püppchen und sah mich abschätzig an“), und eine schriftstellerische Glanzleistung sind die Stories nicht. Aber sie sind unterhaltsam und eigentlich genau die richtige Lektüre für eine langweilige Bahnfahrt. Vielleicht für Pendler, damit ihnen die eigene Arbeit nicht mehr so fürchterlich und nervig vorkommt.

Heike Abidi und Anja Koesseling (Hrsg.): „Wilkommen in der Bürohölle“. Eden Books, 9,95 Euro.

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