RezeptDie besseren Fischstäbchen – die Selbstgemachten

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Illustration: Fischstäbchen

Hinter der Erfindung von Fischstäbchen stand kein Kapitän, wie die Werbung suggeriert, aber immerhin ein Wissenschaftler, der zur See fuhr

Fischstäbchen sind beliebt, aber oft mit Schadstoffen belastet.  Am besten macht man sie selbst. Wir erklären die Zubereitung und erinnern an den Erfinder des panierten Gerichts.

Das ist wenig delikat: Bei einem Fischstäbchencheck hat Stiftung Warentest jüngst in elf von 19 getesteten Produkten sogenannte Fettschadstoffe entdeckt. Sie stammen aus dem Öl, mit dem die Hersteller die Panade frittieren. Auch Geschmack und Konsistenz ließen teilweise zu wünschen übrig. So bemängelten die Tester unter anderem eine „leicht alte Frittierfettnote“ und mangelnde Knusprigkeit. Am besten macht man sich welche selbst.

Fischstäbchen sind seit Mitte des 20. Jahrhunderts beliebt bei Klein und Groß. Hinter der Erfindung stand kein Kapitän, wie die Werbung suggeriert, aber immerhin ein Wissenschaftler, der zur See fuhr: Der US-amerikanische Biologe Clarence Birdseye reiste zwischen 1912 und 1915 in die Arktis. Bei den Inuit lernte er, dass frischer Fisch sich im eiskalten Wind tiefkühlen lässt. Wird er später aufgetaut, schmeckt er nach wie vor frisch.

Von diesem Effekt fasziniert, gründete Birdseye in den Zwanzigerjahren die Firma Birdseye Seafoods. Er experimentierte mit unterschiedlichen Techniken, um Lebensmittel tiefzukühlen, meldete ein Patent an und sorgte schließlich dafür, dass 1930 die ersten Supermärkte in den USA tiefgekühlte Produkte anboten.

Birdseye starb 1956 – ein Jahr, nachdem die ersten Fischstäbchen der Marke Birdseye auch auf den britischen Markt und von dort aus nach Deutschland kamen. Da der Name Birdseye vor allem bei der deutschen und niederländischen Kundschaft wegen Schreibweise und Aussprache nicht gut ankam, entschied sich der Hersteller, Fischstäbchen in diesen Ländern unter einem anderen Markennamen zu verkaufen – mit dem Werbegesicht eines Kapitäns, der an Birdseye erinnern sollte.

Heutzutage gibt es zahlreiche Anbieter für den panierten Fisch-Snack; die meisten Fischstäbchen in Deutschland werden in Bremerhaven produziert. Laut dem Deutschen Tiefkühlinstitut sind die Produkte genormt: Ein Fischstäbchen ist stets neun Zentimeter lang, 2,6 Zentimeter breit und 1,1 Zentimeter hoch – exakt rechteckig. Das Lebensmittelbuch ergänzt: Ein Stäbchen wiegt 25 bis 30 Gramm, wird aus Fischfilet geschnitten und besteht zu 65 Prozent aus Alaska-Seelachs.

Zubereitung aus Resten ein Mythos

Der Mythos, dass im Fischstäbchen vor allem Fischreste landen, lässt sich damit definitiv als Mythos entlarven. Mittlerweile gibt es neben den klassischen Stäbchen auch solche, die veganen Fischersatz oder Spinat enthalten.

Fischstäbchen sind heute beliebt wie eh und je – laut einer Erhebung verzehrt jeder Deutsche 27 Stück pro Jahr. Ein Grund für die Beliebtheit der panierten Fischstücke ist ganz sicher auch die einfache Zubereitung: von der Verpackung in die Pfanne auf den Teller.

Das Rezept

Für selbst gemachte Fischstäbchen für vier Personen braucht man 500 Gramm Fischfilet. Am besten verwendet man Seelachsfilet aus nachhaltiger Fischerei. Das Fischfilet in fischstäbchengroße Streifen schneiden (die oben genannten exakten Maße können, müssen aber zu Hause natürlich nicht eingehalten werden).

Drei tiefe Teller auf der Arbeitsfläche platzieren. In einem der Teller ein Ei mit einem Esslöffel Milch, etwas Salz und Pfeffer verquirlen. In die anderen Teller jeweils Mehl beziehungsweise Paniermehl füllen. In einer Pfanne Öl erhitzen. Die Fischstücke erst in Mehl, dann in Ei und anschließend in Paniermehl wälzen. In der Pfanne von beiden Seiten einige Minuten braten, bis die Panade goldgelb ist.


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