Ausflüge rund um KölnEin Tag am Laacher See

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Die kleine Stadt Mendig am Laacher See ist das Zentrum des deutschen Vulkanismus. Hier steht das Deutsche Vulkanmuseum, hier hat die Deutsche Vulkanologische Gesellschaft ihren Sitz. Mendig wurde jahrhundertelang von den Gesteinen geprägt, die Vulkanausbrüche dort hinterlassen haben. Ein Tag in Mendig ist ein Ausflug voller eruptiver Erlebnisse, wunderbarer Ausblicke über die Landschaft. Und unter die Erde.

9 Uhr Lava-Dome

Der Tag in Mendig sollte mit einem Besuch des Deutschen Vulkan- Museums „Lava-Dome“ beginnen. In einer 4D-Show fließen Lavaströme und Gesteinsbrocken fliegen einem um die Ohren. Die Landschaftsgeschichte der Osteifel und der Stadt Mendig werden hier durchaus filmreif dargestellt, danach zieht man los und schaut sich die Begebenheiten vor Ort an.

10 Uhr Aktiver Vulkanismus

Der Vulkanismus unter der Osteifel lebt. Auch am Ostufer des Laacher Sees, dem Krater eines riesigen Vulkans, sprudelt es. Am berühmten Naturdenkmal „Wingertsbergwand“ lassen sich die dicken Lavaschichten des Laacher-See-Vulkans bestaunen, die einst weite Teile der Osteifel bedeckten. Vom Lava-Dome (hier gibt es Wanderkarten) erreicht man die Wingertsbergwand zu Fuß in etwa 30 Minuten. Eine Wanderung ans Ostufer des Laacher Sees dauert etwa eine Stunde – vom Lava-Dome aus dem ausgeschilderten „Wanderweg der Naturfreunde“ folgen und kurz vor dem See direkt auf das Seeufer zusteuern. Auf diesem Weg wird der Kraterwall des Laacher Sees überquert, der Aufstieg wird mit einem herrlichen Panoramablick belohnt. Auf dem Rückweg erst Richtung Laacher Mühle, dann auf bekanntem Wanderweg zurück nach Mendig.

12 Uhr Kloster und Kühe

Ein Besuch des Klosters Maria Laach, das zum Ende des 11. Jahrhunderts gegründet wurde, lohnt! Auf dem Platz vor der Basilika lässt es sich gemütlich verweilen. Die Klosterbuchhandlung bietet eine Fülle regionaler Literatur. Auf den Wiesen zwischen dem zur Abtei gehörenden Hofladen und dem See flitzen Biohühner über die Wiese und zottelige Kühe spielen.

14 Uhr 150 Stufen in die Tiefe

Jahrhundertelang wurde unter der Stadt Basalt zur Mühlsteinherstellung abgebaut. Ein Basaltlavastrom ergoss sich vor 200000 Jahren aus dem Wingertsberg und wurde anschließend mit Bimslava des Laacher-See-Vulkans zugeschüttet. In über 30 Metern Tiefe schufen Bergleute ein großes Bergwerkssystem riesiger Hallen. Das größte Basaltbergwerk der Welt unterhöhlt gesamt Alt-Mendig, ein Teil der Lavahöhlen ist als Besucherbergwerk ausgebaut. Mit Helm versehen geht es 150 Stufen in die Tiefe. Führungen beginnen im Lava-Dome und dauern etwa 1,5 Stunden. Auch die Vulkanbrauerei daneben hat ihren eigenen Lavakeller, der besichtigt werden kann. 26 Brauereien gab es einst im kleinen Mendig! Da die Temperatur in den Kellern konstant 8°C beträgt, konnte hier Bier in Ruhe gären und lagern. Brauereien aus dem ganzen Rheinland zogen hierher.

16 Uhr Neben alten Bahnen

Stärkung ist angesagt, gemütlich sitzt es sich im „Café Elda“ direkt neben dem Abgang zum Lava-Keller bei hausgemachten Kuchen – oder am Eingang zur Museumsley im „Café zur Ley“ neben alten Bergwerksbahnen.

17 Uhr Die alten Leyer

Bergwerksgeschichte lässt sich auch auf der Museumsley am Ende der Brauerstraße, 100 Meter vom Lavakeller entfernt, besichtigen. Ley ist ein altes Wort für Felswand oder auch Schieferfelsen, so hießen die Bergleute hier einst Leyer. Am Eingang der Museumsley steht ein nachgebautes Göpelwerk, eine vom Pferd betriebene Winde, die riesige Basaltmühlsteine nach oben zog. Alte Maschinen, Bergbaukräne, Bergwerksbahnen – das Freiluftmuseum zeigt Bergbautechnik der vergangenen Jahrhunderte.

18 Uhr Vulkan-Brauhaus

Nach einem ereignisreichen Tag lädt das neben dem Lava-Dome gelegene Vulkanbrauhaus mit schönem Biergarten zum Ausklang ein. In den alten Lavakellern werden auch heute noch besondere Bierspezialitäten in alten Eichenfässern gelagert. Das tägliche Bier hat hier den Weg in Edelstahltanks über tage gefunden. Alte Maschinen machen das Brauhaus zu einem halben Technikmuseum, regelmäßig gibt es Brauereiführungen. Brauhäuser kennt der Kölner, schnell, voll, laut, aber die deftige Küche mit üppigen Portionen ist genau das, was man nach einem Tag voller Erlebnisse und Wanderungen braucht. Neben dem Biergarten gibt es einen Kinderspielplatz – eine gute Möglichkeit, relativ ungestört das Schnitzel zu verputzen. Wer es ruhiger mag, geht in das 300 Meter entfernte Hotel Hansa mit idyllisch ruhigem Biergarten.

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