DIY für die EM-PartySo bauen Sie sich eine eigene Torwand

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Tor schießen auf die eigene Torwand macht noch mehr spaß.

Günter Netzer hat es geschafft. Rudi Völler auch. Neben ihnen aber nur noch sechs weitere Kandidaten: Als einzige haben sie im Laufe der 50-jährigen Geschichte der ZDF-Torwand fünf von sechs Bällen versenkt. Sechs Treffer bei sechs Versuchen, das hat noch niemand geschafft. Aber ist das denn wirklich so schwer?

ZDF-Torwand nachgebaut

Ja, mussten wir feststellen. Denn wir haben die legendäre Torwand nachgebaut, in den Originalmaßen. Und zugegeben, unsere Trefferquote lag irgendwo zwischen einem und zwei von 20 Versuchen. Spaß gemacht hat es trotzdem. Und bereits bei den ersten Schüssen war klar: Die Torwand ist das ultimative Accessoire für die WM-Party im Garten.

Baumarkt-Test in der Region

Wir haben aber noch mehr herausfinden können. Denn bevor es mit dem Bau losgehen konnte, waren da Fragen wie: Kann ich mir die Platte nach Hause liefern lassen? Kann ich mir Werkzeug leihen? Also haben wir den Test gemacht und bei den großen Baumarkt-Ketten in der Region nachgefragt.

Entstanden ist ein Überblick darüber, welche Baumärkte welchen Service anbieten. Sollten Sie sich also dazu entschließen, die Torwand nachzubauen: Die Recherche können Sie sich sparen – und gleich loslegen.

Zur Torwand-Bauanleitung mit Fotos

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Wie die legendäre  ZDF-Torwand sieht sie aus.

Das brauchen Sie:

Eine Spanplatte in den Originalmaßen der ZDF-Sportstudio-Torwand: 2,70 Meter breit, 1,83 Meter hoch. Dicke etwa zwei Zentimeter. Klären Sie ab, ob die Platte auch zu Ihnen geliefert werden kann oder Sie einen Transporter oder Anhänger mieten können. Denn Vorsicht: Sie ist wirklich groß und schwer! Sieben Balken 2 Stück à 2 Meter 5 Stück à 3 Meter (z.B. 6 cm x 8 cm) 1 Paket große Holzschrauben (z.B. 6 x 100 mm mit Torx-Gewinde) 2 Dosen Lack Grüner Holzlack (750 ml) Weißer Holzlack (750 ml) Kosten: Material: Rund 100 Euro Lieferung (Platte): ca. 30 Euro

So bauen Sie die Torwand:

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Das Training kann beginnen...

Zeichnen Sie zwei Kreise mit einem Durchmesser von 55 Zentimetern auf die Platte  und sägen Sie sie aus. Der Kreis links oben sollte je etwa 25 Zentimeter Abstand zu den Rändern haben, der rechts unten 25 Zentimeter vom Rand und etwa zwölf Zentimeter von der Unterseite. Tipp: Wenn sich kein entsprechend großer Eimer oder Blumenkübel findet, der sich als Schablone eignet, können Sie auch ein etwa 28 Zentimeter langes Stück Kordel an einen Bleistift knoten, das andere Ende an der gewünschten Stelle auf die Platte drücken, die Kordel straff ziehen und  so einen gleichmäßigen Kreis  zeichnen.

Messen Sie, wie dick die Balken sind. Rechnen Sie nun: 1,83 Meter minus eine „Balken-Dicke“ und sägen Sie die beiden zwei Meter langen Balken jeweils auf diese Länge ab. Schrauben Sie sie an den kurzen Rändern der Platten-Rückseite fest, so dass unten noch genau eine Balkenbreite Platz bleibt.

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Hier wird der Kreis ausgeschnitten.

Sägen Sie einen der Drei-Meter-Balken in der Mitte durch, so dass zwei 1,50 Meter lange Balken entstehen – die künftigen Füße der Torwand. Schrauben Sie diese im rechten Winkel genau an der Stelle der Platten-Rückseite fest, die Sie zuvor  freigelassen haben.

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Im rechten Winkel werden die Füße der Torwand aneinander geschraubt.

Teilen Sie einen weiteren Drei-Meter-Balken in der Mitte, so dass Sie wieder zwei 1,50 Meter lange Stücke haben. Sägen Sie alle vier Enden  in einem Winkel von 45 Grad ab. Die schrägen Enden können Sie jetzt jeweils an den Balken an der Platten-Rückseite und den Fußbalken festschrauben, so dass sie  ein Dreieck bilden.

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Die Füße werden vorbereitet.

Tipp: Die Balken im richtigen Winkel absägen geht gut mit einer Gehrungslade (Bild oben 2. v. links), einer Art Säge-Schablone. Gibt es für unter 20 Euro in jedem Baumarkt. Jetzt müssten noch drei Drei-Meter-Balken übrig sein. Sägen Sie einen davon auf einer Länge von 2,70 Metern ab und schrauben Sie ihn als Verbindung an die Enden der beiden Torwand-Füße.    Die beiden letzten Balken werden jeweils oben und unten  längs  an die Platten-Rückseite geschraubt, damit die Spanplatte mehr  Stabilität bekommt.  Um die richtige Länge herauszubekommen,   müssen Sie noch einmal rechnen und sägen: 2,70 minus  2x „Balken-Breite“. Dann passen sie genau zwischen die beiden Rand-Balken.    Schließlich müssen Sie  die Torwand noch anstreichen.

Die  Umrandungen der Torlöcher lassen sich gut mit Hilfe eines Winkels vorzeichnen,  die Pfosten mit einem  Balken. Bei der Farbe haben wir uns für den Klassiker entschieden: grüner Hintergrund und weiße Ränder.     Dafür  nehmen Sie am besten wetterfesten, farbigen Holzlack. 

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...und zum Schluss kommt die Farbe.

Tipp: Wenn Sie Vorder- und Rückseite grün, Umrandungen und Gestell weiß streichen, reichen zwei Töpfe mit jeweils 750 Milliliter. Steht die Platte ungeschützt, sollten Sie sie gegebenenfalls ein zweites Mal anstreichen beziehungsweise zusätzlich noch eine Schutzschicht auftragen, um sie wetterfest zu machen.

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