AfD-Parteitag„Köln stellt sich quer“ ruft zum Protest auf

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Noch sind es kleine Mahnwachen am Heumarkt , mit dem gegen die AfD protestiert wird. Am 22.April sollen Zehntausende kommen.

Noch sind es kleine Mahnwachen am Heumarkt , mit dem gegen die AfD protestiert wird. Am 22.April sollen Zehntausende kommen.

Köln – Die Liste der Unterzeichner steht für die bunte Vielfalt der Stadt, für die man Flagge zeigen will: 66 Organisationen – von „A“ wie Aidshilfe oder Amnesty International bis „Z“ wie das Zentrum für islamische Frauenforschung und Frauenförderung – haben den Aufruf des Bündnis „Köln stellt sich quer“ bislang unterschrieben. Täglich kommen neue hinzu.

Kirchen, Parteien, Gewerkschaften, die AG Arsch huh und viele andere rufen am 22. April anlässlich des AfD-Parteitags im Maritim-Hotel zu Kundgebungen und einer Musik-Demo gegen Diskriminierung, Nationalismus, die Verschärfung des Asylrechts sowie Abschiebungen in unsichere Länder auf“. Das Bündnis tritt ein für Toleranz, Solidarität, Weltoffenheit, Menschenrechte sowie „ein geeintes und soziales Europa“.

Bündnispartner gegen Angstmacherei

Nach einer Pressekonferenz des Polizeipräsidenten, in der dieser vor gewaltbereiten Demonstranten warnte, betonten die Bündnispartner am Freitag, dass sich keiner vor einer Teilnahme an den Veranstaltungen auf Heumarkt, Alter Markt und Roncalliplatz fürchten muss. Manfred Post von der AG Arsch huh sprach von „wenig hilfreicher Angstmacherei“. „Kommt, Ihr braucht keine Angst zu haben!“, so die Vorsitzende des Katholikenausschusses Hannelore Bartscherer.

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Wer sich abschrecken lasse, „überlässt die Stadt den falschen Leuten“, so Landtagsabgeordnete Gabriele Hammelrath. Das Bündnis „Köln stellt sich quer“ rechnet mit rund 20000 Teilnehmern, die sich am übernächsten Samstag ab 11 Uhr auf dem Heumarkt und in seiner Umgebung versammeln werden. Nach einer zweistündigen Kundgebung soll ein Demonstrationszug Richtung Rudolfplatz, weiter zum Friesenplatz und dann zu Dom durch die Stadt ziehen.

Vorbild Christopher Street Day

Nach dem Vorbild der Parade beim Christopher Street Day soll von Lastwagen die Stadt mit viel Musik beschallt werden. Einzelne Organisationen wie der Gewerkschaftsbund, die ClubKomm, die Stunksitzung, die AG Arsch huh oder der Clubbahnhof Ehrenfeld kümmern sich um die mobilen Programmpunkte. Auch SPD, Grüne und Linke wollen Lastwagen beisteuern. Weitere Mitstreiter – auch Trommelgruppen oder Marching Bands – seien willkommen.

Um die Beteiligung der politischen Parteien in Zeiten des Landtagswahlkampfs hatte es zuletzt einige Diskussionen gegeben. Nun sollen Vertreter der Parteien, die an dem Tag als Unterstützer auftreten, in einer moderierten Gesprächsrunde mit kurzen Statements zu Wort kommen – darunter Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), Grünen-Chef Cem Özdemir und Özlem Demirel, Landeschefin der Linken.

Die FDP, die den Bündnisaufruf ebenfalls unterstützt, hat noch keinen Vertreter benannt. Die CDU steht noch nicht auf der Liste der Unterstützer. Im Mittelpunkt sollen jedoch andere Redner stehen, betont das Bündnis. So wird unter anderem Kölns alternativer Ehrenbürger Pfarrer Franz Meurer sprechen.

Mehr Infos unter www.kssq.koeln.

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Gastronomen beschweren sich

Die Entscheidung sei im Einvernehmen mit der Polizei erfolgt, heißt es. Einige Gastronomen haben sich über den drohenden Verdienstausfall beschwert. „Bei einem solchen Ereignis geht Sicherheit vor“, sagte eine Stadtsprecherin. Man brauche „Platz zur Bewältigung der Demonstrationsströme“. (adm)

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