Nach Rechtsradikalen-TreffenCDU Oberberg will Simone Baum aus Partei ausschließen

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Porträt von Simone Baum.

Simone Baum soll die CDU verlassen, sie aber möchte selbst entscheiden, wann der Zeitpunkt dafür ist.

Nach der angeblichen Teilnahme an einem geheimen Treffen mit Rechtsradikalen in Potsdam ist bei der CDU für Simone Baum kein Platz mehr.

Der Vorstand der CDU Oberberg hat am Freitagnachmittag, 26. Januar, über die Eröffnung eines Parteiausschlussverfahrens gegen Simone Baum aus Engelskirchen beraten, ohne deren Namen zu nennen. Das hat der Kreisvorsitzende Carsten Bordesser auf Nachfrage dieser Zeitung bestätigt.

„Der Kreisvorstand hat heute Nachmittag einstimmig einen förmlichen Antrag auf Ausschluss eines Mitglieds beschlossen. Über diesen Antrag entscheidet dann das Kreisparteigericht. Dieses Verfahren ist vertraulich und nicht öffentlich“, sagte Brodesser am Nachmittag gegenüber dieser Zeitung.

So äußert sich Sabine Baum zum Parteiausschlussverfahren

Simone Baum hat derweil gegenüber dieser Zeitung klar gemacht, dass sie selbst darüber entscheide, ob und wann sie die Partei verlasse. Baum, die stellvertretende Bundesvorsitzende und NRW-Landeschefin der Werteunion ist, soll, wie mehrfach berichtet, an einem geheimen Treffen in Potsdam teilgenommen haben. Offenbar gemeinsam mit rechtsradikalen Kräften und Mitgliedern der AfD.

Bei dem Treffen soll es auch um die Deportation von Menschen mit Migrationshintergrund nach Afrika gegangen sein. Die CDU hatte in diesem Zusammenhang eine Anhörung eingeleitet, in deren Rahmen Baum die Möglichkeit bekommen hat, sich zu äußern. In einem Anschreiben an das Mitglied aus Engelskirchen sei es um Hinweise zu zwei schwerwiegenden Hinweisen gegangen, sagte Brodesser. Darauf habe das Parteimitglied nun geantwortet.

Das bestätigte Baum im Gespräch am Freitagmittag. Zum Inhalt wollte sie sich aber nicht äußern. Auch nicht zu der erneuten Frage an sie, ob sie an dem besagten Treffen in Potsdam überhaupt teilgenommen hat. Baum ließ offen, ob sie dem Vorbild des Vorsitzenden der Werteunion, Hans-Georg Maaßen, folgend, die CDU von sich aus verlassen werde. Wie berichtet, soll die Werteunion zur Partei werden. Eine doppelte Parteimitgliedschaft würde sich ausschließen.

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