Sommerliche-RezepteLeckeres Backen und Kochen mit Holunder
Jetzt blüht der Holunder, als Sirup ist er ein erfrischendes Sommergetränk.
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Das Wort Holunder löst in vielen Menschen ein gewisses Grausen aus. Auch vor meinem inneren Auge erscheint sofort meine Großmutter mit einem glühend heißen, fast schwarzen Gebräu, das mir bei dem geringsten Anzeichen einer Grippe gewaltsam eingeflößt wurde. Dieses Kindheitstrauma nahm mir auf ewig das Interesse an den dunklen Beeren.
Süßlicher Geruch von Holunder
Wie ich Jahre später feststellen durfte, gibt es Holunder aber auch in lecker. Zwischen April und Juli blühen die Sträucher und verbreiten einen herrlichen Duft. Dieses feine, blumige Aroma hat so gar nichts von dem beißenden, marmeladigen Erkältungstrunk aus Kindertagen.
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Blüten blühen jetzt, Beeren im August
Holunder wächst an vielen Stellen und wird teilweise auch von gut sortierten Gemüsehändlern oder Floristen angeboten. Die Holunderbeeren, die im August und September erntereif sind, sollten unbedingt gewaschen werden, die Holunderblüten eher nicht. Das leicht flüchtige Aroma sitzt in den Blütenpollen. Stattdessen kann man die Dolden für eine halbe Stunde auf ein feuchtes Küchenkrepp legen. Eventuelle Insekten treten dann die Flucht an. Ob als Getränk, Gebäck oder Brotaufstrich – die Blüten sind vielseitig einsetzbar.
Holunderlimonade
Zutaten: 1 l trockener Weißwein (z. B. Riesling) 1 l Wasser (Apfelsaft oder weißer Traubensaft eignet sich ebenfalls) 15 g Zitronensäure (Ascorbin aus der Apotheke) 10–12 Holunderblütendolden 4 Zitronen (unbehandelt) 1 kg Zucker
Zubereitung: Wasser, Wein und Ascorbin mischen. Die Holunderblüten hinzufügen und alles mit einem langen Löffel umrühren. Die Zitronen waschen, mit der Schale klein schneiden und zum Sud geben. Diesen abgedeckt 1–2 Tage kalt stellen, am besten in einem Glas- oder Porzellangefäß (denn Plastik und Stahl können den Geschmack beeinträchtigen). Den Sud nach einem Tag mit einem sauberen Löffel probieren. Ist der Geschmack noch zu schwach, den Sud einfach noch einen Tag abgedeckt stehen lassen. Ist der Holundersud intensiv genug, wird er durch ein Sieb und/ oder Passiertuch gegossen und mit dem Zucker aufgekocht. Den Holundersirup 2–3 Minuten kochen lassen und heiß abfüllen. Die Gläser oder Flaschen samt Verschluss vorher sorgfältig spülen und mit heißem Wasser sterilisieren. Danach ist der Holundersirup mindestens sechs Monate haltbar.
Den Sirup nach Geschmack mit Sprudelwasser mischen.
Aperitif Holunderblütensirup schmeckt mit Sekt oder Prosecco aufgegossen schön erfrischend. Mit Minze, Limette und Mineralwasser wird der Cocktail Hugo draus.
Holunderblütencreme mit frischen Erdbeeren
Zutaten:
150 ml Holunderblütensirup 250 g Speisequark oder Crème fraîche 200 g Schlagsahne 1 Blatt Gelatine 2 EL Kristallzucker 1 Vanilleschote 1 Limette 500 g Erdbeeren 1 EL Puderzucker
Zubereitung: Die Gelatine einweichen und in 50 ml warmen Sirup auflösen. Den Quark mit Zucker, Vanillemark, etwas Limettenabrieb, Limettensaft und dem Holunderblütensirup glatt rühren. Die Sahne steif schlagen. Die warme Sirup-Gelatine-Mischung mit einem Esslöffel Quark vermischen und unter den restlichen Quark rühren. Beeilung – sonst zieht die Gelatine an und es gibt Klümpchen. Zum Schluss die geschlagene Sahne unterheben und die Masse kalt stellen. Die Erdbeeren waschen, Stiele entfernen und vierteln. Eine Handvoll Erdbeeren mit Puderzucker pürieren und sowohl mit Limettensaft als auch -abrieb abschmecken. Die Erdbeersauce mit den geschnittenen Erdbeeren mischen und mit der Holunderblütencreme servieren.
Tipp: Bei der Halbfett-Variante auf die Säure achten. Wer unbedingt eine kalorienreduzierte Creme möchte, kann Naturjoghurt benutzen. Dann benötigt die Creme allerdings ein weiteres Blatt Gelatine. Bitte keinen Magerquark verwenden. Die stechende Säure harmoniert nicht mit dem feinen, flüchtigen Aroma der Blüten.