Lieblingsort in EhrenfeldZu Gast im Café Helmholtz

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Die ehemalige Arbeiterkneipe ist heute das gemütliche Café Helmholtz.

Köln–Ehrenfeld – Das Ecklokal am Helmholzplatz ist Ehrenfelder Kulturgut. Seit 1956 bilden die wechselnden Gastronomien die Zeitgeschichte dieses Stadtteils ab.

Ehrenfeld war einst Arbeiter- und Industrieviertel, entsprechend beherbergte der Helmholtzplatz 1 die  dazugehörige Kneipe: Holzvertäfelt, Buntglasfenster, Backsteinboden, lange Theke. Nach dem Wirtschaftswunder setze der Strukturwandel mit all seinen Vor- und Nachteilen ein: Leerstand, Eisdiele, Leerstand, griechisches Restaurant, Leerstand, Bar mit Billardtisch, Leerstand.

Ehrenfeld hat sich verändert. Aus den Arbeitern sind Grafikdesigner und Drehbuchautoren geworden, aus der Fabrik „irgendwas mit Medien“, Studenten und Künstler bevölkern die Nachbarschaft, und Familien sind die wichtigste gastronomische Zielgruppe.

Die Zeiten der Eckkneipe, in der sich allabendlich die immergleichen Figuren am Tresen festhalten und mit dem Wirt den unausgesprochenen Wettstreit abschließen, wessen Leber zu erst aufgibt, sind zwar nicht vorbei, aber eindeutig nicht mehr alltäglich, geschweige denn rentabel.

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Im Café Helmholtz in Ehrenfeld gibt ein umfangreiches Angebot und sehr, sehr guten Kaffee.

Silke Feldewerth hat das Potenzial des Ecklokals erkannt und  dort im Januar 2016 ihren Traum vom eigenen Bistro verwirklicht. Es gibt Frühstück, kleine und größere Gerichte, Kuchen, Feingebäck, Waffeln und sehr, sehr guten Kaffee.  Alles aus eigener Herstellung und täglich frisch.

Sie hat das Kunststück geschafft, die Geschichte des Lokals mit ihrem ganz eigenen Stil zu verbinden: Arbeiterkneipe und Mid-Century-Designklassiker, Petit Four und Toast Hawaii, französischer Kultursender und Solei.

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Die Betreiberin hat das Kunststück geschafft: Sie hat die Geschichte des Lokals mit ihrem ganz eigenen Stil zu verbunden.

Entzückende Details wie der Kuchen-Dreierpasch und die Karte mit den Toast-Spezialitäten machen das Helmholtz noch sympathischer, als es ohnehin schon ist. Hinter der Würfelkombination verstecken sich drei kleine Kuchenstücken (z.B. Donauwelle, Russischer Zupfkuchen und Möhrenkuchen). „Man würde ja am liebsten von jedem Kuchen in der Vitrine ein Stück probieren“, erklärt die Hausherrin die Idee.

Dieser trockene und gleichzeitig sehr zuvorkommende Pragmatismus zieht sich durch wie ein roter Faden. „Wenn sich jemand für meinen Kaffee, die Bohnen, das Röstverfahren und alles andere interessiert, kann er mich total gerne fragen. Aber ich möchte keine Romane auf die Karte schreiben. Ist doch viel schöner, wenn’s den Leuten einfach schmeckt.“ Punkt.

Helmholtz Café/ Bar, Helmholtzplatz 1, 50825 Köln, 0221/4714476, Öffnungszeiten: Di-Fr: 9-0 Uhr, Sa: 10-0 Uhr, So: 10 bis 21 Uhr

Von der Speisekarte

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The Elvis und Toast Hawaii von der Speisekarte des Café Helmholtz.

The Elvis, Kastenweißbrot, Erdnussbutter, Banane, Ahornsirup, Bacon für 4,90 Euro Toast Hawaii, Kastenweißbrot, Kochschinken, Ananas, mit Käse überbacken und mit Preiselbeeren für 3,90 Euro Großes Frühstück, 2 Brötchen, Butterbrioche, Bio-Ei, Butter, Wurst und Käse, Quark, Marmelade und Orangensaft für 8,20 Euro Dreierpasch für 4 Euro Belgische Waffel ab 3,20 Euro Cappuccino für 2,60 Euro

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